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Interpret,
Titel: DREAM THEATER - Parasomnia Medium: CD Stil: Progressive Rock/Metal Erschienen: 07.02.2025 Label: InsideOut Music (Vertrieb: Sony Music) Link: www.dreamtheater.net/ Bewertung: 10 von 10 |
Willkommen im Traumtheater des Prog-Rock/Metal, das wieder ein großartiges Epic-Album veröffentlicht hat.
Faszinierend, wenn man weiß, dass es die Jungs nun schon seit 40 Jahren tun. Vierzig!!
Da doodeln alle anderen ihr bewährtes Programm runter, im besten Fall wechseln sie den Producer (Sound).
Nicht so bei DREAM THEATER.
Sie klingen wieder frisch und es wurde top produziert (wie immer von John Petrucci) und Mike (Portnoy) hat Mike (Mangini) wieder ersetzt.
Man hört, daß sie viel Spaß miteinander haben und für mich klingen die Drums nicht so "steril" digital und "nur" kompliziert wie zuvor.
Und Gitarren-Gott Petrucci hat immer noch neue Licks & Tricks auf Lager.
Doch auch James LaBrie klingt wieder frisch und Jordan Rudes eben so wie Jordan... Er ist eine absolute Bank, quasi ne Keysbank.
Und die stille Kraft John Myong am Bass hat seine Perfektion sogesehen konserviert.
Dieses Album ist ein MUSS, nicht nur für Progis... Auch neue Fans werden kommen, was mehr als beeindruckend ist nach 40 Jahren.
Wie kann man das Perfekte verbessern? Das dachte ich schon früher in Bezug auf DREAM THEATER, also Ohren putzen und los gehts:
Nach dem obligatorischen Geräusche-Intro (Metaller und insbesondere Progis lieben es), whyever, ab etwa Minute 1:30 funkt es an und ja...
Mike Portnoy, er ist wieder da und gleich genießen wir es. Jeder Drummer würde diesen Einsatz ein Solo nennen, aber es ist "nur" der Beginn.
Gitarren-Riff, Keys-Einsatz, Drums drüber, Wechsel, usw., einfach typisch DREAM THEATER und der Typ (Portnoy) ist einfach super!
Es geht übergangslos über in "Night Terror" (erster Videoclip), den sie schon live in gewohnter Perfektion gespielt haben. Unglaublich!
Da habe ich ne Kinnprothese gebraucht, um die Klappe wieder zuzukriegen, so WOW performed.
Großartige Guitarriffs, auch Mr. LaBrie singt frisch, melodisch und Rudes meldet sich mit der Sinfonie an seinem Keyboard.
Man hört, daß die Jungs gerne wieder miteinander spielen, voller Freude geht´s vorwärts. Wieder mal strickt Mr. Petrucci drei Pullover in einem Lied voller Wechsel der Melodien und Tempi.
Manche Bands haben es während es ihrer ganzen Karriere nicht so weit gebracht wie die Dreamer pro Song.
Weiter geht´s, voll auf die Fresse, bei viele Bands nennt man es Bridge oder Soloparts, bei D.T. ist es "nur" der Beginn von "A Broken Man".
Gute Vocals, Riffs, aaaah alles und ab ca. Minute fünf a la D.T....
Keys-Solo, funky-rockiges Gitarrensolo, Tempowechsel, die Jungs haben wieder Spaß. Ich auch und das Lied kommt mir vor als wäre es nicht 8:30 Minuten lang.
"Dead Asleep" beginnt mit einem göttlichen Gitarrenriff, Portnoy wechselt seine Schläge in gewohnte Perfektion, man hat sich grade drauf eingestellt und... Zack, plötzlich wird´s langsamer,
melodischer, geführt von einem Gitarren-Feedback-Solo, fast als wenn wir nun ein anderes Lied hätten... Dies ist auch typisch für die Jungs, herrlich...
Dann gehen sie wieder zurück, geführt von nem Gitarren-Riff auf den jede Heavy-Band stolz wäre. Nicht vergessen, wir sind immer noch beim Songanfang und bis hier der Gesang einsetzt sind viele
radiotaugliche Songs schon fertig, hahaha... Und ja, während der Strophe kommen die Double-Bass-Drums rein, WOW... Manchmal denke ich, Mike Portnoy hätte vier Beine.
