Interpret, Titel: VIRGIN STEELE - Visions Of Eden
Medium: CD
Stil: Epic Power Metal
Erschienen: 08.09.2006
Label: Sanctuary Records
Link: www.virgin-steele.com
Note:
7 von 10 Punkten

Ein weiteres Mal beehren uns David DeFeis und Virgin Steele mit einem Konzept-Album. DeFeis´ Visionen von Eden handeln nicht von Friede, Freude und beschaulicher Ruhe, sondern beschreiben ein unheilvolles Szenario voller Zerstörung und kämpferischen Chaos. Hauptfigur in "Visions Of Eden" ist Lilith, die erste Frau Adams und eine Art weiblicher Prometheus, deren Ursprung in den alten sumerischen Mythen zu finden ist. Lilith, stark und unabhängig, wollte sich der Herrschaft Adams, dem Patriarchat, nicht unterwerfen - Adam möchte immer 'on the top' sein - sexuell wie auch in allen anderen Belangen - und die leidvolle Reise entlang der elf Songs von "Visions Of Eden" beginnt.
Das Album stellt musikalisch eine Verbindung, oder besser gesagt eine Mixtur zwischen den bisherigen Konzept-Alben wie "The Marriage Of Heaven And Hell" oder "House Of Atreus" und den alten Virgin Steele-Scheiben wie "Noble Savage" her. Die Songs sind immer noch sehr episch, oft orchestral unterlegt mit recht progressiven Einschlägen, was allein schon die Länge der Songs aussagt. Kein Song liegt unter 5 Minuten Länge! Im Gegensatz zu "House Of Atreus" aber sind die Songs wieder melodischer und man hat ein wenig die Härte herausgenommen, was zu einem erstaunlichen Ergebnis führt. Ging bei den "House ..."-Scheiben viel der Eingängigkeit zu Lasten der Härte und Progressivität, so sind auf dem neuen Werk von Mastermind David DeFeis einige wiedererkennungsfreudigere Songs vertreten. Hierzu zählen vor allen Dingen der Opener "Immortal I Stand", welcher sich als richtig guter Rocker erweist, ebenso "The Ineffable Name" oder die Ballade "God Above God". Leider kann man das nicht von allen Songs behaupten. Die vielen progressiven Parts nehmen dem Album viel von seiner Dynamik. Die Scheibe baut sich zwar mit mehrmaligem Hören immer mehr auf und ist auf keinen Fall leichte Kost, zu einem Oberhammer-Album wie es die "Marriage..."-Scheiben waren fehlt aber irgendwie noch das gewisse i-Tüpfelchen. Manchmal wäre weniger eben mehr!


(Yvonne Bernhard, Oktober 2006)

Tracklist: 1. Immortal I Stand (The Birth Of Adam) 2. Adorned With The Rising Cobra 3. The Ineffable name 4. Black light On Black 5. Bonedust 6. Angel Of Death 7. God Above God 8. The Hidden God 9. Childslayer 10. When Dusk Fell 11. Visions Of Eden