Interpret, Titel: WARKINGS - Revolution
Medium: CD
Stil: Melodic Power Metal
Erschienen: 20.08.2021
Label: Napalm Records (Vertrieb: Universal Music)
Link: www.warkings.rocks/    
Bewertung:
7,5 von 10

Ich höre Sie schon wieder, die ewigen Nörgler und True-Metal-Fanatiker: "Was sollen diese blöden Verkleidungen... die wollen doch nur von musikalischen oder instrumentalen Unzulänglichkeiten ablenken...", etc.
Worüber sich bei Kiss, GWAR, Lordi oder Powerwolf inzwischen niemand mehr aufregt oder Gedanken macht, mit diesen Vorurteilen haben neuere Bands wie WARKINGS noch immer zu kämpfen!
Was einzig und allein zählen sollte sind die Songs, welche die jeweiligen Bands in der Lage sind (auch live) auf die Kette zu kriegen. Alles andere ist vor allem bei Gigs doch ne hochwillkommene Show! Mann erinnere sich nur an die unsägliche Grunge-Ära, als Typen in karrierten Hemden und ohne jeglichen Show-Effekte die Bühnen erklommen ... als wären Möbelpacker und Holzfäller auf die Idee gekommen eigene Bands zu gründen... Wer braucht denn so was? Keiner, eben! Man möchte doch was geboten kriegen für sein sauer verdientes Geld, und genau das bietet die 2018 gegründete Formation WARKINGS, in persona Tribun, Crusader, Spartan & Viking dann letztendlich auch, also immer schön locker bleiben...

Kommen wir endlich zur Mucke des dritten Studioalbums der Truppe um den österreichischen Sänger Georg Neuhauser (Serenity) alias "Tribun". Der Vorgänger 'Revenge' stieg immerhin schon Platz 29 in die deutschen Charts ein, was mehr als einen Achtungserfolg darstellt. Geboten wird nach wie vor überaus eingängiger/hymnischer und hochmelodischer Power Metal in der Schnittmenge Dream Evil, ältere Kamelot, Manowar, Hammerfall, Sabaton (ohne deren Pop-Pathos), oder Powerwolf (fast ohne deren sakrale Parts). Wer also mit einer der aufgeführten Bands gut kann, dem wird auch diese Platte gut reinlaufen, I promise! Als Highlights lege ich euch den flotten Einstieg "We Are The Fire", "Sparta Part II" (die Eingangsmelodie ist doch glatt bei Kamelot geklaut!), den Stampfer "Deus Le Voult" und den Ohrwrum "By The Blade" nahe.
Grundsätzlich bietet 'Revolution' alle Trademarks die den Genre-Fans munden. Herausheben muss man den glasklaren und enorm dynamischen Gesang von Neuhauser, welcher sehr stark an Niklas Isfeldt von Dream Evil aus Schweden erinnert, bzw. glatt dessen Zwilling sein könnte, was ja schon mal ne absolute Hausnummer ist. Das einzige was die Truppe noch von der Genre-Spitze wie den genialen Powerwolf oder den auf Mainstream getrimmten Sabaton trennt ist die Hit-Dichte, die Gitarrenarbeit, welche durchaus raffinierter sein dürfte, und die konsequente Marschrichtung gen puren Melodic Power Metal. Dss dokumentiere ich gerne mal am Beispiel "Spartacus": Dieser Track ist viel zu monoton/stoisch ausgefallen... Und was soll eigentlich dieses (auch bei "Kill For The King" und "Ragnar" auftretende) Gegrowle? Anbiederungen an die Anänger von Acts der Marke Amon Amarth oder Ensiferum? Lasst das einfach weg, Leute!
Nichtsdestotrotz spreche ich eine Empfehlung für diesen viel Laune machenden Silberling aus!

(Yvonne Bernhard, August 2021)

Tracklist: 1. We Are The Fire 2. Sparta Part II 3. Fight 4. Spartacus 5. Kill For The King 6. Deus Lo Vult 7. Ave Roma 8. Ragnar 9. By The Blade 10. Where Dreams Die