Interpret, Titel: FIREWIND - Firewind
Medium: CD
Stil: Traditional Metal/Melodic Power Metal
Erschienen: 15.05.2020
Label: AFM Records (Vertrieb: Soulfood)
Link: www.firewind.gr/    
Bewertung:
8,5 von 10

Im Januar 2017 veröffentlichte Guitar-Wizard Gus G., welcher von 2009 bis 2017 beim legendären Ozzy Osbourne in Lohn & Brot stand, mit seiner Formation FIREWIND das siebte und bis dato ausgereifteste Album 'Immortals'/. Hierauf feierte Meistersänger Henning Basse (Ex-Metalium) seinen grandiosen Einstand und setzte den durchweg großartigen Songs die Krone auf. Doch mittlerweile ist Basse leider schon wieder Geschichte und auch das langjährige Bandmitglied Bob Katsonis (Rhythmusgitarre & Keybords) quitierte ebenfalls seinen Dienst, so dass FIREWIND momentan zum Quartett geschrumpft sind.

Mit Herbie Langhans (Radiant, Voodoo Circle, Ex-Seventh Avenue, Ex-Sinbreed hat man nun jedoch einen großartigen Ersatz am Start und so manches Mal werden aufgrund dessen immens kraftvollen Gesangs gar Erinnerungen an den großen Ronnie James Dio wach! Wenn das mal kein Kompliment ist?!
Kennengelernt haben sich Gus und Herbie im Herbst 2019, nachdem sich der FIREWIND-Mastermind im Anschluss an die Tournee mit Queensrÿche auf die Suche nach einem geeigneten Nachfolger für den ausgestiegenen Henning Basse machte. "Ich erinnerte mich an Herbies Gesang für Sinbreed und wie grandios ich seine Gesangsperformance dort immer fand", erzählt er. "Also recherchierte ich ein wenig auf YouTube, ließ mir von meiner Plattenfirma den Kontakt herstellen und kam dann sofort zur Sache: "Hi Herbie, here are ten new songs,can you help us? Deadline is mid of January." Herbie war zum Glück sofort einverstanden und hatte sich in Windeseile eingearbeitet. Bereits wenige Wochen später waren die Aufnahmen zum neuen Album im Kasten und die Songs konten gemixt werden."
Das Ergebnis kann sich in der Tat hören lassen: Die Platte überzeugt erwartungsgemäß mit erstklassigen Songs in der Schnittmenge Traditional Metal/Melodic Power Metal, die Gitarrenarbeit ist gewohnt superb, Langhans brilliert mit einer seiner bis dato besten Leistungen auf Tonträger und auch der Input von Petros Christo (Bass) und Drummer Jo Nunez ist absout top.
Der Einstieg "Welcome To The Empire" sowie "Rising Fire" gehen als allefeinste und typische FIREWIND-Songs durch, während "Orbitural Sunrise" Erinnerungen an älteres Edguy-Liegut ("Tears Of A Mandrake" lässt grüßen) wach ruft - ein Schelm der da böses denkt... Der stampfende und hymnische Ohrwurm "Overdrive" hingegen hätte auch auf den ersten drei legendären Albn von DIO eine sehr gute Figur gemacht.
So, Anspieltipps habt ihr nun einige und hinter "Orbitual Sunrise", "Longing To Know You" und "Space Cowboy" steckt ein kleines textliches Konzept, das heißt die Tracks sind miteinander verknüpft. Gus: "Eine Art Sci-Fi-Story über den Raubbau an der Natur, aus Sicht eines Astronauten, der einsam in seiner Weltraumkapsel hoch über der Erde kreist", erläuter Gus G.

Fazit: Obwohl ich persönlich den famosen Vorgänger einen Tick besser fand, sollte das selbstbetitelte neue Langeisen von Griechenlands finest jedem Anhänger von traditionellem Metal extrem gut reinlaufen.

(Yvonne Bernhard, Mai 2020)

Tracklist: 01. Welcome To The Empire 02. Devour 03. Rising Fire 04. Break Away 05. Orbitual Sunrise 06. Longing To Know You 07. Perfect Stranger 08. Overdrive 09. All My Life 10. Space Cowboy 11. Kill The Pain