Das Album des Monats März 2018

Interpret, Titel: JUDAS PRIEST - Firepower
Medium: CD
Stil: Classic Heavy Metal
Erschienen: 09.03.2018
Label: smi Columbia (Vertrieb: Sony Music)
Link: www.judaspriest.com  
Bewertung:
9 von 10

Schon den Vorgänger 'Redemmer Of Souls' vom Juli 2014 fand ich bockstark, im Gegensatz zu einigen Kollegen der schreibenden Metal-Zunft, die sich daran störten das Rob Halford nicht mehr in die allerhöchsten Sphären vordrang und ihm schon jegliche Power und Durchschlagskraft in seinem Gesang absprechen wollten... Dabei vergaß so manch einer jedoch dass der selbsternannte Metal-God nach wie vor tonnenweise Charisma in seinen Stimmbändern vorweisen kann und JUDAS PRIEST mit dem Titelsong, "Halls Of Valhalla", "Sword Of Damocles" sowie "Battle Cry" vier ihrer besten Songs auf genanntem Longplayer verewigt hatten!
Anyway... Anno 2018 überschlagen sich nun viele Kritiker, vor allem die der großen Print-Magazine, mit Lobeshymnen für das vorliegende 'Firepower'-Album, als wäre so eine Leistung absolut nicht abzusehen und der Vorgänger reinstes Mittelmäß gewesen. So war es wie eingangs erläutert beileibe nicht und ja, 'Firepower' ist tatsächlich ein sehr gutes Album geworden. Die Warheit liegt (wie fast immer) also in der Mitte.
Kommen wir zu den Songs, 14 an der Zahl, welche man in zwei Gruppen einteilen kann, wobei "Guardians" lediglich als ein Instrumental bzw. die Einleitung zu "Rising From Ruins" verstanden werden will. Der eine Block mit dem treibenden Titeltrack, dem überragenden "Lightning Strike", "Evil Never Dies", "Necromancer", dem hypnotischen "Children Of The Sun", dem epischen "Rising From The Ruins", dem magischen "Traitors Gate", "No Surrender", "Lone Wolf" und dem superben Rausschmeisser & Meistwerk "Sea Of Red" knüpft tatsächlich an Klassiker wie 'Screaming For Vengeance', 'Defenders Of The Faith' oder 'Painkiller' an. Vor allem bei "Lightning Strike" und "Sea Of Red" zeigt Halford allen Kritikern den Stinkefinger und zelebriert eine meisterhafte Leistung.
Der zweite Block hingegen ist nicht so spektakulär geworden und so wirken "Never The Heroes", "Flame Thrower" und "Spectre" erstaunlich uninspiriert und daher entbehrlich.
Instrumental ist wie gewohnt alles auf höchstem Niveau und Ritchie Faulkner macht seinen Vorgänger K.K. Downing auch wegen seiner starken Bühnenpräsenz mittlerweile vergessen und harmoniert toll mit dem leider an Parkinson erkrankten Glenn Tipton, der die anstehende Tournee deswegen leider nicht mitmachen kann und auf eigenen Wunsch von Andy Sneap vertreten wird. Von der Produktion und dem Mix her gesehen (Andy Sneap & Tom Allom) ist alles im Weltklassebereich angesiedelt und daher unantastbar und auch das furiose Coverartwork passt wie die Faust aufs Auge.
Letztendlich muss man also resumieren das es mehr Sinn gemacht hätte die neun oder zehn besten Songs hier draufzupacken. Denn damit wäre es der englischen Metal-Legende gelungen das neue Werk in eine Reihe mit den eigenen Meisterwerken zu stellen. So aber ist 'Firepower' "nur" ein sehr gutes Album geworden und nichtsdestotrotz eine absolute Pflichtanschaffung für alle Priest-Maniacs und Anhänger des traditionellen Heavy Metal!

(Pit Schneider, März 2018)

Tracklist: 01. Firepower 02. Lightning Strike 03. Evil Never Dies 04. Never The Heroes 05. Necromancer 06. Children Of The Sun 07. Guardians (Instrumental) 08. Rising From Ruin 09. Flame Thrower 10. Spectre 11. Traitors Gate 12. No Surrender 13. Lone Wolf 14. Sea Of Red