Die Zeiten als Kreator mit ihrer Musik noch
alles in Schutt und Asche legten sind vorerst vorbei. Kreator bewegen sich
weg vom ultrakrassen Gethrashe hin zu melodischerem Liedgut und klarerem
Gesang. Eine finstere Endzeitstimmung zieht sich durch das ganze Album. Es
ist sogar ein sehr melancholisches Piano Solo mit an Bord. Besonders gut
geraten sind die Songs "Golden Age", "Endorama" sowie
"Soul Eraser" oder auch "Everlasting Flame" (erinnert
stark an Paradise Lost). Kreator gehen technisch recht versiert zu Werke.
Perfekte Gesangslagen wechseln sich ab mit Mille's altbekanntem
Thrashgeschreie (bloß nicht mehr ganz so krass wie früher), gut
gespielten Gitarren sowie teils schönen, teils finsteren, bedrohlichen
Keyboardmelodien, die gelegentlich mal eingestreut werden, um eine
besonders bedrohliche oder endzeitliche Stimmung noch zu vertiefen. Das
soll jetzt nicht heißen, dass Kreator nur noch auf Melodien setzten. Es
sind immer noch harte Riffs vorhanden und man hört immer noch deutlich,
dass es sich um Kreator handelt. Was mir noch aufgefallen war ist, dass
"Endorama" ganz, ganz selten vielleicht mal ein bisschen poppig
klingt, aber das kommt so selten vor, dass man es eigentlich gar nicht erwähnen
bräuchte. Leuten, die sich den ganzen Tag nur mit ultrakrassem Thrash
Metal zudröhnen, kann ich "Endorama" nicht empfehlen. Doch
Leute, die sich für modernen, Gothic lastigen Metal interessieren,
sollten ruhig mal einen Blick riskieren. Die Fans der ersten Stunde werden
jetzt wohl wieder den alten Zeiten hinter hertrauern, aber mir gefällt
die Scheibe und dafür kann man schon 8 Punkte vergeben. (Reiner
Behling, April 2001)
Tracklist: 1.
Golden Age (4:52) 2. Endorama (3:20) 3. Shadowland (4:27) 4. Chosen Few
(4:30) 5. Everlasting Flame (5:23) 6. Passage to Babylon (4:24) 7. Future
Ring (4:44) 8. Entry (1:05) 9. Soul Eraser (4:30) 10. Willing Spirit
(4:36) 11. Pandemonium (4:10) 12. Tyranny (3:59) |