Interpret, Titel: GAMMA RAY - No World Order
Medium: CD
Stil: Melodic Power Metal
Erschienen: 10.09.2001 bei Sanctuary (Vertrieb: SPV)
Link: www.gamma-ray.com
Note: 7 von 10 Punkten
Die neue CD von GAMMA RAY löst in mir zwiespältige Gefühle aus; Einerseits bin ich von den musikalisch/technischen Fähigkeiten der Band überzeugt - auch sind die Kompositionen immer noch gut - wobei die Meisterleistung die Kai Hansen mit dem ´89er Album 'Heading For Tomorrow' hinlegte, wohl nie mehr erreicht werden kann.
Kommen wir nun zum Manko: Hansen sollte sich wirklich mal überlegen wie lange noch, er den Metal-Fans seine nasale, penetrante, zum Singennun mal ungeeignete Stimme zumuten will! Er sollte sich umgehend nach einem geeigneten Frontmann umsehen, wenn er mit der Band die nächste Stufe erklimmen will. Den überragenden Sänger Ralf Scheepers damals ziehen zu lassen, war sicherlich kein Fehler den man nicht mehr hättewettmachen können, dafür gibt es alleine hier in Deutschland zu viele hochtalentierte Shouter. Ich muss sagen, dass einem Kai´s Stimme mit zunehmender Laufzeit dieser CD - wie auch schon bei den Vorgänger-Alben mächtig auf´n Sack geht! Dass ist natürlich meine rein subjektive Meinung - aber ich denke dass musste einfach mal raus - zumal fast alle Rockzeitschriften gänzlich auf Kritik in diese Richtung und an dieser Band verzichten, warum auch immer...
Doch nun zu den Songs, und das objektiv. Das Intro "Induction" beginnt gewohnt klassisch und geht in den Fetzer "Dethrone Tyranny" über, bevor der Ohrwurm "TheHeart Of The Unicorn" folgt. "Heaven Or Hell" erinnert aufgrunddes Refrains an selige Helloween-Zeiten. Der Titelsong stellt aber zweifellos den Höhepunkt der Scheibe dar. Klar, bei diesem Longplayer ist alles vertreten war der Metal Fan hören will: Vom Up-Tempo-Fetzer überden Midtempo-Stampfer bis zum finalen balladesken Ausklang der CD ("Lake Of Tears").
Noch mal: Dies ist kein schlechtes Album, und würde hier ein Henning Basse, Andy B. Franck, Ralf Scheepers oder gar ein Michael Kiske - um jetzt mal bei den deutschen Metal-Sängern zu bleiben - seine Stimmbänder strapazieren, so würde ich diesem Album eine Note im absoluten Höchstbereich geben. So aber bleibt es ein "nur" gutes Album.

(Pit Schneider, Sept. 2001)

Tracklist: 01. Induction (Intro) 02. Dethrone Tyranny 03. The Heart Of The Unicorn 04. Heaven Or Hell 05. New World Order 06. Damn The Machine 07. Solid 08. Fire Below 09. Follow Me 10. Eagle 11. Lake Of Tears