Interpret, Titel: DIRTY SHIRLEY - Dirty Shirley
Medium: CD
Stil: Heavy Rock
Erschienen: 24.01.2020
Label: Frontiers Music slr (Vertrieb: Soulfood)
Link: facebook.com/DirtyShirleyRock   
Bewertung:
8 von 10

Das fängt ja gut an ... Der Bandname ist ziemlich kacke und das Coverartwork ist ja mal voll in die Hose gegangen!
Dafür ist die Mucke umso besser, denn hinter DIRTY SHIRLEY (hehehe...) stehen mit Meistergitarrist George Lynch (Dokken, Lynch Mob, The End Machine) und dem jungen Ausahmesänger Dino Jelusick zwei absolute Koryphäen! Jelusick kannte ich zuvor überhaupt nicht ... Schande über mich, denn er ist vielbeschäftigt: Neben seiner Band Animal Drive, mit welcher er bei Frontiers Music unter Vertrag steht (aktuelles Album 'Bite!'; 2018) und seiner Rolle seit 2015 als einer der Tour-Sänger beim in den USA megaerfolgreichen Trans-Siberian Orchestra, ist er zudem ein gefragter Vokalist bei diversen Hardrock-Projekten anderer Musiker (Jeff Scott Soto, Steve Smyth, Jon Oliva, Kip Winger, John Macaluso, Deen Castronovo, Phil Demmel, u.a.). Und als der große George Lynch bei ihm anklopfte, konnte der Ausnahmesänger natürlich nicht ablehnen.
In stilistischer Hinsicht ist diese Platte sehr breit gefächert: Man hört zweifelsfrei Remineszensen an den 1970er Hardrock, den´80er Metal und ´90er-Fragmente heraus. Doch auch der Blues hat seine Spuren hinterlassen. Lynch beweist erneut das er zweifellos zu den besten Gitarristen des harten Rockbereichs gehört, doch der 27-jährige Sänger ist eindeutig der Star der Scheibe: Er glänzt mit seiner unfassbar kraftvollen, dynamischen und zudem wandlungsfähigen sowie ausdrucksstarken Rockstimme. Der Bursche hat einfach alles was ihn zu einem Super-Star machen könnte!
Von seiner Stimmlage klingt Jelusick fast wie der Enkel von Ronnie James Dio, mit einem Schuss Coverdale und Glenn Hughes. Besser geht´s ja kaum noch, oder!? Das Line-Up wird komplettiert von Bassist Trevor Roxx und Evanescence-Drummer Will Hunt, die ebenfalls instrumental nix anbrennen lassen.
Der absolute Oberhammer auf der Platte ist direkt der Opener "Here Comes The King", der sich auch auf einem der ersten drei Dio-Klassiker-Alben super gemacht hätte. Absolute Weltklasse, dieser Song! Als weitere Anspieltipps nenne ich "The Dying", den Hitverdächtigen Groover "Last Man Standing" sowie das 7-minütige Epos "The Voice Of Soul", bei dem der junge Kroate abermals zeigt was er so alles drauf hat. Nicht zu vergessen das kernig/dynamische "Higher". Tracks wie "Dirty Blues", "I Disappear" und der Rausschmeisser "Grand Master" gehen in die Ecke Black Country Communion, also vom Blues angehauchter Heavy-Rock. "Cold" und "Escalator" hingegen laufen mir überhaupt nicht rein, bzw. wirken unfertig und plätschern meiner Meinung nach ziellos dahin ... Deshalb auch keine Berwertung im Höchstbereich.
Dieses Debüt ist trotzdem insgesamt ein gutes, phasenweise gar bockstarkes Heavy-Rock-Album und sollte jedem Anhänger von Bands wie Whitesnake, Black Country Communion oder Black Stone Cherry bestens gefallen.

(Pit Schneider, Januar 2020)

Tracklist: 1. Here Comes The King 2. Dirty Blues 3. I Disappear 4. The Dying 5. Last Man Standing 6. Siren Song 7. The Voice Of A Soul 8. Cold 9. Escalator To Purgatory 10. Higher 11. Grand Master