Interpret, Titel: Wolfe - Deleware Crossing
Medium: Album/ CD
Stil: Blues Rock
Erschienen: 17.03.2003 bei Ulftone Music (Vertrieb: Edel Contraire)
Link: www.toddwolfe.com
Note: 9,5 von 10 Punkten
Wer auf guten Blues-Rock steht sollte mal die Band von Gitarrist und Sänger Todd Wolfe anchecken.
Mr. Wolfe stand von 1993 bis 1998 bei Sheryl Crow als Leadgitarrist und Songwriter in Diensten. Nach dem Zwischenspiel MojoSon (die Todd gemeinsam mit dem Crow-Musiker Scott Bryan aus der Taufe hob) und während der Tourpausen bei Sheryl Crow begann Wolfe unter eigenem Namen (damals noch "The Todd Wolfe Blues Project", mit dem er 1999 eine Live-CD aufnahm) Musik zu machen. Auf oben genannter Live-CD kamen überwiegend alte Blues-Klassiker von Willie Dixon, Otis Rush und weiteren zum Zuge, der Anteil eigener Songs wurde dann auf dem ersten Studioalbum (unter dem neuen Namen Wolfe erschienen) erhöht. Auf dem aktuellen, zweiten Studiostreich finden sich dann unter den 12 Songs nur noch vier Fremdkompositionen wieder, macht aber eigentlich überhaupt nix, denn die Qulität ist so oder so gewohnt hoch. Wenn man sich diese eben angesprochenen Vorgänger anhört wird man lediglich feststellen, daß sich der gute Todd langsam aber sicher mit seinem eigenen Sound und seiner ausgezeichneten Spielweise etabliert. Die größte Stärke von Wolfe liegt in ruhigen und vorallem langen Songs, egal ob selbstgeschrieben oder Fremdkomposition (bei Delaware Crossing gehören "Black Hearted Woman", "Love Gone Bad" und "Wolfe Jam" - allesamt eigene Songs - zur den stärksten).
Grund: bei diesen langen Songs ist das Zusammenspiel der drei Musiker ungelogen zu den tightesten und besten zu zählen, das ich in letzter Zeit gesehen (live ist dieser Knabe mit seinen beiden Mitmusikern ein absoluter Killer!!) bzw. gehört habe. Jeder Mensch der schonmal ein Instrument in den Händen hatte wird ganz schnell merken das Wolfe auf einem verdammt hohen technischen Niveau spielen, dabei aber keinesfalls die übersichtlichen Songstrukturen aus den Augen lassen, soll heißen selbst wenn fleißig soliert wird kommen die Jungs immer wieder auf das Ausgangsthema zurück.
Selbst vor Ohrwürmern "schrecken" die Amis nicht zurück (gut, den Begriff der Ohrwürmer beschränke ich hier mal auf Leute, die Ahnung von Musik haben und somit auch in der Lage sind diese auszumachen, ich nehme hier elendige Trendlutscher voll aus, denen gefällt gute Musik eh nicht…), nachzuhören bei "Stranger Blues", "Black Hearted Woman" und "Love Gone Bad" sowie "Gates Of Heaven". Alle genannten Songs verbinden die angesprochene Virtuosität mit eingängiger Songstruktur und gefälligen Vocal-Lines.

Mr. Wolfe, ich verneige mich vor diesem kleinen Meisterwerk!
(Maik Eifländer, April 2003)

Tracklist: 1. Stranger Blues 2. No Returns, No Exchanges
3. See What Love Can Do 4. Tumblin´ Down
5. One Lost Love 6. Thing Get Better
7. Black Hearted Woman 8. Beg Forgiveness
9. Love Gone Bad 10. Crowded In My Soul
11. Wolfe Jam 12. Gates Of Heaven