Interpret, Titel: HAMMERFALL - Infected
Medium: CD
Stil: Melodic Power Metal
Erschienen: 20.05.2011
Label: Nuclear Blast (Vertrieb: Warner)
Link: www.hammerfall.net   
Note:
7.5 von 10 Punkten

Hammerfall im neuen Gewand, lässt sich das neueste Release der Schweden wohl am Besten beschreiben. Nicht nur dass man den Produzenten gewechselt hat, denn dieses Mal nahmen sich Oskar Dronjak gemeinsam mit Gitarrist Pontus Nogren der Produktion selbst an – assistiert von James Michael (Scorpions, Mötley Crüe) als Co-Produzent -, während das Schlagzeug unter der Ägide von Tobias Lindell in den Bohus Studios in Kungälv aufgenommen wurde und sich Joacim Cans mit seinen Gesängen ebenfalls James Michael anvertraute. Der Sound ist jedenfalls sehr gut, sehr differenziert und nicht überladen. Auch hat man sich mit den Chören etwas mehr im Hintergrund gehalten. Cans Stimme kommt sehr gut zur Geltung. Es groovt, ums kurz zu sagen. Etwas anders sieht die Sache mit den Songs der Scheibe aus. Als erstes ist das mit 1 Minute 8 Sekunden viel zu lange Intro des Openers "Patient Zero" zu beanstanden. Zudem ist es auch noch gleich fester Bestandteil des Songs und lässt sich somit noch nicht einmal vorskippen. Nicht gerade sehr hörerfreundlich. "Patient Zero" selbst hat zwar jede Menge interessanter Tempiwechsel, insgesamt tendiert der Song für mich jedoch eher zum Mittelmaß, zu welchem ich leider auch die Songs "Let's Get It On", "I Refuse" oder "Immortalized" zählen muss. An die ersten Scheiben erinnert dagegen die Uptempo-Nummer "Bang Your Head". Das Highlight der Scheibe dürfte zweifellos "One More Time" mit seinen an alte Accept erinnernden Riffs und dem Ohrwurm-Refrain sein. Ebenfalls stark das rasante "The Outlaw", "666 - The Enemy Within" sowie "Dia De Los Muertos". Als einzige Ballade geht das Pokolgep-Remake "Send Me A Sign" an den Start. Das überwiegend akkustisch gehaltene Stück legt zum Ende einen mächtigen elektronischen Wums hin. "Redemption" dagegen legt mir anfangs zuviel Keyboard vor und klingt dann gerade an diesen Stellen als wollte man einen Elektro-Pop/Trance-Tempel beleben. Auch die Tempiwechsel von getragen zu Double-Bass können leider den ersten Eindruck des Songs nicht wieder wett machen, weshalb auch dieser Track nur mittelmäßig daherkommt.
Fazit: Eine Scheibe mit Höhen und Tiefen, der der soundmäsige Stilwechsel zwar gut ansteht aber die Songs selbst sich diesem Niveau noch nicht angepasst haben.

(Yvonne Bernhard, Mai 2011)

Tracklist: 1. Patient Zero 2. Bang Your Head 3. One More Time 4. The Outlaw 5. Send Me A Sign 6. Dia De Los Muertos 7. I Refuse 8. 666 - The Enemy Within 9. Immortalized 10. Let's Get It On 11. Redemption