Interpret, Titel: ALICE COOPER - Detroit Stories
Medium: CD im Digipak
Stil: Rock´n Roll/Classic Rock/Heavy Rock
Erschienen: 26.02.2021
Label: earMUSIC (Vertrieb: Edel)
Link: www.alicecooper.com/  
Bewertung:
6 von 10

Wird ein gewisses Alter erreicht, wird der ein oder andere von uns wehmütig und kramt mit aller Macht die Vergangenheit hevor ... So auch ALICE COOPER, denn mit seinem neuen Album 'Detroit Stories' macht unser liebster Schock-Rocker, der eigentlich Vincent Damon Furnier heißt, einen Zeitsprung back in the 70s.
Der mittlerweile 73-jährige möchte also Sound & Spirit der goldenen Ära der Detroiter Rocksmusik ehren und denkt noch lange nicht an den Ruhestand. Zudem hat er neben seiner eigenen Band auch noch die All-Star-Truppe Hollywoold Vampires, in der Superstar Johhny Depp in die Gitarresaiten greift, am Laufen.

Zur neuen (Nostaligie)-Scheibe für die "Motor City" äußerte sich Cooper so:
"Detroit war wirklich der Ort für Heavy Rock. Im "Eastown" zum Beispiel konnte man an einem Abend Alice Cooper, Ted Nugent, The Stooges und The Who sehen, und das alles für 4 Dollar! Dann am nächsten Wochenende im "Grande" standen MC5, Brownsville Station und Fleetwood Mac auf der Bühne, oder auch Savoy Brown und die Small Faces. Als Soft-Rock-Band hatte man da echt nichts verloren.
"Los Angeles hatte einen eigenen Sound mit The Doors, Love und Buffalo Springfield, fügt er hinzu. "In San Francisco gab es The Grateful Dead und Jefferson Airplane. In New York The Rascals und The Velvet Underground. Aber in Detroit wurde wütender Hard Rock geboren. Alice Cooper mit dem gitarren-lastigen Hard-Rock-Sound und der krassen Bühnenshow hat einfach nirgendwo in den USA reingepasst, weder musikalisch noch imagetechnisch. Detroit war der einzige Ort, an dem Außenseiter wie wir reinpassten. Und als die Leute noch rausfanden, dass ich im Osten von Detroit geboren wurde … waren wir zu Hause angekommen."

Ein halbes Jahrhundert später nahmen Cooper & Star-Produzent Bob Ezrin nun in einem Detroiter Studio zusammen mit einer Vielzahl legendärer einheimischer Musiker diesen Longplayer auf und lassen somit den Geist (dieser wirtschaftlich doch arg gebeutelten Stadt) wieder aufleben.
Kommen wir endlich zu den Songs. "Rock & Roll" mit der MC5-Legende Wayne Kramer an der Gitarre ist breitbeiniger Stadion-Rock, der gut nach vorne prescht. Noch flotter wird´s mit dem fetzigen "Go Man Go. Auch "Social Debris" läuft gut rein. "Independence Day" hingegen ist jedoch ziemlich Boodie-affin und selbst vor Funk inklusive Bläsereinsätzen sowie einem Motown-Female-Background-Choir schreckt Cooper in "$1000 High Heel Shoes" nicht zurück... Das ist dann aber eindeutig zu viele für den gemeinen Hard Rock- oder gar Metal-Fan!

Die Liste der Gastmusiker ist ellenlang: Johnny Badanjek und Neal Smith übernahmen die Drums. An der Gitarrenfront kamen Joe Bonamassa, Mark Farner, Michael Bruce, Garret Bielaniec, Wayne Kramer, Tommy Henriksen, und Steve Hunter zum Einsatz. Den Bass schnallten sich Paul Randolph und Dennis Dunaway um und Ezrin himself sowie Tommy Denander griffen in die Tasten. Sister Sledge waren schließlich für die Backing Vocals zuständig.

'Detroit Stories' ist Nostalgie pur und weit abseits der sonst üblichen Cooperschen-Sound-Pfade, das heißt ein Album mit zentnerweise Rock'n Roll-Attitüde.
Die Platte solte insbesondere Leuten die in den eingangs erwähnten 1970ern aufgewachsen, bzw. zur Rockmusik kamen, gut reinlaufen.
Jüngeren Semestern kann ich 'Detroit Stories' nur bedingt empfehlen ... Am besten mal in die unten verlinkten Lieder reinhören!


(Yvonne Bernhard, Februar 2021)

Tracklist: 01. Rock´n Roll 02. Go Man Go (Album Version) 03. Our Love Will Change The World 04. Social Debris 05. $1000 High Heel Shoes 06. Hail Mary 07. Detroit City 2021 (Album Version) 08. Drunk And In Love 09. Independence Dave 10. I Hate You 11. Wonderful World 12. Sister Anne (Album Version) 13. Hanging On By A Thread (Don’t Give Up) 14. Shut Up And Rock 15. East Side Story (Album Version)