Ja, es gibt Drummer, die schneller sind (ja, lieber Tik Toker) aber keiner ist vollkommener und spielt diese hochkomplizierte Parts so flüssig, so easy wie Mr. Portnoy. Punkt!
Und wie schon oft verwöhnen uns instrumentale Parts auf ein Neues. Es folgen mehr Wechsel, man konnte nur hieraus ein ganzes Album machen.
Hui, was? Schon elf Minuten rum?
"Are We Dreaming" klingt als ob Jordan Rudes vegessen hätte seine Keys ausschalten und davon träumen würde in einer Kirche zu spielen.
"Midnight Messiah" beginnt unschuldig, balladesk, aber dann, Tschüss.
Eines der wenigen "geradeaus"-Lieder, ein vorwärts-getriebener-Song wie damals, beim großartigen "As I Am" aus dem Album 'Train Of Thoughts' (2003).
Auch "Midnight Messiah" ist riffig (aber wechselhaft). Ein Song auch für Rock-Fans ausserhalb des Progressive-Lagers.
Der Refrain passt ebenfalls, ist melodisch, schnell gerotzt - ein Lied für neue Fans.
Auch ein perfekt gestricktes Solo von Mr. Petrucci darf hier nicht fehlen. Klasse!
Nun kommt "Bend The Clock". Ja; eine Ballade darf nicht fehlen. Es sind einige Anleihen an die großartige Vergangenheit wie "Hollow Years" und das unschlagbares "Spirit Carries On" zu hören.
Alles sehr melodisch mit großartiger Gitarrenführung, gefolgt von einem schönen Leadgesang... Ja, James LaBrie kann es, obwohl er für viele das schwächste Glied des Traumtheaters ist,
falls das Wort schwach bei D.T. überhaupt verwendet werden darf. Und wie so oft operiert Dr. Petrucci im freien Lauf auf das Ende zugehend, baut immer wieder neue Licks ein und perfektioniert bereits bekannte... Herrlich!
Der Albumabschluss ist wie so oft ein Epic-Song. Das "nur" 19 Minunten lange "The Shadow Man Incident Lies Within".
Wiederum auf einem superben Gitarrenriff aufbauend, gefolgt von Mike´s wechselnden Drumparts, dann plötzlich Stop und Nostalgie pur kommt hoch.
"Metropolis"-Zeiten werden wach.
Schön, wenn man eigene Passage covern kann und ein bisschen verändert. Schliesslich klaut man ja nichts (*grins*).
Weiter geht´s mit dem nächstem Riff, das quasi von einem neuen Lied stammen könnte, gefolgt von nächstem Epic-Feedback-Solo-Part,
Grossartig, aber halt, wir sind immer noch im besagten Intro.
James kommt zu Einsatz, soft, ruhig, balladesk... Nö, nach dem Refrain geht's dann ab, Tempowechsel, fast forward, das muss ein anderer Song sein, hahaha...
Aber nö, die Band lässt ihrer Improvisationskunst freien Lauf und (auch) deswegen lieben wir sie.
Passagen wechseln, einer schöner als der andere. Soli, Melodien... Herz, was willst du mehr?
Ja, ein bisschen Slapstick-Comedy ist immer noch dabei, danke Jordan Rudes & Jungs, aber schnell übernimmt Herr Petrucci nun das Zepter:
Neue Soli werden gestrickt...
Mike folgt - wie immer unterschtützt von seinem Partner in Crime, der stillen Kraft John Myung - einem Bass-Virtuosen par excellence, der immer präzise und perfekt agiert.
Weitere herrliche Wechsel folgen, James meldet sich wieder und ja... Wir gehen dem Ende entgegen, das bedeutet weitere drei Minuten Soli und ein weiterer epischer Abgang.
"Wake up!" hört man, ein witziger Schluss, als ob man hierbei schlafen könnte.
Danke Jungs, für ein weiteres Mega-Album!
(Zdenko Pihler, Februar 2025)
Tracklist: 1. In The Arms Of Morpheus (5:22 Min.) 2. Night Terror (9:55) 3. A Broken Man (8:30) 4. Dead Asleep(11:06) 5. Midnight Messiah (7:58) 6. Are We Dreaming? (1:28) 7. Bend The Clock (7:24) 8. The Shadow Man Incident Lies Within (19:32)