Interpret, Titel: MOLLLUST - Mother Universe
Medium: CD
Stil: Gothic/Symphonic Metal
Erschienen: 25.11.2022
Label: Motor Entertainment (Vertrieb: Edel)
Link: molllust.com/links/
Bewertung:
7,5 von 10

Das Sextett MOLLLUST aus Leipzig gründete sich bereits im Jahr 2010 und frönt einer frischen Mixtur aus Gothic, Klassik & Symphonic Metal. Bislang sind die Alben 'Schuld' und 'In Deep Waters' sowie die EP 'Bach Con Fuoco' erschienen.
Auf der neuen Platte 'Mother Universe' wird der geneigte Hörer auf eine fast 80-minütige Reise durch unser Sonnensystem entführt. Besagte Mischung ergibt insgesammt ein in der Tat äußerst hörenswertes und vielschichtiges Klangfeuerwerk und so langsam entwickelt sich die Band vom Geheimtipp zu einer etablierten Größe. 'Mother Universe' könnte diesbezüglich der entscheidende Schritt sein.

Live on stage präsentiert das Ensemble ihre Music in opulenten Kleidern und Gehröcken mit theatralen Elementen. Mal rock man kraftvoll und virtuos, mal melodisch und gefühlvoll. Neben Gitarren und Schlagzeug kommen auch Streichinstrumente und Tasten zum Einsatz. Inzwischen spielte die Formation schon quer durch Europa, bzw. auch auf namenhafte Festivals, wie beispielsweise dem Wacken Open Air, dem WGT, Bachfest und Mera Luna.
Nun liegt es also vor, das neuste und auch monumentalste MOLLLUST-Werk 'Mother Universe' und abermals überzeugt die Band absolut, das heißt zu jeder Minute wird sowohl die kompositorische als auch instrumentale Kompetent der Sachsen deutlich. Jedem Planeten, der Sonne und dem Mond ist jeweils ein Song gewidmet. Thematisch haben diese Bezug zu den Zuständigkeiten der namensgebenden Götter aus dem griechisch-römischen Pantheon, sowie dem aktuellem Zeitgeschehen. So vielschichtig diese Himmelskörper sind, so unterschiedlich sind auch die Songs. Detailverliebt wurden unterschiedliche Klangwelten geschaffen: "Mars – The Game Is Over" kommt z. B. brachial mit großem Orchesterklang, Blechbläsern, Pauken und epischen Chören daher, "Venus – Poems Of Love" mit lieblich verspielten Streicherdialogen und Harfenklängen, während "Saturn – Human Clockwork" roh und geradezu maschinenhaft stampft. Das heißt die generelle Klangsprache von MOLLLUST ist auf dem neuen Longplayer wesentliche vielfältiger und teilweise auch orchestraler als noch bei den Vorgängern.
Von einem Planeten zum anderen reist der Hörer rmit den Promenaden, ein sich stetig variierendes Thema, welches Instrumentierung, Stimmung und Klangmaterial der Songs aufgreift. Das Gesamtwerk bewegt sich stilistisch als durchaus zwischen Metalalbum und Programmmusik, denn Klang und Textinhalt sind stets eng verzahnt, sprich gehen eine organische Symbiose ein.
Produziert wurde diese Platte von Joost van den Broek (u.a. Epica, Xandria, Powerwolf) in den Sandlane Recording Facilities in den Niederlanden, was dann auch keine soundtechnischen Wünsche offen lässt.

Jeder Symphonic Metal-Anhänger sollte hier auf jeden Fall zumindest mal reingehört haben.
Damit sich einem das MOLLUST-Universum jedoch erschließt, sollte man genügtend Zeit zum intensiven Hören mitbringen!

(Yvonne Benrnhard, November 2022)

Tracklist: 1. Cosmic ouverture 2. Sun 3. Cosmic promenade 4. Saturn 5. Cosmic promenade 6. Venus 7. Cosmic promenade 8. Earth 9. Cosmic promenade 10. Mars 11. Cosmic promenade 12. Mercury 13. Cosmic promenade 14. Moon 15. Cosmic promenade 16. Jupiter 17. Cosmic promenade 18. Uranus 19. Cosmic promenade 20. Neptune 21. Cosmic promenade 22. Pluto 23. Cosmic epilogue