BEAST IN BLACK & TURMION KÄTILÖT
05.03.2019
Saarbrücken, Garage (kleiner Club)
Bandlinks:
www.beastinblack.com
www.turmionkatilot.com
BEAST IN BLACK um ihren griechischen Ausnahmesänger Yannis Papadopoulos sind momentan sicherlich eine der heißesten und besten Bands im Bereich melodischer Power Metal. Das bewies das aktuelle Album 'From Hell With Love', das in unserem Magazin zum Album des Monats Februar gekürt wurde, auf Platz 6(!) in die deutschen Album-Charts krachte und der Formation in ihrer Heimat Finnland gar die Pole Position erreichte. Doch die ganz große Stärke des "Biests in schwarz" sind immens spielfreudige Live-Gigs, so auch in der "Garage" Saarbrücken, wo die Truppe zwar nur im kleinen Club spielte, der aber mit etwa 400 Fans gerappelt voll war. Es ist zu hoffen das bei der nächsten Tour der saarländische Kult-Live-Club dann vollständig geöffnet sein wird. Denn nix anderes hat sich diese Band verdient!
Den Anfang machte jedoch der finnische Tour-Support TURMION KÄTILÖT (auf deutsch: "Die Hebammen des Verderbens"), ebenfalls aus Finnland.
Vom Outfit und der Schminke sah die Band aus wie die finnische Antwort auf Powerwolf, doch es handelt sich hier um eine Elektronik-Crossover-Band, die Elemente des Technos mit Metal vermischt.
Die Texte sind in finnischer und englischer Sprache, das heißt man hält sich alle Türen offen, setzt sich damit aber auch zwischen die Stühle.
Nichtsdestotrotz konnten TURMINON KÄTILÖT in ihrer Heimat mit dem aktuellen Album 'Universal Satan' gar die Spitze der Album-Charts erklimmen.
Doch davon ist man im Rest Europas noch sehr weit entfernt.
Erstaunlicher Weise kam die Formation in der "Garage" relativ gut an, obwohl die Songs wohl nur die wenigsten kannten und die Mixtur des unsäglichen Techno mit Metal unserer Ansicht nach eh ein absolutes Unding
darstellt!
Letztendlich konnten die "Hebammen" aber ihrer Anheizerrolle durchaus gerecht werden und wurden nach 40 Minuten mit orentlichem Beifall verabschiedet.
Ach ja, wieso die Truppe zwei Sänger hat, die auch noch fast identisch klingen wird wohl ihr Geheimnis bleiben...
Setlist:
01. Grand Ball
02. Love Is Dead
03. Verta ja lihaa
04. Minä määrään
05. Tirehtööri
06. U.S.C.H!
07. Faster Than God
08. Helvetin torvet
09. Sikiö
10. Pyhä maa
11. Lataa ja varmista
Als die Musiker von BEAST IN BLACK gegen 21:15 Uhr nach einem obligatorischen Intro nach und nach die Bühne betraten, brandete großer Jubel auf.
Und das sich augenscheinlich schon viele Fans mit neuen Tour-Shirts eingedeckt hatten, unterstrich die momentane Populärität der Skandinavier.
Man kann es schon vorweg nehmen: Die Setlist war ein gelungener Querschnitt aus den bisherigen zwei Hammer-Alben und mit dem flotten "Cry Out For A Hero" wurde ein nahezu
perfekter Opener in die 90-minütige furiose Live-Show mit sehr guter Light-Show gewählt. Lediglich der Sound-Mann benötigte viel zu lange, sprich fünf oder sechs Songs
bis er die Stimme des Sängers genügend in den Vordergrund gemischt hatte. So etwas sollte eigentlich nicht passieren...
Das juckte die Fans aber offensichtlich nicht die Bohne und die Band bekam es wohl auch nicht so richtig mit. Scheinbar war der Monitor-Sound gut genug...
