Interpret, Titel: U.D.O. - Touchdown
Medium: CD
Stil: Classic Heavy Metal
Veröffentlichungsdatum: 25.08.2023
Label: Atomic Fire Records (Vertrieb: Warner Music)
Link: www.udo-online.de/
Bewertung: 7,25 von 10

In den 80er-Jahren ist man als Metal-Fan quasi mit der urwüchsigen Kreissägen-Röhre von Udo Dirkschneider aufgewachsen, denn Album-Highlights mit seiner einstigen Band Accept wie 'Breaker', 'Restless And Wild', 'Balls To The Wall' oder 'Metal Heart' sind schon seit langem Genre-Klassiker und gehören ins CD-Regal eines jeden Hartwurst-Anhängers! Doch auch nach seinem Rausschmiss im Jahr 1986 und der kurzen Reunion (1993 - 1996) etablierte "Uns Udo" schon ein Jahr später seine eigene Band U.D.O. mit dem famosen 'Animal House'-Album. Kurz unterbrochen von einer Festival-Tour mit Accept im Jahr 2005 kommandiert Captain Udo seine Truppe bis dato in sehr erfolgreichen Gewässern.

Seit dem 2018er Fabelwerk 'Steelfactory' erleben der Frontmann und seine Band quasi den dritten Frühling - was durch sehr hohe europaweite Chart-Platzierungen untermauert wird - und sind gefragt wie fast nie zuvor. Mittlerweile ist auch Bassist Peter Baltes im Boot. Neben Udo und Stefan Kaufmann - der seit geraumer Zeit auf dem Sessel des Toningenieurs Platz genommen hat - das dritte Accept-Originalmitglied. Somit steckt in U.D.O. nun wesentlich mehr von der Solinger Stahlschmiede drin als bei Wolf Hoffmann & Co....
"Als Tilen letzten Sommer aus gesundheitlichen Gründen ganz plötzlich ausfiel, haben wir dringend einen Ersatz für die laufende Tour und die bevorstehenden Festivals benötigt. Durch einen riesigen Zufall bot Peter sich an, uns für die paar Shows auszuhelfen", so Udo Dirkschneider. Bereits nach dem ersten gemeinsamen Abend war klar: Die Chemie zwischen den beiden stimmt nach wie vor. Alte Emotionen, alte Erinnerungen keimen auf. "Es hat sich einfach so unglaublich vertraut und richtig angefühlt", beschreibt Udo weiter. "Irgendwie hat da wieder zusammengefunden, was zusammengehört." Und so kam, was kommen sollte: Peter Baltes hat den kompletten Bass auf 'Touchdown' eingespielt.
Selbstredend ist soundtechnisch alles beim alten, sprich der Freund des traditionellen Heavy Metal wird sich an Hymnen wie "The Double Dealer's Club" sowie "The Battle Understood", kernig/flotten Riffmonstern der Marke "Fight For The Right" und "The Betrayer" oder Ohrwürmern wie "Better Start To Run" oder dem dahinrasenden Wutklumpen und Titelsong erfreuen. Ausnahmegitarrist Andrey Smirnov demonstriert ein ums ander Mal seine Klasse und harmoniert prächtig mit Zunft-Kollege Fabian Dammers. Natürlich pumpt auch die Rhythmussektion Sven Dirkschneider/Peter Baltes gewaltig, doch der ungewohnt schwache und uninspierierte Einstieg mit dem Doppel-Whopper "Isolation Man"/"The Flood" sowie das monotone "Punchline" trüben den Gesamtgenuss entscheidend und verhindern eine Bewertung im sehr hohen Bereich... An der Produktion von Martin Pfeiffer (Redhead Studio Wilhemshaven) gibt´s indessen nix zu nörgeln und auch das Coverartwork ist schön martialisch/metallisch gestaltet.

Trotz der Kritikpunkte kann der U.D.O.- und Accept-Fan grundsätzlich mit dem Erwerb dieser Platte gar nix falsch machen und wird sich wohl noch den ein oder anderen Wertungspunkt hinzuaddiern...


(Pit Schneider, August 2023)

Tracklist: 01. Isolation Man 02. The Flood 03. The Double Dealer's Club 04. Fight For The Right 05. Forever Free 06. Punchline 07. Sad Man's Show 08. The Betrayer 09. Heroes Of Freedom 10. Better Start To Run 11. The Battle Understood 12. Living Hell 13. Touchdown