Interpret, Titel: TRIUMPHER - Spirit Invictus
Medium: CD
Stil: Traditional Heavy Metal
Erschienen: 25.10.2024
Label: No Remorse Records (Vertrieb: High Roller Records)
Link: facebook.com/Triumpher.official   
Bewertung:
8,75 von 10

Dass aus Griechenland nicht nur der betörende Ouzo, extrem leckeres Essen sowie herzliche und sehr gastfreundliche Leute kommen, sondern auch erstklassige Metal-Bands ist wohlbekannt. Schon mit dem letztjährigen starken Debütalbum 'Storming The Walls' brachten die 2019 gegründeten TRIUMPHER den traditionellen Metal-Underground zum erbeben. Der Lohn waren unter anderem (hochgelobte) Auftritte bei den Festivals "Up The Hammers" und "Keep It True".

Auch auf dem neuen Werk schielt das Quintett aus Athen stilistisch auf die ersten vier Manowar-Klassiker, jedoch darf man TRIUMPHER keinesfalls als Abklatsch oder Kopie der genannten New Yorker Truppe sehen. Denn man klingt furioser, messerscharf und bringt auch eigene Merkmale in den Sound mit ein. Jedenfalls singt und screamt Frontmann Antonis Vailas aka Mars Triumph annähernd so angepisst wie einst der junge Eric Adams zu 'Hail To England'-Zeiten. Und die Instrumentalisten Christopher Tsakiropoulos (Gitarre), Mario Ñ Peters (Gitarre), Stelios Zoumis (Bass), Agis Tzoukopoulos (Drums) versprühen durchweg eine immens Wucht, Dynamik, Können und Spielfreude!
Insbesondere der Einstieg mit dem furios/brachialen und nahezu alles platt walzenden "Arrival Of The Avenger" - nach dem obligatorischen Intro - lässt den Traditionsmetaller und Fan der besagten Manowar-Klassiker schlagartig hellwach werden. Holy Shit! Was ist denn dass für eine Keule? Hier schneiden die Riffs direkt in den Hippocampus, die Rhythmusfraktion bollert sich gen Walhalla und Vailas singt und schreit sich mit imponierender Power & Range - vor allem zum Ende des Songs hin - die Seele aus dem Leib ... Awesome! Das nachfolgende im Midtempo angesiedelte "Athena" ist nicht minder stark ausgefallen. Da können TRIUMPHER ihr Händchen für Dramatik voll ausspielen und servieren nebenbei noch einen epischen mit tollen Chören garnierten Refrain, der einfach nicht mehr aus dem Kopf raus will. In eine ähnliche Richtung geht die famose Bandhymne "Triumpher" und der sechsminütige Rausschmeißer "Hall Of A Thousand Flames", der genauso dramatisch klingt wie er benannt ist, das heißt man kommt nicht umhin sehr wehmütig an ähnliche Kompositionen von Adams, DeMaio & Co. zu ihren besten Zeiten zu denken...
Da die restlichen Songs nur unwesentlich schwächer ausgefallen sind, das vom Sänger selbst kreierte Coverartwork beeindruckt und auch an Recording, Mix & Mastering von George Emmanuel nix auszusetzten ist muss von einem hervorragenden Gesamt(kunst)werk gesprochen werden.

Die exzellente Mixtur aus Dramatik, Epik, Erhabenheit, Furiosität, Emotionalität und einem sicheren Händchen fürs Songwriting katapultiert TRIUMPHER nunmehr zusammen mit den fantastischen Visigoth zu den allergrößten Hoffnungsträgern des traditionellen Heavy Metal! Leider ist nicht zu erwarten das Manowar zukünftig dieses Album toppen können, also All Hail to The Mighty TRIUMPHER!

(Pit Schneider, Oktober 2024)

Tracklist: 1. Overture To Elysian (Intro) 2. Arrival Of The Avenger 3. Athena (1st Chapter) 4. Spirit Invictus 5. Alexander 6. Shores Of Marathon 7. Triumpher 8. Hall Of A Thousand Storms