Das Album des Monats Juli 2021

Interpret, Titel: POWERWOLF - Call Of The Wild
Medium: CD
Stil: Melodic Sacred Power Metal
Erschienen: 16.07.2021
Label: Napalm Records (Vertrieb: Universal)
Link: www.powerwolf.net/
Bewertung:
9 von 10

Das 2003 gegründete Quintett POWERWOLF aus Saarbrücken zählt spätestens seit 2013 in jeglicher Hinsicht zur ersten Garde der deutschen Metal-Bands zu denen Avantasia, Accept, Helloween, Blind Guardian gehören. Vor 8 Jahren schoss das fünfte Studioalbum 'Preachers Of The Night' auf Platz 1 der deutschen Verkaufscharts. Ebenso tummelten sich die nachfolgenden Platten (auch in den europäischen Nachbarländern) ganz oben, soll heißen 'Blessed And Possessed' (2015) sowie 'Sacrament Of Sin' (2018) heimsten eine Goldende Schallplatte ein. Auch die Tourneen waren durchweg ausverkauft, bzw. wurden stets umfangreicher/mussten in immer größeren Clubs zelebriert werden.

Natürlich hat sich in stilistischer Hinsicht auch auf dem achten Studioalbum kaum etwas geändert. Die Fans können sich halt auf das Wolfsrudel verlassen. Mit dem grandiosen "Alive Of Undead" streuen die Saarländer zwar eine Power-Ballade ein, bei "Blood For Blood" hört man einige Dudelsäcke und mit "Glaubenskraft" ist abermals ein Track mit deutschem Text vertreten. Doch das war´s dann auch schon mit marginalen Veränderungen im Sound. Anders ausgeddrückt ist dies einfach nur die konsequente Weiterentwicklung des ur-eigenen POWERWOLF-Sounds.
'Call Of The Wild' bietet durchweg höchstes Niveau mit dem gewohnt sakralen Feeling. Es folgt Hymne auf Hymne, Hit auf Hit, das heißt zukünftige Live-Kracher geben sich die Klinke in die Hand und das Erstellen einer Gig-Setlist wird für für Ausnahmesänger Attila Dorn, das versierte Gitarrenduo Charles & Matthew Greywolf, Falk Maria Schlegel (Orgel) und Drummer Roel van Helden immer schwieriger werden.

Anspieltipps/Highlights zu nennen fällt sehr schwer, denn das Werk kommt wie aus einem Guss, ist extrem homogen und sollte von vorne bis hinten am Stück genossen werden. Doch ich versuche es mal dem furiosen Opener "Faster Than The Flame", der einem direkt die Faust gen Himmel recken lässt. "Beast Of Gévaudan" erzählt die Geschichte um ein sagenumwobenes Raubtier, das Mitte des 18. Jahrhunderts in Südfrankreich Angst und Schrecken verbreitete. (Das Thema wurde auch in dem Top-Movie "Pakt der Wölfe" verfilmt). Das fast schon hypnotisch/hymnische "Varcolac" (gleichnamiger wölfischer Dämon der rumänischen Folklore), die immens kraftvolle "Religionslehrstunde" namens "Glaubenskraft" sowie der Ohrwurm-Rausschmeisser "Reverent Of Rats" müssen ebenfalls Erwähnung finden.
Auch das Produzenten-Doppel Jens Bogren und Joost van den Broek hat in den schwedischen Fascination Street Studios wieder einmal ganze Arbeit geleistet und den mächtigen Wölfen einen Top-Sound gezimmert.

Fazit: POWERWOLF können ihr beängstigend hohes Niveau locker halten und untermauern ihre Position in der Champions League des europäischen Melodic Power Metal!
Natürlich besorgt sich der Fan die Deluxe-Edition des Albums denn dieses kommt als 48-seitiges Mediabook daher und enthält eine Bonus-CD mit den unten aufgeführten 10 Songs, welche von diversen bekannten Metal-Frontmännern neu eingesungen wurden. Dieser Fakt unterstreicht abermals welch einen hohen Stellenwert POWERWOLF inzwischen in der internationalen Metal-Szene genießen!

(Yvonne Bernhard, Juli 2021)

Tracklist:
CD 1: 'Call Of The Wild':
01. Faster Than The Flame
02. Beast Of Gévaudan
03. Dancing With The Dead
04. Varcolac
05. Alive Or Undead
06. Blood For Blood (Faoladh)
07. Glaubenskraft
08. Call Of The Wild
09. Sermon Of Swords
10. Undress To Confess
11. Reverent Of Rats

CD 2: 'Missa Cantorem':
01. Sanctified With Dynamite (feat. Ralf Scheepers)
02. Demons Are A Girl‘s Best Friend (feat. Alissa White-Gluz)
03. Nightside Of Siberia (feat. Johan Hegg)
04. Where The Wild Wolves Have Gone (feat. Doro Pesch)
05. Fist by Fist (Sacralize Or Strike) (feat. Matthew Kiichi Heafy)
06. Killers With The Cross (feat. Björn Strid)
07. Kiss Of The Cobra King (feat. Chris Harms)
08. We Drink Your Blood (feat. Johannes Eckerström)
09. Resurrection By Erection (feat. Christopher Bowes)
10. Saturday Satan (feat. Jari Mäenpää)