Sehr gut gelaunt, sprich feist grinsend und ständig in Bewegung, übertrugen sich Spielfreude und Energie rasend schnell auf die von Beginn an begeisterten Fans, welche der Band
regelrecht aus der Hand fraßen und für eine Bombenstimmung in der "Garage" sorgten.
Mit dem Stampfer "Unlimited Sin", der superben dahinrasenden gleichnamigen Bandhymne, dem epischen "Eternal Fire" sowie dem Ohrwurm "This Is War" sorgten Papadopoulos, Kabanen & Co.
dafür dass viele der Zuschauer regelrecht steil gingen und sich sogar einige auf den Händen der großen Menschenmenge Richtung Fotograben tragen ließen.
Das Quintett poste über die komplette Konzertdauer hinweg was das Zeug hielt und die Musiker nutzte die mannshohen Backdrops links und rechts am hinteren Bühnenrand dafür auch mal kurz zu verschwinden,
damit die Kollegen im Rampenlicht standen.
Besonders gespannt waren wir darauf ob Yannis Papadopoulos seine von den Alben bekannte famose Gesangsleistung auch live on stage bieten könnte.
Trotz einer Erkältung muss dies mit einem fetten Ja beantwortet werden. Der Mann hat´s einfach voll drauf, agierte trotz des besagten Handicaps locker mit einer
höchst beeindruckenden drei-Oktaven-Reichweite und dirigierte die Fans zudem nach belieben bzw. überzeugte auch mit sympathischen Ansagen.
Mit der Power-Ballade "Ghost In The Rain“ und dem Disko-artigen "Crazy, Mad, Insane" wurde auch für die notwendige Abwechslung innerhalb des Programms gesorgt.
Bei letztgenanntem Song trugen die Musiker futuristische Brillen und der Frontmann wurde gar in eine weiße Zwangsjacke gesteckt.
Der instrumentalen Performance und der Sangesleistung tat dies jedoch keinen Abbruch und die Fans waren begeistert von ihren Helden. Spaß muss sein!
BEAST IN BLACK wurde nach einigen Tracks gar mit minutenlangen Sprechchören/Ovationen abgefeiert und die Musiker waren sichtlich von der Verehrung
angetan, welche ihnen in der saarländischen Landeshauptstadt zu Teil wurde.
Papadopoulos versprach dann auch freudig bei der nächsten Tournee abermals in Saarbrücken Halt machen zu wollen. We´ll see!
Mit einem dreiteiligen Zugabeblock wurde dann jedoch das Ende dieses erstklassigen Gigs eingeleutet.
Doch die Fans bekammen gar nicht genug von ihren Helden und viele hätten,
dem tosenden Applaus und Gejole nach zu urteilen, dem Quintett wohl noch eine Stunde lang zugehört!
Der Sänger erwähnte nun dass man sich auf einer laufenden Tour befindet und schließlich direkt nach diesem Konzert
zur nächsten Stadt weiter reisen müsse ... dies ist verständlich und schließlich sollten 90 enthusiastische Minuten auch dem größten Die-Hard-Fan reichen.
Fazit: Die famose Live-Band BEAST IN BLACK ist kurz vor dem Sprung in die Champions League.
Die Sommer-Festivals können für diese finnische Urgewalt also gar nicht früh genug kommen!
Well done, Guys!
Setlist:
01. Intro
02. Cry Out For A Hero
03. Unlimited Sin
04. Beast In Black
05. Eternal Fire
06. This Is War
07. The Fifth Angel
08. True Believer
09. Heart Of Steel
10. Born Again
11. Repentless
12. Ghost In The Rain
13. Die By The Blade
14. Crazy, Mad, Insane
15. Sweet True Lies
16. From Hell with Love
Zugabe:
17. No Surrender
18. Blind And Frozen
19. End Of The World
Bericht: Yvonne Bernhard & Pit Schneider
Photos: Yvonne Bernhard