ORCHID, 18.09.2012

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ORCHID haben mit ihrem Debütalbum 'Capricorn' für mächtig Wirbel gesorgt. Die Scheibe wurde von fast jedem Schreiberling der Heavy-Szene in höchsten Tönen gelobt und ist aus dem Stand zu einem Referenzwerk des Stoner/Doom Metal geworden. Die aktuellste Veröffentlichung ist die 4-Song EP 'Heretic' und stellt gewissermaßen den Einstand beim neuen Label 'Nuclear Blast' dar. Also genügend Gründe um mir Gitarrist Mark Thomas Baker zum Gespräch zu schnappen.

Schweres-Metall (SM): Mark, wo hältst Du Dich momentan auf?
Mark: Ich bin zu Hause in Petaluma/Kaliforinien, das liegt ca. 30 Minuten nördlich von San Francisco und ist ein eher ländlicher Bereich als eine Stadt.

SM: Glückwunsch zu Eurer neuen EP 'Heretic'. Diese klingt sehr kraftvoll und facettenreich. Wie ist bislang das restliche Feedback von Fans und Presse ausgefallen?
Mark: Ich denke bislang sind die Reviews sehr gut ausgefallen, so weit ich das beurteilen kann. Ich bin froh darüber. Im Vergleich zu allen anderen Songs die wir bislang aufgenommen haben hatten wir das Songmaterial für die EP sehr schnell zusammen. Ich glaube es ist ein schöner Appetithappen für das nächste komplette Album von uns und zudem ein guter Einstand für alle Leute die bislang noch nicht mit unserer Musik vertraut sind.

SM: Was sind Deiner Meinung nach die Unterschiede zwischen Eurem Debütalbum und 'Heretic'?
Mark: Für mich sind unser Wachstum und die momentane Reife als Band, d.h. als vier Leute die zusammen Musik machen, die Unterschiede. Die Auftritte die wir schon hinter uns haben und der kleine Erfolg steigerte unsere Zuversicht in das was wir tun. Ich denke man kann bei 'Heretic' gut in unseren Sound eintauchen und die Songs zeigen die Richtung für das nächste Album an.

SM: Was waren die Gründe um von 'The Church Within Records' zu Nuclear Blast zu wechseln und bist Du bislang mit deren Arbeit zufrieden?
Mark: Wir wollen mit unsere Arbeit so viele Leute wie möglich erreichen. 'The Church Within Records' haben für ihre Bands einen fantastischen Job gemacht und wir waren sehr dankbar für die Chance die sie uns gaben. 'Nuclear Blast' hat die Möglichkeit eine wesentlich größerer und breitere Hörerschaft zu erreichen. So weit, so gut...

SM: Phasenweise erinnern mich die neuen Songs von Euch an Bands wie TROUBLE und alte BLACK SABBATH zu 'Never Say Die'/'Technical Extaxy'-Zeiten. Würdest Du zustimmen?
Mark: Es ist sehr schwer für mich der innerhalb einer Band ist solche Fragen zu beantworten. Es kann für jemanden der in meiner Situation ist und die Musik kreiert schwer sein objektiv zu sein. Ich denke nicht dass wir momentan wie irgendeine andere Band klingen. Es gibt eine Menge anderer Retro-Bands, aber diese sind nicht so von dieser Classic Metal-Seite beeinflußt wie wir. Aber das ist lediglich meine Meinung hierzu...

SM: Wie muß man sich das Songwriting bei ORCHID vorstellen und wie lange habt ihr benötigt um die drei neuen Songs auf 'Heretic' fertig zu stellen?
Mark: "Heretic" und "Falling Away" hat Theo (Mindell, Sänger; Red.) komplett alleine komponiert. Meistens hat er eine komplette Vision eines Songs und wir wandeln seine Bilder im Kopf dann zu einem kompletten Song um. "Saviours Of The Blind" basiert auf drei verschiedenen Teilen die ich geschrieben habe und gut zusammen passten und auch jeder von uns gerne spielt. Manchmal haben wir also ein Gerüst für einen Song, manchmal fließt alles einfach so heraus. "Heretic" und "Saviours..." stammen noch aus dem Frühjahr 2011. aber wir hatten die Songs damals nicht fertig gestellt. Dies geschah dann erst vor einigen Monaten. "Falling Away" wurde ca. 1 Woche vor dem Mastering der EP fertig.

SM: Gibt es schon einen Veröffentlichungstermin für Euer nächstes vollständiges Album?
Mark Wir planen damit für Januar 2013.

SM: Mein Lieblingssong ist "Saviours Of The Blind" mit diesen enthusiastischen Parts im Mittelteil. Beschreibe doch bitte mal die Entstehung dieses Songs.
Mark: Der Mittelteil ist ein sehr alter ORCHID-Jam den ich von Zeit zu Zeit spielte. Wir entschieden ihn "dieses nach Deep Purple klingende Riff" zu nennen, oder "Highway Star Riff"... das gibt es also schon einige Jahre und als wir Strophen und Refrain für den Song fertig hatten dachten wir das dieses Teil sehr gut in die Mitte passen würde. Es klang zuvor jedoch etwas anders, d.h. so wie es jetzt im Song klingt hatte ich es vorher noch nicht auf der Gitarre gespielt, es war zuvor mehr wie ein Solo gewesen. Es ist generell schwer zu erklären wie solch ein Song entsteht, bzw. was ineinander greifen muß damit es passt. Aber das ist es was mit diesem Track geschehen ist.

SM: Sind für dieses Jahr noch Live-Shows in Deutschland geplant?
Mark: Für November ist eine Show in Köln, zusammen mit Thin Lizzy, geplant. Aber das ist auch schon alles für dieses Jahr.

SM: Erzähle doch mal ein wenig von der Musik-Szene in San Francisco. Ist es schwer für Euch dort Gigs zu spielen und spürt ihr generell eine Wiederkehr dieses Retro-Sounds?
Mark: Ich denke nun sind wir relativ bekannt und es ist nicht weiter schwer für uns eine Show zu spielen. Aber wir spielen auch nicht mehr allzu oft zu Hause. Es gibt in San Francisco auch eigentlich keine Szene der wir uns zugehörig fühlen und wir haben viele Freunde die in anderen Bands spielen. Aber diese Bands klingen nicht wirklich wie wir.

SM: Mark, ich bedanke mich für dieses Interview!
Letzte Worte an die deutschen Metal Fans, bzw. unsere Leser.?
Mark: Danke an Euch alle für die Unterstützung. Wir kommen bald zurück und wollen immer größere Shows für Euch spielen.

(Pit Schneider, September 2012)