Interpret, Titel: Michael Katon - Bad Machine
Medium: Album CD
Stil: Heavy Blues Rock
Erschienen: 27.05.02 bei Mascot Records (Zomba Vertrieb)
Link: www.michaelkaton.com  
Note: 6 von 10 Punkten
Na, so gemein sieht er ja eigentlich gar nicht aus der Herr Katon (eher bemüht ,böse'), aber das CD-Cover verspricht, was es suggerieren soll: lauten Gitarrenboogie im klassischen Rock'n'Roll Trio eingespielt. Hin und wieder wird der Trio-Sound durch eine Blues-Harp bereichert. Thematisch beschränkt sich Sänger und Gitarrist Katon im wesentlichen auf die pubertären Themen Saufen, Kneipen, laute Amps und Gitarren und die damit verbundene Legendenbildung des ,Sex, Drugs & Rock'n'Roll.. Seine Roots Otish Rush, Albert & B.B. King, Freddie King, Elmore James und Jerry Lee Lewis sind nur noch im Ansatz zu erkennen, wenn er mal neben den Boogie-Hämmern und Brachial-Shuffles etwas leisere Töne anschlägt, wie bei meinem persönlichen Favoriten "The Lost T.V. Clicker Blues" geschehen. Da hört man dann doch, daß der Mann wirklich kann und sich einige Blues-Rock-Ikonen reingezogen hat - Stevie Ray, Freddie King & Eric Clapton lassen grüßen. Katon ist ein passabler Sänger - darüber hinaus dürfte aber sein eigener Anspruch nicht gehen, da seine Präferenzen eindeutig bei der Gitarre liegen. Blues-Fans, die eher etwas sensiblere und filigranere Töne schätzen, dürften wohl leichte Magenprobleme bekommen, denn wie der Name seines zweiten Albums ("Proud to be loud") treffend sagt, wird hier kräftig der Verstärker gequält und auf den Putz gehauen. Bei ,Wild Ass' kam mir spontan die Assoziation zu AC/DC's ,Back in Black', wobei Katon doch seine eigene Nische gefunden hat. Boogie-Rock mit AC/DC-Anleihen würde den überwiegenden Teil der Scheibe gut charakterisieren, da einige Stücke im wesentlichen modal gehalten und riff-orientiert sind. Songwriting ist hier kaum angesagt und die Lyrics kann man getrost überhören, wenn man nicht gerade auf dieses "Ich, meine Gitarre und der Alk"-Ding steht. Die Klampfe sticht (wie soll's auch anders sein) weit heraus, wobei seine Rhythm-Section'nen guten Job geleistet hat. Der arme Basser ist leider dazu verdonnert worden, sich auf das Spielen der Grundtöne zu beschränken (strictly no Walking Bass), was den Heavy-Charakter der Scheibe unterstützt (was ich eigentlich etwas schade finde, da Bluesrock auch "swingend" heavy sein kann.). Katon spielt bei einigen Titeln eine fette Slide-Gitarre, was etwas Kontrast schafft.. Insgesamt eine straighte (und laute) Produktion eines versierten Gitarristen, der nicht viel Schnick Schnack macht und sein "Boogie-Thing" durchzieht, ohne allerdings besonders originell, abwechslungsreich oder persönlich zu wirken - sehr mainstreamig. (Kris Schulte, Juni 2002)

Tracklist: 1.American McMofo 2.Rock 'n' roll, whiskey, blood 'n' guts 3.The pierced, tattooed and twenty somethin' boogie4.Bad mashine 5.Sugar pie 6.Red moon risin' 7.Wild ass 8.The lost T.V. clicker blues 9.Lowdown in Swamptown 10.Boogiefied 11.The Detroit river dirty blues