Interpret, Titel: CALIFORNIA BREED - California Breed
Medium: CD
Stil: Classic Rock/Hard Rock
Erschienen: 16.05.2014
Label: Frontiers Records (Vertrieb: Soulfood)
Link: www.californiabreed.com/  
Bewertung:
8,5 von 10 Punkten

Nach dem unrühmlichen Ende der superben BLACK COUNTRY COMMUNION nach drei exzellenten Alben, sowie einigen Scharmützeln mit ex-Gitarrist Joe Bonamassa, hat Sangesgott Glenn Hughes (ex-Deep Purple) ein neues Betätigungsfeld gefunden. Zusammen mit seinem Drummer Jason Bohnham (ex-UFO) und dem bis dato unbekannten Gitarristen Andrew Watt hat er das Trio CALIFORNIA BREED aus der Taufe gehoben.
Stilistisch ist es jetzt gar nicht sooo anders als bei B.C.C., jedoch härter, rauer, ungeschliffener und ohne Keyboards. Dann und wann fühlt man sich an LED ZEPPELIN oder BAD COMPANY erinnert. Es wird zumeist gerockt dass sich die Balken biegen. Blood, sweat & tears tropfen quasi aus dem CD-Player und die Spielfreude der beiden Urgesteine und des Neulings Watts der eine arschgeile Gitarre spielt sind allgegenwärtig. Hört nur mal in "Midnight Oil" rein... beim direkt folgenden unglaublich intensiven "All Falls Down" macht er dann erneut klar wieso er als der beste noch lebenden Rocksänger angesehen wird. "The Grey" prescht dann wieder direkt nach vorne und man ertappt sich beim unwillkürlichen Fußwippen und Kopfnicken... dies ist eines der absoluten Highlights eines - man kann es schon vorweg nehmen - Top-Albums. Doch auch der stürmische Auftakt "The Way", der Obergroover "Sweet Tea" (Videoclip ganz unten!) oder "Days They Come" sind erste Sahne und dürften jeden Anhänger des Genres Classic Rock entzücken. Lediglich das schräge "Spit You Out" erachte ich als absolut entbehrlich. Watt entpuppt sich als echtes Talent und Riffmeister, der einen formidabeln Soundteppich legt, auf dem Hughes mit seinem fantastischen teilweise unfassbar guten Gesang ("Strong") unbeirrbar wandelt/schwebt und ein verdammtes Highlight nach dem anderen setzt! Und Bonham? Er spielt eben wie Bonham: Hart, überaus wuchtig und präzise, teilweise wie sein legendärer Vater John, d.h. mit einem Punch wie ein Boxschwergewichtsweltmeister. Über Watts sagt Bonham folgendes: "Dieser Junge ist erstaunlich! Als wir uns das erste Mal trafen sah er aus wie der weiße Jimi Hendrix. Und er spielte im Studio Gitarre als würde er auf der Bühne stehen!" Empfohlen wurde Watts übrigens von John Lennons Sohn Julian.
'California Breed' ist das bisherige Highlight des laufenden Jahres im Genre Classic Rock bzw. Retro-Rock. Alle gehypten und hochgehandelten Bands müssen sich verdammt warm anziehen, denn dieses Trio hat den Rock´n Roll mit der Muttermilch aufgesaugt und zudem unglaublich gute Songs im Petto... Als Genre-Fan muss man dieses Album haben!


(Pit Schneider, Mai 2014)

Tracklist: 1. The Way 2. Sweet Tea 3. Chemical Rain 4. Midnight Oil 5. All Falls Down 6. The Grey 7. Days They Come 8. Spit You Out 9.Strong 10. Invisible 11. Scars 12. Breathe