Nach den zwar schon
recht guten, aber noch relativ chaotischen Frühwerken, wie z. B. "Pleasure
to Kill", setzten Kreator 1990 schon mehr auf "gezielte"
Aggression. Somit ist "Coma of Souls" die perfekte Mischung
aus der Knüppelphase und der späteren Melodiephase der Band. Mille
selbst bezeichnet die Scheibe ja als einen ein wenig uninspirierten
Schnellschuss. Davon ist auf der Platte allerdings nichts zu hören, wie
ich finde. Zur Musik. Ein dicker Pluspunkt des Albums ist das schnelle,
präzise Riffing und die teilweise richtig schön langen, melodischen
Soli. Es herrscht somit also eine exzellente Gitarrenarbeit vor. Genauso
schnell und präzise sind auch die Drums und das Mille einer der besten
Thrash Shouter der Welt ist, kann wohl niemand wirklich bestreiten und
er kann somit die aggressive Stimmung der Songs wunderbar rüberbringen.
Auch der Sound geht absolut in Ordnung. Am besten gefallen mir "When the Sun burns red", dass introartig beginnt und
dann durch einen verzweifelten "Aaaahhhh" Schrei und ein
Riffgewitter eingeleitet wird, das schnelle "Coma of Souls",
der Kracher "People of the Lie" sowie "Mental Slavery".
Die Songs sind durchgehend schön schnell, und werden nur gelegentlich
mal von ein paar Midtempo Parts unterbrochen, die dafür sorgen, dass
keine Langeweile aufkommt. Ebenfalls positiv auf sich aufmerksam machen
die intelligenten, teilweise sozial- und gesellschaftskritischen Lyrics
wie in "People of the Lie" oder "Material World
Paranoia". Alles in Allem: Intelligenter, schneller, präziser
Thrash Metal, der nur haarscharf an der Höchstnote vorbeirauscht. (Reiner
Behling, Nov. 2001)
Titelliste:
1. When the Sun burns red 2. Coma of Souls 3. People of the Lie 4. World
Beyond 5. Terror Zone 6. Agents of Brutality 7. Material World Paranoia
8. Twisted Urges 9. Hidden Dictator 10. Mental Slavery |