Interpret, Titel: KAMELOT - The Awakwening
Medium: CD
Stil: Symphonic Power Metal
Erschienen: 18.03.2023
Label: Napalm Records (Vertrieb: Universal Music)
Link: www.kamelot.com   
Bewertung:
9 von 10

Als KAMELOT 1991 von Gitarrist Thom Youngblood gegründet wurde, war der jetztige Sänger Tommy Karevik (Seventh Wonder) - dessens viertes Studioalbum dies bereits ist - grade mal ein Knabe von 10 Jahren! Und natürlich waren die Fußstapfen von Obercharismatiker Roy Khan einst übergroß, doch inzwischen ist Kaverik reingeschlüpft und legt allerspätestens mit diesem famosen Longplayer seine Meisterpfüfung ab.

Als eine in der Tat innovativsten und prestigeträchtigsten Bands des modernen und kraftvollen Symphonic Metal sind KAMELOT nicht mehr aus der Szene wegzudenken. Heutige Genre-Klassiker wie 'Karma' (2001), 'Epica' (2003), 'The Black Halo' (2005), aber auch 'Haven' (2015, #1 US Hard Rock Albums) und 'The Shadow Theory' (2018) erreichten Top-Platzierungen in den internationalen Charts (z.B. #2 US Hard Music Albums). In Deutschland platzierte sich die Band mit den letztgenannten beiden Studioalben auf Position 13 bzw. 14!
KAMELOT-typisch sind auch auf ihrem 13. Studioalbum prominente Gäste vertreten, das heißt von Genre-Stars wie Melissa Bonny (Ad Infinitum) bis hin zu renommierten Instrumentalisten (Florian Janoske, Violine) und der Soundtrack-erprobten Tina Guo am Cello, die bereits für einen Grammy nominiert war.
Geprägt von KAMELOTs charakteristischem Breitwand-Sound, startet die Platte mittels "The Great Divide" direkt in eine schier cineastische Klanglandschaft, welche ins düstere aber dennoch beschwingte "Eventide" übergeht. Hier wird der endgültige Abschied von einem geliebten Menschen thematisiert. Als einer der absoluten Höhepunkte kristallisiert sich das Hit-verdächtige "One More Flag In The Ground" heraus, einer zukünftigen Live-Granate! Das direkt nachfolgende und opernhafte "Opus Of The Night (Ghost Requiem)" überzeugt mit einem intensiven Solo von Saitenartist Youngblood. Dieses wird von der Cellistin Guo kongenial begleitet. Guo ist ebenso auf dem mit massiven Chören überzeugende Epik-Monster "New Babylon" zu hören. Ich höre hier jedoch einige Querverweise zu den schwedischen Kollegen von Bloodbound bezüglich deren Alben 'Stormborn' und 'War Of Dragons' heraus... Ein Schelm wer das Böses denkt. Anyway, man könnte eigentlich wahllos in die Schatztruhe namens 'The Awakening' greifen, hier reihen sich elf Meisterwerke plus Intro & Outro aneinander und kommen wie aus einem Guss daher. Karevik, Youngblood, Keyboarder Oliver Palotai, Sean Tibbets am Bass und Schlagzeuger Alex Landenburg harmonieren exzellent, kreieren bombastische Klänge am Fließband und verbinden diese in fast schon genialer Art und Weise mit einer symphonischer Theatralik sowie Emotionalität die ihresgleichen sucht!

Für die bis ins Detail ausgefeilte Produktion zeichnet der langjährige Produzent Sascha Paeth (Avantasia, Epica, Beyond The Black) verantwortlich und das Mastering erfolgte durch Jacob Hansen (Volbeat, Arch Enemy, Hammerfall) in den Hansen Studios.
'Awakening' ist Ohrenkino par ecxellence und wie gemacht für den Genuss via Kopfhörer oder hochklassiger Stereo-Anlage!
KAMELOT-Fans und Genre-Freunde können blind, nein müssen hier zugreifen!

(Yvonne Bernhard, März 2023)

Tracklist: 1. Overture (Intro) 2. The Great Divide 3. Eventide 4. One More Flag In The Ground 5. Opus Of The Night (Ghost Requiem) 6. Midsummer's Eve (feat. Tina Guo) 7. Bloodmoon 8. NightSky 9. The Looking Glass 10. New Babylon (feat. Melissa Bonny) 11. Willow 12. My Pantheon (Forevermore) 13. Ephemera (Outro)