COMMUNIC, 08.08.2011
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COMMUNIC aus Norwegen zählen schon seit Jahren zu den besten Bands im progressiven Metal-Sektor. Mit ihrem neuen Silberling 'The Bottom Deep' können Sie ihren Status sicherlich noch weiter ausbauen, zumal es von Seiten der Fachpresse Lob in höchsten Tönen "hagelte". Auch bei uns heimste das Trio den "Album des Monats"-Award ein! Der gut gelaunte Bandleader Oddleif Stensland stellte sich gerne meinen Fragen.

Schweres-Metall (SM): Hallo Oddleif, wie gehts denn so und wo hältst Du Dich momentan auf?
Oddleif: Hallo, mir gehts gut. Ich bin in Norwegen und wir bereiten uns auf die Tour im August vor. Außerdem haben wir zuvor noch eine Releasy-Party in unserer Heimatstadt vor der Brust. Das wird großartig!

SM: Ich denke Euer aktuelles Album ist ein tolles Statement bezüglich progressivem Power Metal in der Tradition solcher Bands wie Sanctuary oder Nevermore mit einer Schlagseite Epik. Würdest Du mir dahingehend zustimmen?
Oddleif: Cool! es ist nicht so progressiv geworden wie unsere früheren Alben, das Album ist direkter, etwas abgespeckt, nicht so viele Keyboards, meistens gar keine, nicht viele overdubs. Es ist so dass quasi eine Geschichte aus den Songs herauskommt. Es ist noch immer komplexes Zeug und hat natürlich einen epischen Einschlag, aber das Album wächst mit jedem Anhören. Es gibt so viele Details darauf dass es einen fast schon erschlägt, aber nach dem 10ten Mal Hören kommt es über Dich wie eine Vision.

SM: Deine Gesang klingt besser denn je. Was ist Dein Geheimnis?
Oddleif: Nun, ich danke Dir! Momentan kann ich Dir das Geheimnis nicht verraten, außer dass ich mich auf das Feeling in jedem einzelnen Song absolute fokusierte. Ich habe versucht diese Songs mit Leidenschaft zu singen. Die persönlichen Hintergründe liegen tief in den Songs verborgen, so dass es notwendig ist mehr von meiner eigenen Persönlichkeit in diese zu legen. Der Gesang war mir diesmal viel wichtiger als früher. Zudem habe ich meine Herangehensweise geändert. Zuerst habe ich meinen Geist geleert, dann die Texte zu Papier gebracht, danach die Melodie komponiert und letztendlich den Gesang aufgenommen, d.h. geschrien, geflüstert, was immer es brauchte um das Feeling rüber zu bringen. Es ist also alles anders wenn zuerst der Text da ist, bzw. so habe ich diesmal den Gesang ausgearbeitet, der dann letztendlich aus meinem tiefsten Inneren kam.

SM: Was sind Deine momentanen Lieblingssongs?
Oddleif: Schwer zu sagen, da es ein Konzept-Album ist welches alle Songs benötigt damit es komplett ist. "A Wayward Soul" ist vielleicht der Song den ich am meisten liebe. Aber auch "Denial", das war der erste Song für das neue Album der sich letztendlich als großartiger und cooler Metalsong herauskristallisierte. Wenn du also tiefer in das Konzept eintauchen möchtest musst Du nur zwischen den Zeilen dieses Textes lesen.

SM: Wie ist die Resonanz der Metal-Presse bislang ausgefallen?
Oddleif: Wirklich großartig so weit ich gesehen habe. Album des Monats in Eurem Magazin, das gleiche im "Rock Hard", 6 von 6 Punkten im "Scream" – Norwegens größtem Magazin, es sieht also cool aus. Außerdem sind wir noch in die deutschen Albumcharts auf Platz 73 eingestiegen. Es fühlt sich also wirklich toll an!

