Interpret, Titel: IRON FATE - Crimson Messiah
Medium: CD
Stil: Traditional Metal/US Metal
Erschienen: 17.12.2021
Label: Massacre Records (Vertrieb: Soulfood)
Link: facebook.com/Iron-Fate-132066280138096    
Bewertung:
9 von 10

Wüsste man es nicht besser, würde man nach den ersten Minuten des sehr geilen Openers/Titelsongs davon ausgehen dass IRON FATE in den USA beheimatet und tief im US-Metal der 1980er und 90er Jahre verwurzelt ist. Denn es sind unüberhörbare Reminiszenzen zu Acts wie den alten Queensryche, Lethal und Crimson Glory herauszuhören. Fifth Angel und ältere Dokken könnte man auch noch als Einflüsse nennen, zudem wurden einige Spritzer Progressivtät a la Nevermore und Iron Maiden beigemengt.

Bereits im Jahr 2010 veröffentlichte das Quintett aus Goslar sein bockstarkes Debütalbum, doch 11 Jahre Pause bis zum zweiten Longplayer sind durchaus eine "Ansage". Dies hängt unter anderem mit dem Austausch der kompletten Band außer Gitarrist/Gründungsmitglied Harms Wendler und Sänger Denis Brosowski sowie einstigen beruflichen Neuorienterungen der Musiker zusammen.
Apropos Brosowski: Der Mann war mir zuvor gänzlich unbekannt, umso mehr bin ich geplättet von seiner unfassbar starken Leistung, welche in den besten Momenten - hört nur mal in seine Gesangsakorobatik bei "Mirage" rein - auch dem jungen Geoff Tate in nichts nachsteht. Ebenso begeistert seine fantastische Darbietung beim fast 10-minütigen Epos "Strangers (In My Mind)". Während "Crossing Shores" misst er sich gar mit dem besten Sänger des US-Metal - Gastmusiker Harry "The Tyrant" Conklin (Jag Panzer) - und ist absolut ebenbürtig!
Grundsätzlich spielen auch die restlichen Mucker (Oliver von Daak - Gitarre, Jan Sasse - Bass, Kai Ludwig - Drums) wie aus einem Guss und man kann gar nicht glauben KEIN bislang unentdecktes Juwel aus den eingangs erwähnten Dekaden zu hören!
Neben der bereits erwähnten Hymne "Mirage" und dem dem Titelsong, lege ich euch das famose "We Rule The Night" ans Herz. Somit hab ihr schon mal einen guten ersten Überblick über den Abwechslungsreichtum auf 'Crimson Messiah'. Wir haben es hier zweifellos mit einem superbem Album zu tun, das zehn Hammersongs enthält und dokumentiert wie Queensryche eigentlich heutzutage klingen müssten! Doch mit Chris De Garmo, Geoff Tage & Scott Rockenfield sind ja drei fünftel bzw. zwei der Hauptsongwriter schon lange nicht mehr an Bord, wo soll´s also herkommen??

Da auch die Produktion (Iron Fate & Jost Schlüter) sowie Schlüters Mix & Mastering keinerlei Besantandungen zulässt und das Werk mit prägnantem Coverartwork aufwartet (Iron Fate& Chris Cold) ist 'Crimson Messiah' zweifellos eines des besten Traditions-Metal-Alben der letzten Jahre. Ergo eine unumgängliche Pflichtanschaffung für alle Fans der zu Beginn erwähnten Kapellen, bzw. des legendären Segemnts US-Metal im allgemeinen!

(Pit Schneider, Januar 2022)

Tracklist: 01. Crimson Messiah 02. Malleus Maleficarum 03. We Rule The Night 04. Crossing Shores 05. Mirage 06. Strangers (In My Mind) 07. Hellish Queen 08. Guardians Of Steel 09. Saviors Of The Holy Lie 10. Lost Forever (Bonus Track)