Interpret, Titel: MANOWAR - The Final Battle I
Medium: EP/Maxi-CD/Download
Stil: Classic Heavy Metal
Erschienen: 29.03.2019
Label: Magic Circle Music
Link: www.manowar.com   
Bewertung:
Ohne Bewertung

Das letzte MANOWAR-Studioalbum 'The Lord Of Steel' erschien im Juni 2012, dass heißt es sind nun auch schon wieder fast sieben jahre ins Land gezogen ...
Offensichtlich gibt´s nun aber keinen neuen Longplayer, sondern man will mittels drei EPs die neuen Songs häppchenweise an die Fans weitergeben.
Mit 'The Final Battle Part I' liegt nun der ersten Teil dieser Trilogie vor. Bassist Joey DeMaio äußerte sich dazu wie folgt: "Die schiere Kraft dieser vier Songs ist so unfassbar, dass die Band nicht mehr als vier Tracks auf ein Mal veröffentlichen konnte..."
Ich persönlich sehe dahinter reine Geldmacherei, zumal man wohl einen Exklusiv-Deal mit iTunes abgeschlossen hat. Denn diese erste EP ist vorerst nur dort als Download erhältlich. Bis zur physischen Maxi-CD muss der Fan bis zum 30. Mai warten ... oder man besucht ein Konzert der Truppe ...
Über diese Vorgehensweise kann sich nun jeder seine eigene Meinung bilden ... Ich sage Fan-Nähe ist etwas komplett anderes und man will dadurch zusätzlich die Ticket-Verkäufe ankurbeln, bzw. via tTunes die wohl anstehende Rente aufbessern.
Nun aber zur neuen Mucke.
Während viele Kollegen der schreibenden Zunft regelmäßig den Abgesang von MANOWAR verkünden und wie schlecht die Alben nach 'Warriors Of The World' (2002) doch seien, sehe ich das etwas anders.
Nach wie vor hat man mit Eric Adams einen der besten Metal-Sänger des Planeten in den eigenen Reihen, ist nach dem Einsteig von Drummer Anders Johansson (ex-Hammerfall) und dem neuen Gitarristen E.V. Martel instrumental top aufgestellt, sprich ganz so schlecht ist die Band nun auch nicht geworden. Der letzte Studio-Output 'The Lord Of Steel' von 2012 gefiel mir ausgesprochen gut und nach wie vor verfügt die Band über eine zahlreiche und fest eingeschworene Anhänger-Gemeinde.
Natürlich wird MANOWAR stets an ihren fünf genialen fünf Alben von 1982 bis 1988 gemessen, 'Fighting The World' lasse ich jetzt mal außen vor, aber selbst Judas Priest, Iron Maiden oder Metallica konnten ihre Klassiker nicht mehr toppen ... das sollte so manch ein "Experte" mal so langsam realisieren!

Kommen wir zu den Songs: "March Of The Heroes Into Valhalla" ist ein reines knapp 3-minütiges Instrumental, erinnert an einen Film-Soundtrack aus dem Fantasy-Bereich wie "Conan" oder "Warcraft" und dokumentiert einmal mehr an die Verehrung DeMaios für die opulenten Werke eines Richard Wagner. Zwar ganz nett, aber das hätte man nicht unbedingt gebraucht!
"Blood And Steel" geht stilistisch in Richtung des letzten Studio-Werks und es würde mich nicht wundern, wenn dieser Song damals übrig geblieben wäre. Der Track ist ein typischer MANOWAR-Mid-Tempo-Stampfer, zwar nicht überragend, aber letztendlich richtig stark.
Dasselbe trifft auf die Folk-angehauchte Power-Ballade "Sword Of The Highlands" zu. Hier zeigt Adams wie verdammt gut er noch immer ist ... der New Yorker ist einer von ganz wenigen Sängern, bei dem ich noch immer Gänsehaut kriege wenn er seine Stimmbänder strapaziert!
Das abschließende "You Shall Die Before I Die" wurde von DeMaio höchstpersönlich eingesungen(?). Das klingt dann so als würde ein bis zum Anschlag besoffener Johann Hegg von Amon Amarth versuchen MANOWAR-Songs zu singen ... Nur dass Hegg dann immer noch wesentlich besser als DeMaio klingen würde!
Eigentlich ist es eine Frechheit des bei Konzerten stets ausschweifend schwafelnden Bassisten hier selbst zu grölen, wenn man einen der weltbesten Sänger(!) zur Verfügung hat ... das ist Selbstdarstellung von fast schon krankhafter Natur! Das Ego dieses Mannes überragt wohl noch Olympos Mons, den höchsten Berg unseres Sonnensystems...

Fazit: Der Sound dieser EP ist erstaunlich gut. Da wurde die einst kaum zu überhörende Kritik wohl zu Herzen genommen, zumal das letzte Studioalbum deswegen innerhalb von vier Monaten zwei Mal (mit dann wesentlich besserem Klang) veröffentlicht werden musste.
Da man den letzten Track in die Toilette spülen kann und das erste ein Intro bzw. Instrumental ist bleiben also noch zwei Lieder auf dieser Mogelpackung übrig, welche aber absolut empfehlenswert bzw. typisches MANOWAR-Futter sind.
Letztendlich ist diese Veröffentlichung und die Veröffentlichungspolitik dahinter einer Legende wie MANOWAR, deren Musiker unermüdlich ihre Fan-Nähe proglamieren, unwürdig und wird die vier Warriors sicherlich nicht nach Walhalla bringen ...

(Pit Schneider, April 2019)

Tracklist: 1. March Of The Heroes Into Valhalla (Instrumental) 2. Blood And Steel 3. Sword Of The Highlands 4. You Shall Die Before If Die