Interpret, Titel: FARSOT - Insects
Medium: CD
Stil: Black Metal
Erschienen: 28.10.2011
Label: Prophecy Productions (Vertrieb: Soulfood)
Link: www.farsot.de/  
Bewertung:
6 von 10 Punkten

Wer hat nicht darauf gewartet? Die neue FARSOT ist endlich da.
Im gewohnten Stil geht es ohne lange Umschweife (50sekunden) zur Sache und das erste Lied "Like flakes of Rust" der Scheibe 'Insects' beginnt. Die Riffs zu beginn des Liedes erinnern mich ein klein wenig an die alten Standard-Immortal-Gitarren, was jedoch, so nehme ich an, nur ungewollter Zufall sein kann, da diese Band viel zu viel Können und Eigenständigkeit besitzt, um irgendwo groß oder klein etwas klauen zu müssen. Doch zurück zum Thema. Mit 7 Minuten und 51 Sekunden ist das erste Lied eine super Einleitung für die Musik die hier auf diesem Tonträger Programm sein sollte; meist im Midtempo gehalten und mit bösartiger, dunkler Stimmung versehen. Das zweite Stück 'Empyrean' steckt dann die Marke der Bösartigkeit noch ein wenig höher und sorgt ziemlich genau ab der zweiten Minute jedoch für melancholische Abwechslung mit klarem Gesang der den Rest des Liedes auf seinem weiteren Weg bestimmen soll. Langsam und melodisch klingt es dann aus, und bringt uns zu Lied Nummer drei, "Perdition", welches fast schonrockig daher kommt, zumindest größtenteils, und aber nach knappen vier Minuten nochmal eins oben drauf setzt und im Stile alter „Shining“, rockig zwar, jedoch todbringend und Schmerz verheißend erscheint. Das vierte Stück "7", ist dann ein Instrumental, welches mir persönlich nicht so zusagt, da es fast schon Shoegazing sein könnte. "Adamintine Chains" ist dann das fünfte Lied und kündet voller aggressiver Kraft von Finsternis und Zerfall. Meiner Meinung nach das stärkste Stück der Scheibe. Lied Nummer sechs, "The Vermillion Trail", ist für mich ein viel zu großes Durcheinander von Shoegazing Einflüssen und suizidalem Black Metal und zeigt erst nach 2:30 Minuten eine klare Linie, die dann aber glücklicher Weise beibehalten wird und vor mir aus ruhig auch die vorherige Zeit beanspruchen könnte. Übergangslos geht es dann zu "Withdrawl", dem siebten Lied weiter, welches sich zu Beginn zwar durch mehr Struktur profiliert, jedoch nach 2:54 Minuten auch dies ein Ende findet und bis zur fünften Minute durch experimental- Musik ersetzt wird. Aber, nach besagten fünf Minuten, zeichnet sich doch wieder ein Lichtblick am Horizont ab, da zur vorher genannten Struktur zurückgekehrt wird. Das achte Lied "Somnolent", ist wieder ein Instrumental, und für mich von daher ein Lichtblick gewesen, da es das letzte Stück der Scheibe ist. Klingt traurig aber ist leider so. Auch hier wird wieder Shoe-ge-gazed, daß es einem den Magen umdreht. Ich frage mich, wer diesen Blödsinn für die Black Metal Szene überhaupt erst etabliert hat. Ging doch auch früher ohne diesen Jazz-Depri-Fahrstuhlmusik-Quatsch. Aber ich schweife schon wieder ab. Zusammenfassend lässt sich sagen, daß ich von der neuen FARSOT insofern enttäuscht bin, da meiner Meinung nach viel zu viel Zeit mit experimentellem Shoegazing verblödelt wird, und die richtig guten Passagen eher die Ausnahme bilden. Wenn von acht Liedern, so leid es mir tut, nur vier als brauchbarer Black Metal verwertbar sind, ist das ziemlich schade und gibt von mir eigentlich nur 5 von 10 Punkten, die sich jedoch auf 6 von 10 Punkten steigern, da die vier Lieder die richtig gut sind, richtig gut sind.


(René Baumann, Dezember 2011)

Tracklist: 1. Like Flakes Of Rust 2. Empyrean 3. Perdition 4. 7 5. Adamantine Chains 6. The Vermilion Trail 7. Withdrawl 8. Somnolent