EQUILIBRIUM, 01.07.2010
Link: www.myspace.com/equilibrium
Schweres-Metall
(SM): Hallo Sandra, wie geht’s Dir und wo hältst Du Dich gerade auf?
Sandra :
Im Moment geht es mir hervorragend. Ich befinde ich mich im schönen Gernlinden in mitten eines wunderbar bunt
bewachsenen Gartens und einem Grillkäse vor mir.
SM:
Wie waren die bisherigen Reaktionen auf Euer neues Album, bzw. seid ihr selbst vollkommen zufrieden damit?
Sandra: Wir haben
schon einige Reviews bekommen und natürlich die Reaktionen der Fans und sind
sehr zufrieden damit. Wir freuen uns sehr, dass unsre dritte Scheibe so gut
ankommt. Ein Besonderes Highlight für uns war die Chartplatzierung für 'Rekreatur'.
Wir haben richtig mitgefiebert in der Zeit, und als dann klar war, dass es Platz
20 sein wird, war das natürlich ein Grund zu feiern!
SM: Wie muß
man sich das Songwriting bei Euch vorstellen, bzw. wie lange habt ihr an 'Rekreatur'
gearbeitet?
Sandra: Das Songwriting
übernimmt bei uns komplett René. Wenn dann ein Song steht, zunächst im midiformat,
werden Details besprochen und auch noch lines geändert. So starr ist es dann
auch nicht, jeder kann seine eigenen Ideen einbringen. Aber das musikalische
Grundkonzept ist von René und er entscheidet auch über Änderungen. Wir sind
mit diesem System zufrieden, da wir alle von René wissen, dass jeder Ton seinen
Sinn hat und nicht umsonst dort platziert wurde. René ist da Perfektionist,
und wir vertrauen auf seine Arbeit. Er hat im Sommer anfangen für 'Rekreatur'
zu schreiben und im Januar sind wir dann ins Studio gegangen.
René ist manchmal schon ein komischer Kauz. In der heißen Komponierphase sitzt
er oft wochenlang in seinem Zimmerlein, so wie zu Turis Fratyr Zeiten noch in
seinem Kinderzimmer und zieht sich erstmal einen Film nach dem nächsten rein.
Da gibt’s schon mal Ben Hur und Herr der Ringe Sessions non Stopp. Wenn er dann
Rand voll ist mit Einflüssen und Stimmungen setzt er sich hin und komponiert.
Lustiger Weise schreibt er songs wie Kurzes Epos oder Mana ist wesentlich kürzerer
Zeit als die kurzen Partykracher. Da sprudelt es nur so aus ihm heraus. Ich
glaub so lang es gute Kinofilme gibt, wird auch Renés Kreativitätsquelle niemals
versiegen. Bei diesem Album hatten wir dann was die Texte betrifft, eine etwas
andere Vorgehensweise. Früher entstanden Musik und Text teilweise völlig getrennt
von einander. Auf 'Rekreatur' hat Andi auf alle fertigen Songs die Texte geschrieben.
Durch eine viel intensivere Zusammenarbeit kann man jetzt auch hören wie Text
und Stimmung viel harmonischer sind und besser zusammenpassen.
SM: "Die
Affeninsel" erinnert mich ein wenig an Die Apokalyptischen Reiter. Fühlt
ihr Euch mit Fuchs & Co. Stilistisch verwandt?
Sandra: Auf jeden
Fall hört man bei den Reitern auch ganz deutlich exotische Einflüsse heraus,
was ihre Musik nicht nur von anderen Metalbands abgrenzt sondern auch ihren
einzigartigen Sound ausmacht. Insofern vereint uns beide, dass wir uns kompromisslos
von anderen Musikrichtungen beeinflussen lassen und nicht scheuen auch mal ungewöhnlichere
Elemente in die Musik einzubauen.
SM:
Was mich besonders an Euch fasziniert ist die Spielfreude, welche man ja schon als furios bezeichnen kann. "In heiligen Hallen",
das schon genannte "Die Affeninsel" und "Aus ferner Zeit" sind hierfür wohl Paradebeispiele. Welche Songs liegen dir besonders
am Herzen?
