EDGUY, 14.02.2004
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EDGUY aus der Reifenstadt Fulda sind wohl die Shooting-Stars der europäischen Metal-Szene.
Mit ihren hochmelodischen aber dennoch immer knackigen heavy Songs haben sie die Fans im Sturm erobert, und ein Ende ist nicht absehbar, zumal man die Tage zählen kann bis das mit Spannung erwartete Knaller-Album ´Hellfire Club´ in den Ladentheken steht.
Vorab wurde mit der 5-Track Maxi ´King Of Fools´ (4 non-Album Tracks!) schon mal ein Ausrufezeichen gesetzt. Gitarrist Jens Ludwig gewährte uns Einblick bei der "geilsten Band der Welt".

Schweres-Metall (SM): Hallo Jens, nach intensivem Anhören des neuen Albums muß man von Eurem bislang besten Werk sprechen. Über welchen Zeitraum habt ihr an ´Hellfire Club´ gearbeitet, und bist du mit dem Endergebnis zu 100% zufrieden?
Jens: Insgesamt haben wir ein halbes Jahr an dem Album gearbeitet, gesplitet in zwei vierteljährliche Abschnitte. Natürlich hat man jetzt noch nicht den großen Abstand zu der Scheibe, doch wir sind mit dem Ergebnis hochzufrieden.

SM: Wie geht ihr an das Komponieren eines Songs heran?
Jens: Nun, meist erarbeiten wir Riffs und Melodielinien die dann später zusammengefügt bzw. mit der ganzen Band ausgearbeitet werden. Für die Texte ist der Tobi im Alleingang zuständig, und ich denke das er immer wieder lustige und interessante Texte zu den Songs schreibt.

SM: Kann man sagen daß die Songs der Maxi ´King Of Fools´ für ´Hellfire Club´ durch´s Sieb gefallen sind?
Jens: Ganz und gar nicht! Letztendlich gestaltete sich die Auswahl welche Songs nun auf die Maxi bzw. auf das Album kommen sehr schwierig. Wir wollten das beide Scheiben qualitativ sehr gut werden, und ich persönlich hätte z.B. unheimlich gerne der Song "Holy Water" auf dem Album gehabt, der zu meinen absoluten Lieblingssongs gehört.

SM: Was war letztendlich ausschlaggebend dafür das ihr bei Nuclear Blast gelandet seid?
Jens: Wir hatten einfach einen sehr guten Eindruck von der Firmenstruktur bei Nuclear Blast, zudem sind sie eigentlich schon seit ca. 5 Jahren hinter uns her gewesen, und haben immer wieder gesagt "wenn Euer Vertrag ausläuft, dann denkt an uns".

SM: Auch auf dem kommenden AINA-Album, einer Metal-Oper, ist Tobi als Gastsänger beim Song „Flight Of Torek„ zu hören. Wie kam diese Zusammenarbeit zustande?
Jens: Tobi kennt Sascha Paeth (Produzent, sowie ehemaliger Gitarrist v. HEAVEN´S GATE) schon länger. Zudem hatte Sascha jetzt bei unserem kommenden Album als Produzent des Gitarrensounds seine Finger im Spiel, und die Zusammenarbeit klappte ausgezeichnet. Außerdem sang Tobi ja schon bei RHAPSODY im Backround, die auch von Sascha produziert werden.

SM: Wie verlief eigentlich damals bei den AVANTASIA-Alben die Zusammenarbeit mit Michael Kiske (ex-HELLOWEEN Sänger)? Es heißt er sei ein recht schwieriger Typ.
Jens: Ich kenne ihn nicht persönlich, respektiere ihn aber natürlich für sein bisheriges musikalisches Schaffen. Ich kann nur soviel sagen, einige seiner Ausführungen in seinem Buch sind doch schon ziemlich strange...

SM: Wie sieht die Rock-Szene in Fulda – Eurer Heimatstadt – aus?
Jens: Rock-Szene? Eigentlich gibt´s dort so etwas gar nicht. Nur ein Beispiel: Vor Jahren sollte mal eine ganz große Rock-Band in Fulda vor zig tausend Leuten spielen, da jedoch am selben Tag so eine Art Wallfahrtsmarsch in der Stadt geplant war, wurde das Konzert jedoch abgesagt. Die Stadtspitze bzw. der Bürgermeister ist halt erzkonservativ eingestellt.

SM: Findest du das der melodischen Power Metal wie ihr ihn spielt, momentan wieder im Aufwind ist, bzw. was hälst du von dieser Nu-Metal Sache die ja scheinbar wieder am Abklingen ist?
Jens: Das kann ich schwer beurteilen. Wir spielen unseren Sound schon von Beginn an. Natürlich gibt´s auch bei diesen Nu-Metal Acts gute und schlechte, und ein guter Song bleibt nun mal ein guter Song. Das sollte dann doch jeder für sich selbst entscheiden was er von diesen Bands hält.

SM: Von welchen Bands/ Musikern bist du beeindruckt bzw. siehst du dich beeinflußt?
Jens: Nachhaltig beeindruckt hat mich Kai Hansen (GAMMA RAY, ex-HELLOWEEN) mit seinem Gitarrenspiel, da er technische Finessen mit diesem typischen Rock-Feeling großartig zu verbinden weiß.

SM: Welche noch lebenden Personen würdest du gerne mal kennen lernen?
Jens: Da ich ein großer KISS-Fan bin, würde ich diese Band nennen.

SM: Jens, ich danke dir für deine Zeit. Letzte Worte v. dir an unsere Leser bzw. die deutschen Metal-Fans?
Jens: Ein großes Dankeschön will ich dann mal los werden & Rock on!

(Pit Schneider, Februar 2004)