Interpret, Titel: MICHAEL SCHENKER GROUP - Arachnophobiac
Medium: Album/ CD
Stil: Hard Rock
Erschienen: 16.06.2003 bei Mascot Records (Vertrieb: Zomba)
Link: www.michaelschenker.com/ 
Note: 6 von 10 Punkten 

Wäre ich früher bei einem neuen Album von der MICHAEL SCHENKER GROUP noch im Dreieck gesprungen, so hat der Ausnahmegitarrist einiges mit seinen letzten zumeist durchwachsenen Alben relativiert (Ausnahme: ´Be Aware Of Scorpions´). Nach wie vor gehören Scheiben wie das schier phantastische ´Assault Attack´ oder ´Live At Budokan´ zur unverzichtbaren Grundausstattung eines jeden Heavy-Fan, doch zu diesen Leistungen und vor allem zu diesem Stil wird er wohl nicht mehr (auch nur annähernd) zurückfinden. War es früher noch melodischer Metal den der Hannoveraner spielte, so kann man den jetzigen Stil wohl als Hard Rock bezeichnen. Natürlich hat er mit Stu Hamm am Bass und Jeremy Colson (Drums) wieder Top-Musiker um sich geschart, und auch Sänger Chris Logan erledigt einen guten Job mit seinem erdigen, rauhen Organ.
Doch nun zu den Songs: "Evermore" ist eine idealer Einstieg mit catchy Refrain.
Das folgende "Illusions", beginnt mit tollem filigranem und hochmelodischem Gitarrenspiel, bevor´s dann recht flott zur Sache geht. Dieser Song erinnert am ehesten an die MSG-Ära mit Sänger Robin McAuley (1987 - 1992). Dann folgt mit dem Titelsong wohl das absolute Highlight der CD: Eine klasse Gesangslinie (übrigens all diese wurden von Logan geschrieben), gutes Riffing das ideal und spannend zum Refrain hinarbeitet - erinnert mich stark an die Frühwerke von MSG.
"Rock And Roll Believer" plätschert dann ziemlich ereignislos an mir vorbei.
Auch "Into The Sands" müht sich redlich, kann von mir aber lediglich ein Schulterzucken erhaschen.
Mit "Weathervane" kann ich rein gar nix anfangen...
"Over Now" ist dann eine Heavy-Ballade die durchaus zu gefallen weiss, und wiederum mit schönem Gitarrenspiel des Meisters und gutem Gesang besticht.
"One World" sollte dann wohl so etwas wie die neue Live-Hymne von MSG werden, was jedoch nur teilweise gelungen ist, da sich der Refrain doch sehr ausgelutscht anhört, sorry - aber so sieht´s aus!
"Break The Cycle" geht wieder in die richtige Richtung: Flott, knackig und mit einer guten Melodie gefällt dieser Track auf Anhieb, und stellt die Frage in den Raum: "Warum nicht immer so, Michael?"
"Alive" macht dann verdammt viel Dampf, Colson kann sich an den Drums endlich mal ein bischen austoben und schlägt in eine ähnliche Kerbe wie der vorangegangene Song, gut.
Das abschliessende und etwas melancholische "Fatal Strike" schliesst dann ´Arachnophobiac´ doch eher unspektakulär ab.
Wären es früher noch Bewertungen im absoluten Höchstbereich gewesen, so muss heutzutage eine doch eher enttäuschende sechs herhalten. Denn ein Album mit 6 (von 11Treffern) ist für ein Genie wie Michael Schenker einfach viel zu wenig!
Ach ja, warum Jeff Watson (ex-NIGHTRANGER) bei vier Tracks die Leadgitarre übernahm, muss mir auch noch jemand erklären...

(Pit Schneider, Juli 2003)

Tracklist: 1. Evermore 2. Illusion 3. Arachnophobiac 4. Rock And Roll Believer 5. Into The Sands Of Time 6. Weathervane 7. Over Now 8. One World 9. Break The Cycle 10. Alive 11. Fatal Strike