Das Album des Monats Oktober

Interpret, Titel: WYTCH HAZEL - III: Pentecost
Medium: CD
Stil: Classic-/Folk Rock/Traditional Metal
Erschienen: 30.10.2020
Label: Bad Omen Records (Vertrieb: Soulfood)
Link: facebook.com/wytchhazel
Bewertung:
9,5 von 10

Das letzte Album aus dem Segment Classic Rock, welches mich dermaßen begeistert hat wie dieses hier, ist 'Legend' von WITCHCRAFT aus dem Jahr 2012.
Und diesem habe ich damals mindestens einen halben Punkt zu wenig gegeben... Das passiert mir hier nicht!
Doch fangen wir von vorne an: WYTCH HAZEL ist ein Quartett aus Lancaster, England, welches sich bereits 2011 gegründet hat. Wie es der Albumtitel schon aussagt ist 'III: Pentecost' das dritte Studioalbum der Formation nach den schon hochklassigen Vorgängern 'Prelude' (2016) sowie 'II: Sojourn' (2018).

Doch mit dieser (bis dato auch härtesten) Platte haben die Briten tatsächlich den Vogel abgeschossen! Das Werk begeistert in seiner Gesamtheit, strotzt nur so vor Highlights und gigantischen Melodien/Refrains, welche sich unwiderruflich im Gehirn des geneigten Hörers festsaugen.
Mit Herzblut, voller Leidenschaft, Talent und Können servieren WYTCH HAZEL hier eine hochexplosive Mixtur aus dem Schaffen ihrer Helden wie alte Black Sabbath, alte Scorpions, Blue Öyster Cult, AC/DC und Fleetwood Mac zu 'Rumors'-Zeiten.
Bandleader Colin Hendra (Gesang & Gitarre) ist jetzt zwar nicht der Übersänger, hat aber tonnenweise Charisma & Feeling in den Stimmbändern sowie einen enorm hohen Wiedererkennungsfaktor vorzuweisen. Die Retro-Keyboards versprühen zweifellos den Charme der für die Rockmusik goldenden 1970er Jahre, ohne dass die Songs jedoch zu sehr in die damals äußerst beliebte psycheldelisch-progressive Überlänge verfallen. Hits/Anspieltipps wie "I Am Redeemed", das zweifellos von Ghost inspirierte "Archangel" und die göttlich/mystischen "Dry Bones" und "The Crown" wären in der erwähnten Dekade kommerziell durch die Decke geschossen und hätten die "Zaubernuss" auf eine Stufe mit Bands wie Deep Purple, The Who und vielleicht sogar Led Zeppelin gehievt. Das glaubt ihr nicht? Dann hört mal in die beiden in der Tracklist verlinkten Songs rein... Der einzige Grund wieso ich die Höchstbewertung "verweigere" ist der etwas biedere Opener "Here Is The Fight"...

Anyway, zusammen mit seinen Kollegen Alex Haslam (Gitarre), Andy Shackleton (Bass) und Drummer Jack Spencer musiziert Hendra wie aus einem Guss und liefert mit 'III: Pentecost' das vielleicht beste Album des laufenden Jahre, zumindestens aber schon mal (trotz großer Konkurrenz) die Platte des Monats ab.
Very well done, Guys!

(Pit Schneider, Oktober 2020)

Tracklist: 1. He Is The Fight 2. Spirit And Fire 3. I Am Redeemed 4. Archangel 5. Dry Bones 6. Sonata 7. I Will Not 8. Reap The Harvest 9. The Crown 10. Ancient Of Days