Interpret, Titel: Hammerfall - Legacy of Kings
Medium: Album CD
Stil: Power Metal
Erschienen: 1998
Label: Nuclear Blast
Link: www.hammerfall.net   
Note:
9 von 10 Punkten

"Legacy of Kings" ist für mich die bis dato beste Platte von HAMMERFALL. Die Auffassung, dass "Glory to the Brave" die beste Scheibe der fünf Göteborger sein soll, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Wahrscheinlich stand es damals so im Rock Hard und alle haben's nachgeplappert. Die erste Verbesserung gegenüber dem Debüt ist der Sound. Dieser ist auf "Legacy of Kings" viel differenzierter, transparenter und vor allem um einiges druckvoller. Besonders zu merken an Patrick Räflings präzisem Powerdrumming, welches verdammt heftig reinknallt. Und überhaupt weisen die Tracks eine unbändige Energie auf, welche die Truppe auf dem Nachfolger "Renegade" leider nicht mehr hinbekommen hat. Alle Titel, bis auf die zwei Balladen und die zwei groovenden Midtempo Songs, strotzen nur so vor Elan, Kraft und Spielfreude. Meist im gehobenen Tempo und hin und wieder auch im absoluten High Speed Bereich werden euch diese Power Metal Granaten vor den Latz geknallt. Dabei ist immer genau das richtige Maß an Abwechslung und Tempowechseln vorhanden, am allerbesten ist dies gelungen bei "Warriors of Faith", dem besten Song der Scheibe, der nur leider sowohl bei Fans als auch der Band viel zu wenig Beachtung findet. Ebenso begeistert haben mich die tiefen Backing Vocals, die einen guten Kontrast zu Joacim Cans' hohen Stimmlagen darstellen. Das ist im Grunde auch der einzige, negative Kritikpunkt. Der Gesang ist zwar über weite Strecken schon okay, aber in den ganz hohen Gesangslagen hat Joacim das Problem, dass sein Organ anfängt zu eiern, und das klingt hin und wieder schon etwas seltsam, gut nachzuhören in "Stronger than All". Zum Abschluss dieser Power Orgie gibt es dann als letzten Track die gefühlvolle, herrlich melancholische Ballade "The fallen One", mit einer unglaublich guten Piano Melodie und einem herrlichen Solo. Was für mich und die meisten anderen HAMMERFALL Fans auch noch ausschlaggebend ist, ist der kompromisslos traditionell ausgerichtete Stil der Scheibe, der den Hörer direkt ins Jahr 1984 zurückversetzt, als noch Bands wie HELLOWENN und ACCEPT den Ton angaben. Auf mich strahlt "Legacy of Kings" einfach ein ungeheures Flair aus, und das ist der Grund, warum die Scheibe in meinen Augen eines der besten Metal Alben der letzten Jahre ist. Ob die Band diese Leistung wiederholen kann bleibt abzuwarten, gedulden wir uns bis zum Release von "Crimson Thunder", welches ja wieder in die Richtung dieser absoluten Hammerscheibe gehen soll. (Reiner Behling, September 2002)

Tracklist: 1. Heeding the Call (4:30)2. Legacy of Kings (4:13)3. Let the Hammer fall (4:16)4. Dreamland (5:42)5. Remember Yesterday (5:05)6. At the End of the Rainbow (4:05)7. Back to Back (3:39)8. Stronger than All (4:29) 9. Warriors of Faith (4:45)10. The Fallen One (4:23)