Interpret, Titel: POWERWOLF - The Sacrament Of Sin
Medium: CD
Stil: Melodic Power Metal
Erschienen: 20.07.2018
Label: Napalm Records (Vertrieb: Universal)
Link: www.powerwolf.net/
Bewertung:
9,5 von 10

Die im Jahr 2003 gegründeten POWERWOLF aus Saarbücken haben es in den letzten Jahren geschafft sich zu den erfolgreichsten und beliebtesten Metal-Bands Deutschlands hochzuarbeiten. Grundlage hierfür waren ab 'Lupus Dei' (2007) exzellente Alben und ein fast ständiges, immer erfolgreicheres Touren sowie die Präsenz auf allen großen europäischen Metal Open Airs.
'The Sacrament Of Sin' ist in Deutschland auf Position 1, in der Schweiz auf 4 und in Österreich auf Platz 9 in die Charts geschossen! Soviel zum momentanen Stellenwert der Truppe.
Doch kommen wir nun zu den neuen Songs. Man darf es schon vorweg nehmen, auf Studioalbum Nummer sieben gelingt es dem brillanten Quintett um die Greywolf-Brüder und Meistersänger Atilla Dorn 11 fantastische Hymnen, ja Hymnen zu servieren. Hierbei haben es die Musiker geschafft eine faszinierende und höchst abwechslungsreiche Mixtur aus der kompletten Bandbreite des Old-School-Metal zu kreieren.
Der latente Vorwurf einiger Metal-Fans und Medien, die Band würde seit einigen Jahren zu sehr auf Nummer sicher zu gehen und quasi "immer das gleiche Album" zu veröffentlichen, haben sich die Saarländer offensichtlich zu Herzen genommen. Obwohl diese Argumentation meiner Meinung nach etwas an den Haaren herbeigezogen ist. Maiden, Priest Accept und Sabaton machen schließlich auch immer dieselbe Platte, wenn man so will ... Aber ebenso auf verdammt hohem Niveau!
Anyway, los gehts endlich mit den Tracks:
Der dahinrasende aber hochmelodische Opener "Fire And Forgive" folgt altbewährter hochklassiger Tradition, bevor es dann mit "Demons Are A Girl’s Best Friend" etwas experimenteller wird. Dieser sakrale Song-Einstieg könnte glatt von In Extremo stammen, doch sobald der unwiderstehliche und dramatische Mitsingrefrain erklingt ballt der gemeine POWERWOLF-Fan die Faust gen Himmel und brüllt begeistert mit! Auch "Killers With The Cross" hat neues zu bieten, stößt man damit doch quasi in Black Sabbath-Gefilde zu Zeiten von 'Headless Cross' vor, wie Matthew Greywolf in diversen Interviews unverholen zugab. Ein Klasse-Song. Bei "Incense And Iron" schwingt dann ein folkig sprich schottisch anmutendes Flair mit. "Where The Wild Wolves Have Gone" stellt die allererste Ballade von POWERWOLF dar. Mit atmosphärischer Klavieruntermalung sowie Dorns abermals exzellentem Gesang und dem gefühlvollen Gitarrensolo macht sich hier tatsächlich Gänsehaut breit. So könnte man nun bis Song elf weiterschwärmen, denn einen mittelmäßigen Track oder gar einen Ausfall sucht man auch nach einem Dutzend Durchläufen absolut vergeblich. Der altbekannte Spruch "No fillers, just killers" beschreibt dieses Album bestens. Aber halt! Der auf deutsch gesungene stampfend daher kommende "Stoßgebet" muss ebenfall noch unbedingt erwähnt werden. Dies ist ein stampfender Oberhammer und zukünftiger Live-Knüller der schon bald nicht mehr aus der Setlist wegzudenken sein wird.
Fassen wir zusammen: Von der instrumentalen Leistung der Musiker, über Dorns schier fantastischen Gesang bis hin zur famosen Produktion von Jens Bogren (Amon Amarth, Opeth, Arch Enemy) bewegt sich alles auf Weltklasse-Niveau. Natürlich setzt das Coverartwork dem Ganzen noch die Krone auf.
'The Sacrament Of Sin' ist ein Pflichtalbum für alle Fans des traditionellen Metal und ein ganz heißer Anwärter auf den Titel "Album des Jahres". Echte Fans besorgen sich das limitierte 2 CD-Mediabook auf dem Epica, Saltatio Mortis, Caliban, Battle Beast, Heaven Shall Burn, Kadavar, Kissin' Dynamite, Amaranthe & Kreator diverse POWERWOLF-Hits gekonnt covern.

(Yvonne Bernhard, August 2018)

Tracklist: 01. Fire & Forgive 02. Demons Are A Girl’s Best Friend 03. Killers With The Cross 04. Incense & Iron 05. Where The Wild Wolves Have Gone 06. Stoßgebet 07. Nightside Of Siberia 08. The Sacrament Of Sin 09. Venom Of Venus 10. Nighttime Rebel 11. Fist By Fist (Sacralize Or Strike)