Das Album des Monats März 2013

Interpret, Titel: PRETTY MAIDS - Motherland
Medium: CD
Stil: Melodic Metal
Erschienen: 22.03.2013
Label: Frontiers Records (Vertrieb: Soulfood)
Link: www.prettymaids.dk/
Note:
10 von 10 Punkten

Mitte der 80er Jahre schafften die PRETTY MAIDS mit superben Alben wie 'Red Hot And Heavy' (1984) und vor allem 'Future World' (1987), welches sich alleine in Deutschland 100.000 Mal verkaufte, den Durchbruch. Jeder Metal Fan hätte gewettet dass diese Band nun kommerziell durch die Decke schiesst, doch es kam leider anders. Unerklärlicher Weise floppte das superbe 'Jump The Gun' von 1990, bzw. konnte die Verkaufszahlen des Vorgängers nicht erreichen. Evtl. war das Aufkommen des Grunge ein Grund, bzw. die relativ späte VÖ, für die ein Unfall des damaligen Drummers der Grund war. Im Laufe der 90er bis Anfang der 2000er verlor die Szene die Band dann aufgrund langer Pausen zwischen den (schwächeren) Alben etwas aus den Augen. 2002 ging auch noch die Plattenfirma der Gruppe pleite, shit happens! Erst 2006 schafften die "hübschen Mädels" mit dem bärenstarken 'Wake Up To The Real World' so etwas wie ein Comeback, dem mit 'Pandemonium' ein noch besserer Longplayer folgen sollte. Soweit im Kurzdurchlauf die Vorgeschichte dieser großartigen Band für die jüngeren Leser, denen diese evtl. nicht geläufig ist.
Nun liegt 'Motherland' vor und seit den 80ern gab es keinen solchen Wirbel mehr um eine neue Scheibe der fünf Dänen. Seit Veröffentlichung der Vorab-Single "Mother Of All Lies" (welche ihr Euch ganz unten anhören könnt) überschlugen sich die Vorschusslorbeeren der Rock- u. Metal-Presse und dies vollkommen zurecht, denn auf 'Motherland' stimmt einfach alles, bzw. es steht doch tatsächlich in einer Reihe mit den eingangs erwähnten Klassikern: Überragende Melodien treffen auf gigantische Hooklines, die Ballance zwischen Härte und Melodiosität ist großartig, der Gesang von Ausnahmekönner Ronnie Atkins schlichtweg phänomenal. Die Leads und ausgefeilten Soli (yeah, das sind noch richtige Gitarrensoli!) von Riffmaster Ken Hammer suchen ihresgleichen, die Keyboards sind akzentuiert sowie zielsicher eingesetzt und Bass sowie Drums runden den Silberling exzellent ab.
Als absolute Highlights/Anspieltipps gehen "Mother Of All Lies", der flotte Überhammer "The Iceman" und das kantige und unglaublich kraftvolle "Hooligan", dessen backing vocals gar Def Leppard-Niveau aufweisen, durch die Ziellinie. Doch auch das arschgeile "Motherland" braucht sich vor Großtaten wie "Yellow Rain" oder "Rodeo" keineswegs zu verstecken und mit "Wasted" hat man zudem noch eine perfekte Power-Ballade im Gepäck. Doch auch die restlichen Tracks (außer dem verzichtbaren Intro "Confession") sind ganz großes Ohrenkino. Ein Riesenlob muss man dem Produzenten Jacob Hansen (Volbeat) aussprechen, der hier einen Bombensound gezimmert hat. Eine der besten Metal-Produktionen die ich seit 'Dr. Feelgood' (Mötley Crüe) gehört habe. Absolut fett und dynamisch!
Den Pretty Maids ist mit 'Motherland' ein fantastisches Album gelungen dass allen Fans und Genre-Freunden die Freudentränen in die Augen treiben wird! Es ist zu hoffen dass die Band hiermit den ihr zustehenden Erfolg einfahren wird.

(Pit Schneider, März 2013)

Tracklist: 1. Mother Of All Lies 2. To Fool A Nation 3. Confession (Intro) 4. The Iceman 5. Sad To See You Suffer 6. Hooligan 7. Infinity 8. Why So Serious 9. Motherland 10. I See Ghosts 11. Bullet For You 12. Who What Where When Why 13. Wasted

HIER gehts zum Interview mit Ronnie Atkins!