Interpret, Titel: SPOCK´S BEARD - Feel Euphoria
Medium: Album/ CD
Stil: Progressive Rock
Erschienen: 30.06.03 bei Inside Out (Vertrieb: SPV)
Link: www.spocksbeard.com 
Note:
8,5 von 10 Punkten

Spock´s Beard ohne Neal Morse? Spock´s Beard mit Nick D´Virgilio als Sänger? Kann das gut gehen?
Jawoll, es kann.
Dies werden sicherlich gerade jene Leute unterstreichen können, die Neal Morse (wie ich) für überpräsent hielten (gemeint ist dies in Bezug auf CDs bei denen er mitgewirkt hat).
Mal ganz ehrlich: ich habe nie zu denen gehört die Morse vergöttert haben, wobei seine Fähigkeiten als Songwriter absolut unbestritten sind aber als Sänger fand ich ihn nie herausragend.
Der gute Nick macht seine Sache viel viel besser als noch auf Beards Snow (wo er einige Tracks einsang), das beginnt mit dem treibenden, spitzenmäßigen Opener "Onomatopoeia", besonders gelungen: das Akustik-Break in der Mitte des Songs mit sich anschließendem Gitarrensolo.
Danach folgen mit "The Bottom Line" und "Feel Euphoria" zwei siebenminütige Tracks, die beide verdammt stark ausgefallen sind.
Erstgenanntes ist größtenteils (rein) akustisch und präsentiert eine überragende Leistung von Nick D´Virgilio, besonders ansprechend auch hier das Break mit feiner Keyboardunterstützung des Herrn Ryo Okumoto.
Der Titeltrack zeigt mal einen etwas experimentelleren Ansatz, den man von den Beards so nicht unbedingt erwartet hätte: direkt zu Beginn des Songs hört man einen programmierten Loop, der aber eher als ansprechend und passend empfunden werden kann und der in Kontrast zu der eher "unkomplexeren" und teils harten Musik des Tracks gut passt.
Mit "Shining Star" folgt eine erste sehr starke Ballade, die in bester Beard-Tradition steht und von D´Virgilio bestens eingesungen wurde, danach geht´s wieder relaxt-cool mit "East Of Eden, West Of Memphis" zur Sache.
Das zweite Balladen-Highlight folgt dann in Form des von Bassist Dave Meros geschriebenen "Ghosts Of Autumn", das musikalisch neben dem 20-minütigen "A Guy Named Sid" den absoluten Glanzpunkt auf Feel Euphoria markiert.
Dieses "A Guy Named Sid" ist in sechs Teile untergliedert, kann oder besser muss aber als Ganzes betrachtet werden. Bei mehrfachem Hören fällt auf, daß es musikalisch hier sehr vielschichtig zur Sache geht. Es scheint fast so, als habe der gute Nick sämtliche seiner Einflüße gebündelt und versucht diese dem Hörer in 20 Minuten näher zu bringen. Unglaublich stark!
Beim letzten regulären Track des Albums wird´s nach der 20-minütigen Achterbahnfahrt nocheinmal etwas ruhiger, "Carry On" bietet einen schönen (mit Streichern und Bläsern versehenen) Abschluß eines rundum gelungenen Werkes. Vergesst Neal Morse…denkt lieber an Spock´s Beard!
(Maik Eifländer, Juli 2003)

Tracklist: 01. Onomatopoeia 02. The Bottom Line 03. Feel Euphoria 04. Shining Star 05. East of Eden, West of Memphis 06. Ghosts of Autumn A Guy Named Sid: 07. Pt. 1 Intro 08. Pt. II Same Old Story 09. Pt. III You Don't Know 10. Pt. IV Judge 11. Pt. V Sid's Boys Choir 12. Pt. VI Change 13. Carry On 14. Moth Of Many Flames (Bonustrack) 15. From The Messenger (Bonustrack)