Das Album des Monats Oktober 2011

Interpret, Titel: ICED EARTH - Dystopia
Medium: CD
Stil: Power Metal
Erschienen: 14.10.2011
Label: Century Media (Vertrieb: EMI)
Link: www.icedearth.com    
Note:
9,5 von 10 Punkten

Das letzte Studioalbum 'The Crucible Of Man' aus dem Jahr 2008 war eine Riesenenttäuschung. Trotz der Rückkehr von Matt Barlow waren die Songs einfach schlecht und fast die gesamte Band klang lustlos. Aber man muß berücksichtigen dass im Zeitraum zwischen 'Framing Armageddon' und der genannten Scheibe innerhalb eines Jahres Jon Schaffers Vater, sein Bruder, sowie seine Schwester verstarben: "...ein Schicksalsschlag folgte dem nächsten. Ich habe versucht mich durchzuwursteln und trotzdem die bestmöglich Musik entstehen lassen, aber man kann zweifelsfrei hören, dass ich während des Songwritings für diese beiden Platten nicht gerade in Bestform war." so Schaffer im aktuellen "Rock Hard"-Interview. Doch nun ist ein neuer Abschnitt in der Bandhistorie angebrochen. Da Barlow (wieder einmal) ausgestiegen ist, da er nicht mehr so exzessiv touren möchte, hat man sich unter unzähligen Bewerbern für Stuart Block (ex-In Eternity) als neuen Sänger entschieden, was ein absoluter Glücksgriff war. Denn der Gute hat eine Stimme die der von Barlow nicht unähnlich ist, aber auch die hohen Ripper Owens-artigen Screams hat er super drauf. Ein sauguter Sänger eben der auch wie geschaffen für die Bandklassiker ist. Es geht los mit einem klassischen Intro und dem galopierenden Titelsong, der gleich mal die Marschrichtung für 'Dystopia' vorgibt: Kraftvoll, dynamisch, furios und dennoch melodisch spielen sich Iced Earth in einen Rausch den man seit seeligen 'Something Wicked...'-Zeiten nicht mehr von der Band aus Florida gehört hat! Vor allem stimmt die Mischung der Songs und die Reihenfolge, sozusagen eine vorbildliche hartmetallische Achterbahnfahrt der Emotionen wie zu besten Zeiten. Als Anspieltipps einer großartigen Platte lege ich Euch die Power-Ballade "Anthem", die Abrissbirne "Days Of Rage", "Anguish Of Youth" - der perfekte "Melancholy"-Nachfolger - und das überirdische "Boiling Point" ans Metaller-Herz. Meine Güte, ist dass geil! Zu guter letzt ist der Sound der Scheibe exzellent ausgefallen: 'Dystopia' wurde von Jim Morris aufgenommen, gemixt und gemastert. Schaffer hat das neue Album wieder selbst in Zusammenarbeit mit Jim Morris produziert.
Schon jetzt ist 'Dystopia' für mich das beste traditionelle Metal Album 2011 und selbstredend ein würdiges Album des Monats!

(Pit Schneider, April 2010)

Tracklist: 1. Dystopia 2. Anthem 3. Boiling Point 4. Anguish Of Youth 5. V 6. Dark City 7. Equilibrium 8. Days Of Rage 9. End Of Innocence 10. Tragedy And Triumph