Sandra: Am Herzen
liegt mir vor allem "Der ewige Sieg". Irgendwie ist es schon lustig, dass ich
in unserem Videoclip dazu die ganze Zeit grinsen muss, weil ich einfach glücklich
bin. Der Song durchflutet mich mit Glücksgefühlen, die mit unserer neuen Besetzung
zusammen hängen. Und auch textlich beschreibt er unseren Neuanfang sehr gut,
auch wenn der text weit vorher geschrieben wurde. "Der ewige Sieg"
ist mein persönliches Lieblingslied auf 'Rekreatur'.
SM:
Kannst Du mal kurz die Gründe für den Personalwechsel am Mikro u. Drums erläutern?
Sandra: Wir haben uns von Helge aus verschiedenen persönlichen Gründen
getrennt. Irgendwann kommt man an den Punkt, wo man sich trennen muss um sich
weiterentwickeln zu können. Und jetzt sehen wir an der neuen Konstellation wie
es zwischenmenschlich auch mal ganz anders sein kann. Das bekräftigt uns natürlich
in unserer Entscheidung. Als Helge nicht mehr dabei war, hat Manu nicht mehr
an die Band geglaubt und diese verlassen. Damit hat er nun Hati (kommt aus Israel;
Red.) die große Chance gegeben nach Deutschland zu kommen und mit uns Musik
zu machen und zu zeigen was er kann. Alles in allem hat sich also für uns alles
zum Guten gewendet.
SM:
Was können die Fans von der im September beginnenden Tour erwarten?
Sandra: Zunächst
einmal natürlich ein spitzen Line Up: Wir werden mit TWILIGHT OF THE GODS, ENSIFERUM,
SWASHBUCKLE und HEIDEVOLK touren, worauf wir uns sehr freuen! Natürlich haben
wir dann auch die neuen Songs im Gepäck uns freuen uns auf eine große Party
mit allen!
SM:
Was waren bislang Deine schönsten Momente mit Equilibrium und was möchtest Du mit der Band noch erreichen?
Sandra: Es gibt
wirklich viele schöne Momente. Sehr besonders für mich war die Zeit, als ich
realisierte, dass es wohl doch ein paar Leute gibt, die unsre Band gut fanden.
Als ich auf der Straße Leute mit unseren Shirts gesehen habe oder wir die Demo-CD
2003 in die ganze Welt verschickt haben, war das wahnsinnig aufregend. Das war
schon eine sehr tolle Zeit und jeder Schritt den man mit der Band geht bietet
neue Abenteuer und andere aufregende und schöne Momente. Für die Zukunft sind
Touren in anderen Ländern ein sehr erstrebenswertes Ziel. Wir kommen viel mit
rum mit Equilibrium und ich freue mich immer neue Orte und Ländern bereisen
zu dürfen und auch Metalfans aus anderen Ländern zu treffen und von dort Einblicke
zu bekommen.
SM:
Welche Musiker haben dich beeinflusst bzw. beeindruckt?
Sandra:
Für mich sind Leute wie Yann Tiersen und Joe Hisaishi großartige Komponisten
und Musiker, die durch ihre Musik eine wunderbare Stimmung auslösen und ich
sehr bewundere. Für das Bassspielen im speziellen hat mich vor allem zu Beginn
ein befreundeter Musiker inspiriert. Ich fand es sehr cool wie er mit so einer
Leichtigkeit spielte, während ich am Anfang oft mit Krämpfen in den Händen zu
kämpfen hatte. Ich hatte diese Leichtigkeit immer vor Augen, wenn ich mich manchmal
zum üben motivieren musste. Damit hatte ich die Zuversicht, dass irgendwann
der Punkt kommen wird, wo es einfacher sein wird.
SM:
Sandra, ich danke Dir für dieses Interview!
Die letzten Worte gehören Dir…
Sandra:
Vielen Dank auch an Dich!
Ich freu mich riesig auf die kommenden shows im Sommer und auch die Tour im
Herbst! Wir sehen uns!
(Pit Schneider, Juli 2010)