Interpret, Titel: FROZEN LAND - Frozen Land
Medium: CD
Stil: Melodic Power Metal
Erschienen: 06.12.2018
Label: Massacre Records (Vertrieb: Soulfood)
Link: facebook.com/Frozenlandband   
Bewertung:
7,5 von 10

Der Power Metal-Fünfer FROZEN LAND kommt aus Tampere, Finnland und wurde ursprünglich als Soloprojekt des Gitarristen Tuomas Hirvonen gegründet. Im Jahr 2017 hatte Hirvonen die Vision, das goldene Zeitalter des finnischen Power Metal der 1990er zurückzubringen und fing damit an Songs zu komponieren. Die Band wurde dann relativ schnell durch weitere talentierte finnische Musiker und dem italienischen Sänger Tony Meloni, welcher vom erwähnten Bandleader auf YouTube entdeckt wurde, komplettiert.

Unter den zehn Songs befindet sich mit "I Would" lediglich ein langsamer Track, eine sogenannte Power-Ballade, die absolut gelungen ist und für die notwendige Abwechslung sorgt. Die Cover-Verison der bei uns gänzlich unbekannten E-Type hätte man sich jedoch schenken können, hieran kann sich wohl lediglich der eingeweihte finnische Hörer erfreuen...
Kommen wir also zu den Highlights: Mit dem pfeilschnellen "Loser´s Game" wurde ein Einstand nach Maß erwischt und der Strato-Kenner denkt direkt an Hammer-Songs wie "Black Diamond" oder "Turning Back" zurück. Sehr geil! Das starke "Delusions Of Grandeur" geht in Richtung von Hits wie "Hunting High And Low" oder "S.O.S." und überzeugt mit seinem ohrwurmartigen Refrain, den man fast nicht mehr aus der Birne kriegt. Des Weiteren nenne ich das stampfend/hymnische "Underworld (Manala)" mit seinem mystischen Touch - der vielleicht beste und mit mehr als fünf Minuten auch längste Track dieser Scheibe. Mein persönlicher Favorit ist das mit Warp 8 daher kommende "Mask Of The Youth" mit seinen prägnannten Gitarren-Leads und einem Solo in Schallgeschwindigkeit. Da sich auch die restlichen Songs auf diesem Niveau bewegen ist eine Bewertung im höheren Bereich durchaus gerechtfertigt. Auch instrumental und gesanglich ist alles auf hohem Niveau angesiedelt. Sänger Tony Meloni liefert einen exzellenten Job ab und hebt sich mit seiner etwas rauchigen Stimme wohltuend von so einigen Eunuchen-Vokalisten ab. Hirvonen liefert starke Riffs, Leads und extrem flinkt Soli in bester Timo Tolkki-Manier ab, Keyboarder Lauri Muttilainen hat ebenfalls genügend Raum bekommen und die Rhythmusabteilung mit Aki Kuokkanen (Drums) sowie Juhana Heinonen (Bass) bollert sich bravorös durch das Songmaterial.
Am Sound gibt es ebenfalls nichts zu mäkeln, denn für den Mix zeichnet Stratovarius-Klampfer Matias Kupiainen verantwortlich, das Mastering übernahm Sound-Guru Mika Jussila (Stratovarius, Sonata Arctica, Children Of Bodom u.v.a.).

Dieses Debüt ist jetzt zwar kein Überflieger, aber verdammt gut ausgefallen und viele der Song-Refrains bleiben direkt im Ohr hängen. Natürlich ist die Affinität/Huldigung zu Stratovarius unüberhörbar, aber gewollt. Das erklärte Ziel von FROZEN LAND den Power Metal der 1990 zurück zu bringen wurde durchaus erreicht.
Wer gerne Bloodbound hört und auf die alten Platten von Stratovarius oder Sonata Arctica steht sollte hier unbedingt zugreifen, denn dieser Longplayer macht mit jedem weiteren Durchgang mehr Spaß!


(Yvonne Bernhard, Januar 2019)

Tracklist: 1. Loser's Game 2. Delusions Of Grandeur 3. The Fall 4. Underworld (Manala) 5. The Rising 6. Unsung Heroes 7. Orgy Of Enlightenment 8. Mask Of The Youth 9. I Would 10. Angels Crying (E-Type Cover)