Interpret, Titel: LIQUID STEEL - Mountains Of Madness
Medium: CD
Stil: Traditional Heavy Metal
Erschienen: 21.05.2021
Label: Metalizer Records (Vertrieb: Plastic Head)
Link: www.liquidsteel.at    
Bewertung:
7 von 10

"In Steel We Trust" heißt das Motto der im Jahr 2009 aus der Taufe gehobenen LIQUID STEEL aus Tirol, Österreich.
Stilistisch wird dem Traditionsmetal der 1980er gefrönt und drei Jahre nach der Gründung servierte man das Demo 'Scream'. Im Frühjahr 2014 erblickte schließlich das Debütalbum 'Fire In The Sky' das Licht der Welt, welches von keinem Geringeren als Patrick W. Engel (Desaster, Jag Panzer, Sodom) produziert und schließlich via Scream Records veröffentlicht wurde. Die Platte wurde vorwiegend mit sehr wohlwollenden Reviews bedacht. Zwei Jahre später folgte der zweite mit 'Midnight Chaser' betitelte Longplayer und das Quintett teilte mit Genregrößen wie Iced Earth, U.D.O., Diamond Head, Blaze Bayley, Skull Fist, Powerwolf im In- und Ausland die Bühne.

Die Aufnahmen zum neuen Album starteten im August 2019 im Studio Hundert von Jay Hundert (Produktion, Mix & Mastering), welcher auch schon den bereits erwähnten Vorgänger produzierte. “Es war eine großartige Erfahrung zum zweiten Mal mit Jay im Studio Hundert zusammenzuarbeiten. Wir hatten eine tolle Zeit, obwohl der Wahnsinn schon das ein oder andere Mal um sich griff. Jetzt können wir es kaum erwarten dieses Monster freizulassen!”, erzählt die Band. Die Songtexte huldigen dem Werk "Berge des Wahnsinns" des legendären Horror-Autors H.P. Lovecraft.
Beim Songmaterial sind - insbesondere was die Gitarrenleads des Tandems Berktold/Herrnegger angeht - gewisse Iron Maiden-Remmineszensen nicht von der Hand zu weißen. Stilistisch geht´s jedoch eher in Richtung Riot mit einer Prise Judas Priest und Saxon garniert, um euch jetzt mal einen Anhaltspunkt zu geben. Besser noch ihr hört euch die unten in der Tracklist verlinkten Songs an.
Instrumental bewegt sich alles auf einem guten Niveau, auch die Produktion geht schwer in Ordnung, doch Frontmann Fabio Carta wünscht man ne Schippe mehr Power & Durchschlagskraft in seinen Stimmbändern sowie insgesamt mehr Abwechslung in seiner Darbietung. Der Gute klingt mir insgesamt etwas zu dünn und gleichförmig für diese Art des kraftvollen Metal. Das Rhythmusfundament Eberharter (Drums)/Lechner (Bass) hingegen macht vorbildlich Dampf.
Ungeachtet der Vocals, bei denen einige Luft nach oben ist, entfalten Songs wie der Ohrwurm-Opener "Traveller In Time", Heavy Metal Fire" oder der epische und höchst abwechslungsreiche Titeltrack durchaus die gewünschte Wirkung auf die Zielgruppe der Tradtions-affinen Headbanger. Auch das energisch nach vorne preschende "Phoenix" gehört zu den Highlights der Scheibe, ebenso wie das schnelle "On The Run", das frappierend an die kultig-superben Riot erinnert. Goil!

Mit einem Sänger der Marke Ralf Scheepers, Henning Basse oder Herbie Langhans, um jetzt mal bei der deutschen Garde zu bleiben, wäre hier durchaus eine höhere Bewertung drin gewesen ... Trotzdem sollte alle Fans der erwähnten Acts diese Platte auf jeden Fall mal antesten!

(Yvonne Bernhard, Juni 2021)

Tracklist: 1. Traveller In Time 2. Victim Of The Night 3. Heavy Metal Fire 4. Mountains Of Madness 5. Phoenix 6. Alpine Warrior 7. On The Run 8. City Lights 9. Nothing To Loose 10. Thunder And Lightning