Interpret, Titel: SIRENIA - Perils Of The Deep Blue
Medium: CD
Stil: Symphonic Metal
Erschienen: 28.06.2013
Label: Nuclear Blast (Vertrieb: Warner)
Link: www.sirenia.no   
Note:
6 von 10 Punkten

Ich gebe direkt zu Anfang offen zu, dass ich female-fronted Symphonic Metal bis auf Nightwish nie leiden konnte. Frauenstimmen wollten mich nicht überzeugen und alles klang gleich. Vom Gegenteil überzeugten mich erst Xandria und auch Within Temptation. Nun liegt hier 'Perils of the deep blue' von Sirenia vor mir. Die norwegische Band Sirenia ging seinerzeits wie wir alle wissen aus Tristania hervor, konnte diese "Mutter" aber selten übertreffen. Vielleicht dieses Mal. Und vielleicht überzeugt es mich!
Es beginnt mit dem sphärisch-schönen Opener "Ducere Me In Lucem", der durchaus einen guten Start für das abgibt, was da noch kommen möge. Der zweite Track "Seven Widows Weep" schließt nahtlos an die bereits entstandene Stimmung an, perfekt hier die Harmonie zwischen der klaren Stimme von Aylin und dem nicht-ganz-so-schön-Gesang von Morten, der gleichzeitig noch den kreativen Kopf der Truppe darstellt. Ein bisschen Hans-Zimmer-Filmmusik-Anleihen sind durchaus rauszuhören, aber im Genre des Symphonic Metals ist das ja heutzutage kaum mehr wegzudenken.Track Nummer drei "My Destiny Coming to pass" startet mit mehr Geschwindigkeit, die Drums klingen allerdings ab diesem Song rein nach Computer. Zu Perfekt will ich sagen. Die Streicher sind schön platziert und erreichen auch den gewünschten Effekt. Dagegen erreicht Aylins Stimme hier schon ihre Grenzen in den höheren Passagen. "Ditt Endelikt" gefällt mir da schon besser, die Stimme des Gastsängers bietet eine angenehme Abwechslung zu dem oft viel zu gezwungen hohen weiblichen Gesangspart. Danke dafür.
Auch weiterhin beginnt der weibliche Part mich langsam zu nerven, eine facettenreichere tiefere Stimme wäre mir persönlich eher gelegen, aber Geschmackssache. Der anfangs zu erwartende Bombast geht langsam verloren, nur das längere "Stille Kom Doden" erweist sich noch als echte Perle dieses Albums, denn zum ersten mal hat ein Song Ohrwurmcharakter vorzuweisen. Sei es durch die gegebene stilistische Abwechslung oder weil es mich technisch an Nightwish erinnert, ich kann es nicht sagen, aber gut ist es allemal!
Dennoch… Sirenia ist eine Band in einem Riesentopf von female-fronted Symphonic Metal und leider sticht es nicht wirklich hervor, so ungern ich das auch sage. Für einen Platz unter den Größen des Genres reicht es mit 'Perils of the deep blue' leider überhaupt nicht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden! Dennoch, Fans des Genres werden ihrer Freude an dieser Scheibe haben!

(Katrin Erbach, August 2013)

Tracklist: 01. Ducere Me In Lucem 02. Seven Widows Weep 03. My Destiny Coming To Pass 04. Ditt Endelikt 05. Cold Caress 06. Darkling 07. Decadence 08. Stille Kom Døden 09. The Funeral March 10. Profound Scars 11. A Blizzard Is Storming