Interpret, Titel: VANDENBERG - 2020
Medium: CD
Stil: Traditional Metal
Erschienen: 29.05.2020
Label: Mascot Records (Vertrieb: Rough Trade)
Link: vandenbergband.com/    
Bewertung:
7,5 von 10

Im Februar 2014 meldete sich der niederländische Gitarrist Adrian Vandenberg (Whitesnake, Manic Eden, Vandenberg’s MoonKings) in der Szene zurück und legte mit 'Vandenberg´s Mookings' eine starken Longplayer vor, 2017 folgte das nicht minder schlechte 'Mark II'. Mittlerweile sind jedoch schon wieder drei Jahre ins Land gezogen und Vandenberg hat erwartungsgemäß seine komplette Begleitmannschaft ausgewechselt, bzw. reformierte nun seine erste Band VANDENBERG, jedoch keineswegs in der Originalbesetzung.

Neben dem inzwischen 65-Jährigen Mastermind selbst gehören der stimmgewaltige Sänger Ronnie Romero (Ritchie Blackmore’s Rainbow), Randy van der Elsen (Ex-Tank) und Schlagzeuger Koen Herfst (Studiomusiker unter anderem für Bobby Kimball, Epica und Doro) zum reformierten Quartett.
Lassen wir die Karriere von Adrian Vandenberg (bürgerlich: Adrianus van den Berg) in einigen Sätzen Revue passieren:
Ende der 1970er Jahre spielte dieser bei der niederländischen Band Teaser, bevor er 1981 seine eigene Gruppe VANDENBERG gründete. Nach drei Alben ('Vandenberg' 1982, 'Heading For A Storm' 1983, 'Alibi' 1985) und etlichen Konzerte ereilte ihn der Ruf des einstigen Deep Purple-Frontmanns David Coverdale. der einen Gitarriste für Whitesnake suchte. Vandenberg ließ sich nicht lange bitten uns steuerte für Whitesnakes '1987'-Album als Sessionmusiker das Gitarrensolo für den Nummer-ein-Hit "Here I Go Again" bei. Am Nachfolgealbum 'Slip Of The Tongue' wirkte Vandenberg wegen einer Armverletzung (anders als zunächst geplant) lediglich beim Songwriting mit. 1994 gründete er gemeinsam mit Rudy Sarzo und Tommy Aldridge die Band Manic Eden, jedoch war er wieder an den Whitesnake-Alben 'Greatest Hits' (1994) und 'Restless Heart' (1997) beteiligt, ebenso an der Whitesnake-Abschiedstournee 1998 und dem daraus resultierenden Unplugged-Livealbum 'Starkers In Tokyo'. Ab 1998 legte Meistergitarrist eine längere Pause als Musiker ein. Er unterbrach sie für eine kurze Reunion der Band Vandenberg, um die Veröffentlichung der Doppel-CD 'The Definitive Vandenberg' und eine Live-DVD mit Material einer Japan-Tournee von 1984 zu promoten. Und so schließt sich der Kreis zu den eingangs erwähnten Platten unter dem Banner Vandenberg Moonkings.
Stilistisch geht´s auf diesem durchweg starken Album klar in Richtung traditioneller Mucke in der Machart Rainbow ('Rising') oder Deep Purple ('Burn', 'Stormbringer'). Somit ist die Zielgruppe klar abgesteckt. Als Highlights nenne ich den geilen Opener "Shadows Of The Night" (erinnert irgendwie an Gotthard zu Steve Lee-Zeiten), "Hell Or High Water", "Ride Like The Wind" (beide mit unbestreibarem Rainbow-Flair), "Shout" sowie das flott dahin preschende "Light The Sky".
Bob Marlette (Alice Cooper, Black Sabbath, Marilyn Manson, Rob Zombie) hat die Platte in Los Angeles produziert und ganze Arbeit geleistet. Als Gastmusiker waren Bassist Rudy Sarzo (Ozzy Osbourne, Whitesnake) und Schlagzeuger Brian Tichy (Slash, Ozzy Osbourne, Foreigner) bei einigen Songs mit von der Partie.

Das einzige Manko an dieser Platte: Mittlerweile ist Sänger Ronnie Romero, ein gebürtiger Chilene und wohnhaft in Madrid, ein gefragter Mann und steht neben Lords Of Black, seit November 2015 bei Richie Blackmore´s Rainbow, bei Ferrymen sowie Coreleoni hinterm Mikro. Somit klingt die neue VANDENBERG leider etwas x-beliebig, das heißt es fehlt einfach das Alleinstellungsmerkmal, da Romero inzwischen gefühlt auf jeder dritten neuen Hard´n Heavy-Platte zu hören ist!
Wen das nicht stört und auf die erwähnten Bands/Alben steht kann diese Platte ruhigen Gewissens in seine Sammlung aufnehmen.

(Yvonne Bernhard, Mai 2020)

Tracklist: 1. Shadows Of The Night 2. Freight Train 3. Hell Ad High Water 4. Let It Rain 5. Ride Like The Wind 6. Shout 7. Shitstorm [Explicit] 8 . Light Up The Sky 9. Burning Heart (2020 Re-Recorded Version) 10. Skyfall