Interpret, Titel: FALCONER - From A Dying Ember
Medium: CD
Stil: Melodic Folk Power Metal
Erschienen: 26.06.2020
Label: Metal Blade Records (Vertrieb: Sony Music)
Link: www.falconer.com
Bewertung:
9 von 10

Ebenso wie ihre dänischen Kollegen Volbeat hatten die Schweden von FALCONER mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum direkt eine eigene Sound-Nische gefunden. Das heißt flotter kraftvoller Melodic Metal, kongenial mit einer gehörigen Portion Folk/Mittelalter-Mucke gemixt, ergab ein absolutes Alleistellungsmerkmal in unserer geliebten Szene!
Auch der Nachfolger 'Chapters from A Vale Forlorn' (2002) war klasse und die Band zweifellos auf dem Sprung nach oben. Doch ein Jahr später verließ Frontmann Blad die Band, da er die Konzerte bzw. das Touren wegen seines Haupt-Jobs als Musical-Sänger zeitlich nicht mehr unter einen Hut brachte. Er hatte den Band-Sound mit seiner charismatisch/unverwechselbaren Stimme entscheidend mitgeprägt. Da auch der bisherige Sound dann auf 'The Sceptre of Deception' (2003) quasi "renoviert" wurde, erkannte man die Truppe fast nicht wieder, die Fans waren enttäuscht und der Abstieg somit nicht mehr zu verhindern... Zwei Jahre später kehrte Blad in den Schoss der Band zurück, doch die einstige Gunst der Stunde war leider unwiederbringlich vertan.

Zeitsprung: War schon der Vorgänger 'Black Moon Rising' eine verdammt starke Scheibe, auf welche man hätte aufbauen (Touren, Touren und nochmal touren...) brauchte man leider sechs verdammt lange Jahre um das vorliegene Werk zu veröffentlichen. Doch das Warten hat sich absolut gelohnt, können FALCONER doch fast an die Klasse und vor allem an die Magie des legendären Debüts anschließen. Insbesondere die Fans, welche sich noch mehr Folk-Anteile im Sound von Blad, Weinerhal & Co. gewünscht hatten, werden voll auf ihre Kosten kommen.
Das in der Heimatsprache interpretierte Juwel "Bland Sump Och Dy", die ebenso famose Perle "Garnets And A Gilded Rosee" und "In Regal Attire" lassen das Mittelalter-Herz höher schlagen und mit Wehmut an Events wie das in diesem Jahr ausfallenden "Mittelalterlich Phantasie Spectaculum" denken... Die Hammer-Ballade "Rejoice The Adorned" setzt dieser durchgehend superben Platte schließlich die Krone auf.
Gitarrist & Mastermind Weinerhal sagt zum vermehrten Einsatz der besagten Stilelemte folgendes: "Letztendlich hatten wir diesmal die Möglichkeit Instrumente wie Schlüssel-Harfe und Dudelsack in unseren Sound zu integrieren. Dies war eigentlich schon seit jeher unser Wunsch gewesen, einfach um des gewisse Extra an Mittelalter- und Folk-Feeling zu bekommen. Zudem komponierten wir mit "Rejoice The Adorned" unsere bislang intensivste Ballade, auf der neben dem Gesang lediglich Piano, Keayboard und Akustik-Gitarre zu hören sind."
Doch natürlich haben FALCONER nach wie vor auch Kracher wie "Redeem And Repent", "Bland Sump Och Dy" oder "In Regal Attire" im Gepäck, so dass sich auch der gemeine Metal-Fan feist ins Fäustchen grinsen dürfte.
Andy LaRocque hat erneut exzellent gemixt und gemastert, das schöne Wikinger-Cover ist äußerst gelungen und Weinerhal erläutert abschließend: "Alles in Allem kann ich behaupten dass dieses Album aus unserer Diskographie herausragt. Es ist vieles passiert und unser Sound enthält mehr Elemente als jemals zuvor."

Nuff said, wer die ersten beiden FALCONER-Alben vergöttert wird auch 'From A Dying Ember' lieben!
Ganz große Klasse!

(Yvonne Bernhard, Juni 2020)

Tracklist: 01. Kings And Queens 02. Desert Dreams 03. Redeem And Repent 04. Bland Sump Och Dy 05. Fool's Crusade 06. Garnets And A Gilded Rose 07. In Regal Attire 08. Rejoice The Adorned 09. Testify 10. Thrust The Dagger Deep 11. Rapture