Interpret, Titel: DELAIN - The Human Contradiction
Medium: CD
Stil: Symphonic Metal
Erschienen: 04.04.14
Label: Napalm Records (Vertrieb: Universal)
Link: www.delain.nl/   
Note:
7 von 10 Punkten

Man muss sich langsam echt eingestehen, diese Niederländer haben es drauf mit ihrem Symphonic Metal und den dazugehörigen Frontfrauen.
Nach bereits behandelten Sharon den Adel, Floor Jansen und Simone Simons, heißt die Lady, um die es heute geht, Charlotte Wessels und ist ihres Zeichens Frontfrau von Delain. Schattenseite dieses Genres ist ähnlich dem Metalcore allerdings, die schnelle Versumpfung im Einheitsbrei der singenden Powerfrauen. Zu klären ist die Frage, ob sich Delain gegen diese qualitativ wie quantitative Konkurrenz behaupten können.
Das klären wir nun!
Wie man ja von dem Genre weiß, wird jetzt nicht die härteste aller Gangarten gefahren und man kann den Symphonic wohlwollend als kleine Schwester des "Harte-Kerle-Metals" bezeichnen, aber wer denkt, das ist ne leichte Sache und relativ anspruchslos, der hat weit gefehlt, denn ich denke es muss saumäßig schwierig für eine solche Band sein, die Grenze vom eindrucksvollem Symphonic Metal zu seichter Popmusik nicht zu überschreiten.
Delain bewegen sich genau auf diesem schmalen Grat und rutschen mal nach da und mal nach da ab: "Here comes the Vultures" eröffnet das Ganze direkt mal supergeil.
Ein sehr klingender, melodischer Anfang, dem schnell eine Schippe Härte draufgeschaufelt wird und dazu Charlottes engelsgleiche Stimme… genau so soll das sein und ich gebe zu, ich hab vorher nicht gemerkt, dass die Frau doch stimmlich so viel drauf hat. Sehr guter Song!
"Your Body is a Battleground"geht gleich zur Sache, und was hören meine verzückten Ohren? Marco Hietala von Nightwish/Tarot gibt sich die Ehre! Geil! Dennoch lässt der Song ein wenig Tiefgang vermissen. Aber es ist ja erst der zweite!
Danach folgt mit „Stardust“ der erste Song, zu dem es ein Vdeo gibt! Leider würde ich „Stardust“ als zwar guten Song in sich aber als schwächsten auf dem Album bezeichnen. Warum? Weil absolut die Abwechslung fehlt und ich nach dem ersten Viertel eigentlich alles gehört habe. Schade.
Bei "Sing to me" kommt wieder Maco Hietala dazu. Ich hätte es zwar gern, aber der Mann ist auch kein Garant für Geilheit, so auch bei "Sing to me" nicht. Der Track ist nur mäßig hart, nur mäßig eingängig mit nur mäßigem Individualitätsfaktor, also zusammengefasst einfach mäßig gut.
"Army of Dolls" macht das wieder wett, der Song st echt gelungen und erinnert stellenweise ein wenig an Within Temptation, was ich aber nicht negativ auslegen möchte. Mir gefällt der Stil sehr gut und keiner wollte das Rad neu erfinden!
Beendet wird das Ganze mit "The Tragedy of the Commons", was schon wesentlich mehr nach Symphonic Metal als nach Pop klingt und dabei auch bleibt. Die kleinen Extras, wie die kraftvollen Strophen, die sich mit einem sehr sanft gesungenen Refrain abwechseln, der Chor oder der Harsh-Part von Guest Vocalist Alissa White-Gluz gegen Mitte, lassen eine Gesamtbewertung mit der Note sehr gut zu.
Alles in allem ist das Album sehr solide und kann sich gut behaupten gegenüber dem Rest vom Schützenfest. Zwischendurch schwächeln Delain mal, aber sie können diese Mankos immer ausgleichen. Für die härtesten der Harten ist Delain wohl nichts, aber die werden diese Review wohl auch nicht lesen :P
Für die softeren unter den Harten unter euch sei hier angemerkt:
Es steht eine Tour an im Vorprogramm von Within Temptation. Das sollte man sich ncht entgehen lassen! Wir sehen uns dort.

(Katrin Erbach, April 2014)

Tracklist: 1. Here Come The Vultures 2. Your Body Is A Battleground 3. Stardust 4. My Masquerade 5. Tell Me, Mechanist 6. Sing To Me 7. Army Of Dolls 8. Lullaby 9. The Tragedy Of The Commons