SM: Wie muß man sich den Songwriting-Prozess bei COMMUNIC vorstellen?
Oddleif: Am Komponieren hat sich bei uns nichts verändert. Ich bin für alle fundamentalen Ideen und Texte zuständig. Ich plane die Songs als Details in meinem Kopf, dann kommen wir zusammen und arrangieren den jeweiligen Song als Band, spielen und jammen zusammen und fügen alle Details zusammen. Manchmal nehme ich Demos auf mit Midi-Drums, aber Tor-Atle (der Drummer der Band - Red.) ist es lieber wenn grooviges Schlagzeugspiel auf den Rohfassungen zu hören ist. Deswegen erläutere ich ihm schon vorab meine Ideen. Diese Herangehensweise hat sich für uns als optimal herausgestellt und meine Bandkollegen fühlen sich in den kreativen Akt involviert, bzw. sie können sich voll und ganz einbringen.

SM: Habt ihr das Album diesmal als Band selbst produziert?
Oddleif: Ja, diesmal wollte ich es selbst produzieren, zusammen mit Co-Produzent Roald Raasberg der mir bei all dem technischen Kram im Studio geholfen hat. Das Album wurde auch von uns beiden abgemischt. Der große persönliche Aspekt des Albums bewog mich dazu dieses selbst zu produzieren. Ich wollte einfach niemanden erzählen müssen wie die verschiedenen Teile zu klingen haben und ich wollte ausschließlich meinen eigenen Ohren trauen. Das Ergebnis ist für mich fantastisch und das Mastering von Dan Swanö ist das Sahnehäubchen auf dem Kuchen.

SM: Was können die Fans von Euren Deutschland-Gigs Ende August erwarten?
Oddleif: Im August spielen wir in Aschaffenburg und Karlsruhe. Dann im September noch in Ingolstadt, Braunschweig, Osnabrück und die Tour endet dann in Essen. Es wird eine "thrashige" Tour werden, da wir zusammen mit FORBIDDEN und DEMINICA unterwegs sein werden. Ich denke mal dass wir unsere härtesten Songs für diese Gigs ins Programm nehmen. Aber es gibt auch Songs die wir einfach spielen müssen. Wir freuen uns sehr auf diese Tour.

SM: Kennst Du die deutschen Metal-Szene, bzw. welche Bands magst Du?
Oddleif: Ich kenne mich nicht allzugut in dieser Szene aus. Bands wie RAMMSTEIN, LACRIMOSA oder IN EXTREMO sind die deutschen Bands die ich kenne. Auf der anderen Seite habe ich schon immer Bands wie GAMMA RAY, HELLOWEEN, BLIND GUARDIAN und die SCORPIONS gemocht.

SM: Was kannst du uns über die Metal-Szene in Norwegen erzählen? Ist es schwer für Euch in Eurer Heimat Konzerte zu spielen?
Oddleif: Norwegen hat in diesen Tage eine sehr coole Szene mit vielen neuen Bands. Viele Black Metal Bands, aber auch einige die Thrash- und progressive Bands sind auf dem aufsteigenden Ast. Es ist nicht schwer hier Konzerte zu spielen, aber es ist hart die Leute raus in die Konzerthallen zu bekommen. Besonders an den Wochentagen. Wir haben noch nicht allzu viel in Norwegen gespielt, aber diesen Herbst werden wir versuchen einige Gigs auf die Beine zu stellen und mal sehen wie es läuft.

SM: Was sind die nächsten Ziele von COMMUNIC?
Oddleif: Das nächste Ziel ist natürlich die schon angsprochene Tour im August/September. Später dann die Gigs hier in Norwegen. Wir planen auch bei einigen Festivals im nächsten Sommer zu spielen, vielleicht auch eine weitere Tour im nächsten Jahr und natürlich die Arbeit am nächsten Album aufzunehmen. In diesem Geschäft weißt Du nicht was Dich an der nächsten Ecke erwartet.

SM: Von welchen Sängern, Musikern, Bands bist Du beeindruckt/beeinflußt?
Oddleif: Die frühen METALLICA und Hetfield, MEGADETH und Mustaine, TESTAMENT, OVERKILL, DIO und solche Sachen. Später hörte ich mir dann mehr die progressiven Bands wie FATES WARNING, PSYCHOTIC WALTZ und QUEENSRYCHE an.

SM: Ich danke Dir für dieses Interview!
Willst Du noch etwas los werden?
Oddleif: Danke für das Interview!
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(Yvonne Bernhard, August 2011)