Interpret,
Titel: NEPTUNE - End Of Time
Medium: CD Stil: Traditional/Melodic Metal Erschienen: 20.09.2024 Label: Pride & Joy Music (Vertrieb: Soulfood) Link: facebook.com/NeptuneBandOfficial Bewertung: 8,5 von 10 |
NEPTUNE aus Schweden ist mit 'End Of All' sicherlich die September-Überraschung was traditionellen Metal betrifft gelungen.
Wer auf Bands wie Judas Priest, Saxon, Black Sabbath zur Dio- oder Tony Martin-Ära und Dream Evil steht, dem sollte diese Platte extrem gut reinlaufen.
Das Quintett um den stimmgewaltigen Frontmann Row Alex ist ein abermaliger Beweis für den unfassbar großen Pool an hochklassigen Metal-Acts aus Schweden.
Die Truppe gründete sich bereits 1988 und spielte einige Demos ein, doch erst drei Dekaden später(!) wurde das Debüt 'Land Of Northern' veröffentlicht.
Nun liegt also das zweite Werk vor und lässt den Old-School-Metaller aufhorchen!
Das Coverartwork von Anders Olsson legt nahe das die Band ihrer nordischen Vergangenheit frönt,
jedoch sollte Olsson unbedingt realisieren das die Wikinger, bzw. die nordischen Krieger niemals Hörner an ihren Helmen hatten!
Das ist eine Erfindung des legendären Romantik-Komponisten Richard Wagner ("Der Ring der Nibelungen").
In der Tat drehen sich die Texte des Longplayers dann um das Leben des legendären Wikingers Harald "Hardrada" Sigurdsson, dem König von Norwegen von 1047 bis 1066.
Zuvor diente dieser als ranghoher Offizier unter mehreren byzantinischen Kaisern in der legendären Waräger-Garde, der Leibwache der Kaiser, und bekam gar den Titel "Spatharocandidatos" verliehen.
Dieser ist vergleichbar mit dem Medal of Honor-Tapferkeitsorden der US-Streitkräfte.
Insbesondere Hardradas letzte blutige Schlacht, südlich des britischen Orts Stamford Bridge, die seinen Tod zur Folge hatte, wird gekonnt thematisiert.
Vokalist Row, Anders Olsson (Gitarre), Bassist Jan Tosh Ason, Johan Rosth an den Keyboards und Trommler Jonas Wikström frickeln hier nicht lange herum,
um langsam aber sicher zum Höhepunkt des jeweiligen Songs zu gelangen ... Die Band kommt stets wohltuend einfach, direkt, immens kraftstrotzend und voller Epik sowie
Dramatik auf den Punkt: Jedes Gitarrenriff fräst sich ins Hirn, jedes Solo ist wohltuend songdienlich, die Rhythmusfraktion bollert punktgenau, alle Songs sind Hymnen und
jeder Refrain offenbart einen Ohrwurm in bester 1980er-Metal-Manier!
Und und allem schwebt besagter Row, der mich mit seiner glasklaren und höchst dynamischen Phrasierung direkt an Dream Evils Frontmann Niklas Isfeldt erinnert.
Wenn dass mal kein Kompliment ist?!
Als Anspieltipps eines durchweg bockstarken Albums, das nach dem dritten Durchgang gar Suchtpotenzial offenbart, empfehle ich den arschtighten Opener "Metal Hearts",
das hypnotische "Motherland" und den Hit "Highlands".
Insbesondere Traditionalisten, bzw. Fans der genannten Formationen kommen an diesem Longplayer keinesfalls vorbei!
Understood?
(Pit Schneider, Oktober 2024)
Tracklist: 1. Metal Hearts 2. Brightest Steel 3. The End Of Time 4. Revenge 5. Motherland 6. Sun Goes Down 7. Nepturion 8. Power 9. Highlands 10. Northern Winds