Interpret, Titel: YNGWIE MALMSTEEN - Parabellum
Medium: CD
Stil: Neoclassic Melodic Power Metal
Erschienen: 23.07.2021
Label: Mascot Label Group (Vertrieb: Rough Trade)
Link: www.yngwiemalmsteen.com/
Bewertung:
5 von 10

Der mittlerweile 58-jährige schwedische Meistergitarrist Yngwie Malmsteen, eigentlich als Lars Johan Yngve Lannerbäck geboren, gilt als wegweisend für den Stil Neoclassic-Metal. Die ersten drei Studioalben 'Rising Force' (1984), 'Marching Out' (1985) und 'Trilogy' (1986) sind mittlerweile absolute Genre-Klassiker und sollten in keinem Metal-Haushalt fehlen. Zuvor war der Flitzefinger tatsächlich mal in Bands wie Steeler und Alcatrazz (mit Graham Bonnet) aktiv. Die drei Longplayer mit letztgenanntem Act sind absolut zu empfehlen.

Inzwischen ist Yngwie bei Studioalbum Nummer 22 angelangt und leider waren die Platten nach der superben 2008er- und 2010er-Kooperation mit Top-Sänger Tim "Ripper" Owens (Ex-Judas Priest) auf 'Perpetual Flame' sowie 'Relentless' nicht mehr so das Gelbe vom Ei! Das liegt erstens daran dass Malmsteen seit der 2012er Platte 'Spellbound' meint den Gesang selbst meistern zu können, was ein Indiz für maßlose Selbstüberschätzung darstellt. Das heißt ein adäquater Sänger würde den Longplayern des seit vielen Jahren in Miami, Florida ansässigen Guitar-Wizard sehr gut tun. Zwotens hat "Ying-Yang" sein Turbo-Gefiedel seitdem stetig, sprich ins fast schon maßlose steigert und läßt die notwendige Abwechslung (Tempo, etc.) innerhalb der Songs vermissen. So dass man schon ein absoluter Die-Hard-Fan sein muss um sich so etwas ne knappe Stunde am Stück zu geben, ohne es an die Nerven zu kriegen...
Einst hatte Malmsteen eine ideale Balance aus seinen unbestreitbaren Gitarrenkünsten, dem superben Gesang von Könnern wie Jeff Scott Soto, Dougie White, Joe Lynn Turner oder dem schon erwähnte Ripper und starken, trotz allem griffigen Songs gefunden.
Drittens ist hier keineswegs eine Band am Start, sondern der alte Schwede hat außer den Drums alle Instrumente alleine eingespielt. Für das Schlagzeug soll angeblich ein gewisser Lawrence Lannerbach (wie in diversen Interviews zu lesen war) verantwortlich sein soll... Ein Schelm der hierbei böses denkt, bzw. siehe den eingangs erwähnten vollständigen Geburtsnamen.

Fazit: Der Sound ist viel zu dünn und wenig dynamisch, hier wurde eindeutig am falschen Ende gespart. Und vereinzelte gute Songs wie beispielsweise die Power-Ballade "Eternal Bliss" oder "(Fight) The Good Fight" reichen einfach nicht aus um diese Platte besser bewerten zu können.


(Pit Schneider, Juli 2021)

Tracklist: 1. Wolves At The Door 2. Presto Vivace in C# Minor 3. Relentless Fury 4. (Si Vis Pacem) Parabellum 5. Eternal Bliss 6. Toccata 7. God Particle 8. Magic Bullet 9. (Fight) The Good Fight 10. Sea Of Tranquility