Interpret, Titel: John Paul Jones - The Thunderthief
Medium: Album CD
Stil: Rock
Erschienen: 2002
Link: www.johnpauljones.com
Note: 8,5 von 10 Punkten
John Paul Jones ? Wer ist dat denn, werden sich jetzt wohl einige fragen. JPJ war der Bassist von Led Zeppelin und hat bereits, oder besser, erst vor drei Jahren mit "Zooma" seinen Solo-Einstand gegeben. "The Thunderthief" ist jedoch anders als sein Vorgänger. Und das hat seine Gründe. Zum einen ist "The Thunderthief" kein reines Instrumental-Album geworden (auf "Zooma" war kein Gesang zu hören) und zum anderen ist es ein sehr stilübergreifendes Werk geworden. Der Opener "Leafy Meadows" erinnert noch am ehesten an "Zooma", ist er doch mit einem prima Bassriff ausgestattet, das von Robert Fripp gitarrentechnisch unterstützt wurde. Die erste Überraschung folgt dann mit dem Titeltrack "The Thunderthief", denn hier betätigt sich der gute John Paul das erste Mal als Sänger, aber auch hier gibt´s wieder einen zünftigen Bass-Shuffle und ordentliche Gitarren-Soli vom Meister Höchstselbst. Track drei hört auf den Namen "Hoediddle" und ist mit seinen sieben Minuten der längste Track des Albums. Eröffnet wird er durch ein Gitarrenintro, das mit massig Delay-Effekten daherkommt, bis, nach knapp drei Minuten, erste irische Folkeinflüsse deutlich zum Vorschein kommen, dies bleiben jedoch nicht die letzten Verweise in diese musikalische Richtung. Die nächste Nummer heißt "Ice Fishing At Night" und ist eine Ballade geworden, bei der nur JPJ und ein Piano zu hören sind. Rockiger geht´s dann wieder bei "Daphne" zur Sache, erstmals sind neben Gitarre und Bass auch Orgel und Synths zu hören, cooles Stück. Gar punkig geht´s bei "Angry Angry" zur Sache, bei dem sich Jones zum Ende die Seele aus dem Leib schreit. Danach wird´s wieder traditioneller. Mit "Down To The River To Pray" gibt´s eine Adaption aus der keltischen Folklore und zwar rein akustisch. "Shibuya Bop" präsentiert John Paul Jones erneut von seiner experimentellen Seite, kommt doch hier eine japanische Koto zum Einsatz, die dem Song einen interessanten Anstrich verpasst. Als Grundlage dienen Jones dabei einmal mehr sein grandioses Bassspiel und das präzise Drumming von Terl Bryant. Den Schlusspunkt eines rundum gelungenen und abwechslungsreichen Albums, welches exzellent produziert daherkommt, setzt der "Freedom Song", welcher sich einmal mehr an der keltischen Folklore orientiert. Sehr interessant diese CD ! (Maik Eifländer, Mai 2002)

Tracklist: 1. Leafy Meadows, 2. The Thunderthief, 3. Hoediddle, 4. Ice Fishing At Night, 5. Daphne, 6. Angry Angry, 7. Down To The River To Pray, 8. Shibuya Bop, 9. Freedom Song