NESTOR, 20.12.2021

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'Kids In A Ghost Town' ist zweifellos die größte Überraschung des nun bald zu Ende gehenden Jahres im Segment Heavy Rock/Hard Rock/AOR!
Der Schweden-Fünfer NESTOR hat also ein perfektes Album in Eigenregie(!) erschaffen, welches in der Tat locker mit den Klassikern von legendären Bands wie Bon Jovi, Dokken, Kiss, Journey, Giant, Journey, Toto oder REO Speedwagon mithalten kann. Das glaubt ihr nicht? Dann fönt euch mal in die YouTube-Videos der Truppe rein!
Somit führte kein Weg an einem Interview vorbei... Unsere Pit hat also sich Sänger Tobias "Tobbe" Gustavsson zum erleuchtenden Gespräch geschnappt, doch lest selbst was der in Spanien lebende Frontmann zu erzählen hatte...

Schweres-Metall (SM): Hallo Tobbe, wie geht es dir, gerade in Zeiten wie diesen und wie ist die Covid-19-Situation derzeit in Barcelona, Spanien, wo du lebst?
Tobbe: Hi Pit! Mir geht es gut, danke! Nun, die Covidensituation in Spanien ist ähnlich wie im restlichen Europa, schätze ich, auch wenn Spanien es geschafft hat, über 80% der Bevölkerung zu impfen, was großartig ist.

SM: Bitte stelle NESTOR in ein paar Sätzen für unsere Leser vor, denn die Band kam gewissermaßen mit einem magischen Album " wie aus dem Nichts"...
Tobbe: Nun, wir starteten mit der Band bereits im Jahr 1989. Wir fünf sind Freunde seit unserer Kindheit und wuchsen alle in derselben kleinen Stadt namens Falköping in Schweden auf. Gitarrist Jonny Wemmenstedt und ich lernten uns damals durch unsere sportlichen Aktivitäten kennen und vertieften unsere Freundschaft mittels Musik. Dann fragten wir die anderen Jungs, also Schlagzeuger Mattias Carlsson und Keyboarder Martin Frejinger ob wir nicht eine Band formieren sollten. Natürlich gehörte Marcus Alblad am Bass ebenfalls dazu und der Rest ist Geschichte!

SM: Euer Debütalbum 'Kids In A Ghost Town' schlug wie eine Bombe in unsere Redaktion ein, erhielt 10 von 10 Punkte und wurde direkt zum "Special Tip November" gekürt! Leider entdeckte ich die Platte etwas zu spät um sie noch im Soundcheck unterbringen zu können... Wir hoffen ihr freut euch über die Auszeichnung und wie ist das Feedback von Presse und Fans generell ausgefallen?
Tobbe: Es war fantastisch, wir sind total überwältigt von der großartigen Resonanz. Wir wussten, dass wir ein tolles Album gemacht haben, zumindest unserer Meinung nach, mit der Art von Musik, die wir selbst lieben. Aber es ist immer noch überraschend und sehr erfreulich, wenn uns jemand sagt, wie sehr er die Songs liebt.
Das ist eine schöne Bestätigung für das, woran wir im letzten Jahr sehr hart gearbeitet haben.

SM: Bitte beschreibe doch mal den Entstehungsprozess von 'Kids In A Ghost Town' und wie zu Hölle kriegst du diese Killer-Hooklines hin?
Tobbe: Oh, nun, es ging darum, in die Zeit zurückzureisen, als wir eine Menge großartiger 80er-Jahre-Musik hörten, und uns nicht nur von den Melodien und Songs inspirieren zu lassen, sondern von der ganzen Ära, der Mentalität und dem Gefühl dieser Zeit, als man ein Jugendlicher war, das kurz davor stand, erwachsen zu werden, und davon träumte, der Kleinstadt, in der wir lebten, zu entfliehen und ein großer Rockstar zu werden! Es ging einfach nur darum, diese Art von Songs zu schreiben, die wir als Jugendliche wirklich geliebt haben!
Und übrigens: Danke!

SM: "Perfect 10 (Eyes Like Demi Moore)" ist ein absoluter Killersong, einer meiner Faves und die Lyrics sind ja sooo 80er-Jahre-like... Ist besagter Text eine reale Erinnerung an deine Teenager-Zeiten?
Tobbe: Ja, ganz sicher!
Für diesen Song bin ich in Gedanken zurückgereist und habe versucht, mir mein altes Zimmer vorzustellen, in dem ich aufgewachsen bin, und habe einfach versucht, das Gefühl einzufangen, das man damals hatte, vor allem gegenüber einem besonderen Mädchen, weißt du!

