Interpret, Titel: PARAGON - Metalation
Medium: CD
Stil: Traditional Heavy Metal
Erschienen: 08.11.2024
Label: Massacre Records (Vertrieb: Soulfood)
Link: paragon-metal.com/   
Bewertung:
8,75 von 10

Das 1990 gegründete Traditionsmetall-Quintett PARAGON aus Hamburg brachte Anfang der 2000er mit 'Law Of The Blade' (2001), 'The Dark Legacy' (2003) und 'Revenge' (2005) drei famose Platten am Stück raus, die eigentlich alles beinhalten was man einst und heuer zum Durchbruch benötigt(e). Doch leider dümpeln PARAGON noch immer im Underground vor sich hin... Die Gründe hierfür sind vielfältig, hängen jedoch auch in einem nicht unerheblichem Maße mit der Ungerechtigkeit des Musikbusiness zusammen...

Anyway, mit Andreas Babuschkin hat man jedenfalls nach wie vor einen der besten deutschen Metal-Sänger in den eigenen Reihen, welcher mit Gründungsmitglied und Bassist Jan Brüning den Laden zusammenhielt, was in der Pandemiephase gar nicht so einfach war und einige Besetzungswechsel zur Folge hatte.
Während der Vorgänger 'Controlled Demolition' von 2019 doch ein sehr hartes und etwas untypisches Album war, entschieden die Musiker erfreulicherweise dass die neue Platte wieder melodischer und vielseitiger klingen sollte. Genau wie in den (eingangs erwähnten) guten, alten Zeiten. Die verbliebenen Bandmitglieder spielten vor den Aufnahmen mit dem Gedanken, ein letztes Album zu veröffentlichen, einige Abschiedsshows zu spielen und PARAGON dann aufzulösen. Irgendwann nach Ostern 2023 stieg Schlagzeuger Jason Wöbcke jedoch dauerhaft ein und sein Dad/Gitarrist Martin Wöbcke entschied sich ebenfalls dafür zu bleiben. Somit waren die Weichen für die Zukunft gestellt und dieses vor Energie und geilen Songs nur so strotzendes Werk zeigt eindeutig dass die Chemie zwischen allen Bandmitgliedern offensichtlich besser denn je ist!
Schon der furiose Einstieg mit dem flotten Brecheisen "Fighting The Fire" strotzt nur so mit den Trademarks der Hanseaten: Furiose Dynamik, schneidende Gitarren, ein höllischer Groove der Rhythmusfraktion und ein vor Tatendrang und Dynamik fast berstender Babuschkin, der unter tausendenden von Sängern locker herauszuhören ist sowie ein hymnischer Refrain zum Niederknien! "Slenderman" schlägt in dieselbe Kerbe, bevor bei "Battalions" dann zwei Gänge runtergeschaltet, aber ebenso kraftvoll weitergezockt wird. Zudem ist die Hookline abermals erste Sahne. Mit "My Asylum" wurde erstmals in der Band-Historie gar eine (sehr gelungene!) Ballade verewigt, während man mit "MarioNET" erneut in den sechsten Gang hochschaltet und die Nackenmusikulator der geneigten Headbanger erneut einem Elastizitätstest unterzieht. Ein weiteres Highlight ist das unfassbar gute "The Haunted House", den glorreichen Rest hört ihr euch gefälligst selbst an, Boyz´n Girlz!

Hell Yeah, Nuff Said! 'Metalation' ist ein Statement gen einheimische Konkurrenz und zweifellos eine der besten Veröffentlichungen des traditionellen Metal im nun bald endenden Kalenderjahr! An der Produktion, Mix und Mastering von Piet Sielck gibt´s ebenfalls nix auszusetzten und das martialische Coverartwork des Künstlers Aldo "V" Requena setzt diesem Werk quasi die Krone auf.
Wer auf Acts steht wie Accept, U.D.O., Judas Priest, Saxon, Gamma Ray, Rage oder Grave Digger, muss sich diese Hammer-Scheibe unbedingt besorgen!

(Pit Schneider, Dezember 2024)

Tracklist: 1. Fighting The Fire 2. Slenderman 3. Battalions 4. Beyond The Horizon 5. MarioNET 6. The Haunted House 7. Burn The Whore 8. Metalation 9. My Asylum 10. Hellgore (Bonus Track)