SM: Welche der Album-Tracks sind deine Favoriten und warum?
Tobbe: Alle auf ihre Weise, aber "On The Run" war der erste Song, der für das Album geschrieben wurde, und er gab gewissermaßen den Ton für das ganze Konzept an, das sich schließlich zu diesem Album entwickelte. Also ist dieser Song vielleicht ein bisschen besonders. Der letzte Track, "It Ain't Me", ist auch einer der Favoriten, denke ich, er fühlt sich irgendwie besonders an.

SM: Unsere gesamte Redaktion ist beeindruckt von der Gitarrenmagie von Jonny Wemmenstedt. Das Album klingt, als hätten ihn Ikonen wie Neil Schon (Journey), Steve Lukather (Toto) und Tom Scholz (Boston) sehr inspiriert. Würdest du zustimmen?
Tobbe: Ja, klar, diese Jungs sind Ikonen! Also sie und auch Typen wie Yngwie Malmsteen und Gary Moore und Jake E Lee und andere. Ich weiß, dass Ace Frehley und Angus Young einige seiner ersten Gitarrengötter waren, zu denen er aufgeschaut hat, weißt du!

SM: Was kannst du uns über euren fabelhaften Gig auf dem "Keep It True"-Festival erzählen? Wenn ich mir die YouTube-Clips ansehe, wird mir klar, dass NESTOR die Menge weggeblasen hat! Obwohl die meisten Bands beim KIT viel härter sind als NESTOR...
Tobbe: Ja, wir waren da vielleicht ein bisschen wie ein Fisch auf dem Trockenen. Die meisten anderen Bands waren vielleicht ein bisschen härter als wir. Aber ich hatte das Gefühl, dass das Publikum uns aufnahm und alle sehr freundlich waren, vor allem die Leute hinter dem Festival, die uns gebucht und dorthin gebracht haben. Und das alles im Namen der Liebe zur Rockmusik! Einiges davon ist ein bisschen schwerer, wir sind vielleicht eher auf der melodischen Seite, aber wir alle lieben den guten alten Heavy Metal Sound, würde ich sagen. Stimmt's?

SM: Absolut! Ist denn eine Europa-Tournee geplant bzw. wann kommt NESTOR wieder nach Deutschland?
Tobbe: Eine richtige Tour ist noch nicht geplant, aber das kommt schon noch! Wir spielen hier und da ein paar Festivals, meistens zu Hause in Schweden - aber wir kehren im Spätsommer nächsten Jahres nach Deutschland zurück, wo wir am 3. September beim Indoor Summer 2022 in Hamburg spielen werden. Und hoffentlich, nein garantiert, kommen wir wieder zurück! Früh genug!

SM: Von welchen Bands, Sängern und Musikern bist du inspiriert oder beeinflusst?
Tobbe: Oh, wo soll ich anfangen... Bands wie Van Halen, Europe, Giant, Bon Jovi, Def Leppard, Whitesnake und natürlich Kiss! Wir lieben auch Bands wie Queensrÿche, Helloween, Mötley Crüe und viele Bands aus der 90er Grunge-Ära, wie Soundgarden und andere.
Die Liste geht weiter!

SM: Glauben Sie, dass die Rock- & Metal-Live-Szene nach der Corona-Pandemie noch genauso ist wie vorher?
Tobbe: Der Durst nach Live-Musik ist wahrscheinlich noch größer als je zuvor, seit die Leute sich von den großen Arrangements fernhalten müssen, aber die Live-Szene für Rock und Metal war schon immer sehr gesund. Rockfans lieben es, ihre Lieblingsbands live spielen zu sehen! Immer! Hoffentlich gehört das alles bald der Vergangenheit an, und wir können uns wieder alle gemeinsam an Live-Musik erfreuen!

SM: Tobbe, vielen Dank für deine Zeit!
Letzte Worte an unsere Leser oder besser gesagt an die deutschen Rock- & Metal-Fans?
Tobbe: Vielen Dank für all die Unterstützung!
Wir werden es wieder gutmachen und so oft wie möglich kommen, um dort zu spielen, so oft ihr uns haben wollt.
Hoffentlich sehen wir euch alle bald!

Interview: Pit Schneider
Presse-Fotos: Nestor Prestor Music