Interpret, Titel: AVATARIUM - Death, Where Is Your Sting?
Medium: CD
Stil: Atmospheric Heavy/Doom Metal
Erschienen: 21.10.2022
Label: AFM Records (Vertrieb: Soulfood)
Link: www.avatariumofficial.com/
Bewertung:
8,5 von 10

AVATARIUM gehören seit ihrem grandiosen Debüt im November 2013 zu den spannendsten Bands unserer Szene und haben mit Jennie-Ann Smith eine der besten Sängerinnen in ihren Reihen. Mittlerweile hat man sich weitestgehend vom Übervater, Band-Mitbegründer und Candlemass-Legende Leif Edling gelöst. Das heißt das Quintett findet mehr und mehr seine eigene Identität. Nach wie vor passen jedoch Begriffe wie dunkel, melancholisch, schwer, psychedelisch und poetisch zu den schwedischen Ausnahmemusikern.

Gitarrist Marcus Jidell sagt zu den Anfangszeiten dies: "Als wir mit den Demos für das erste Album begannen, wollten wir jemanden finden, der mehr als nur eine einfache Metal-Sängerin ist. Deshalb haben wir Jennie-Ann gefragt. Leif Edling ist ein großartiger Songwriter, aber wir haben schon immer die Arrangements gemacht und Elemente mit akustischen Gitarren, 60er-Jahre-Flair, Jazziges und all die Dinge, die wir mögen, eingebracht, um uns zu verwirklichen."
'Death, Where Is Your Sting?' ist nun das erste Album auf welchem eingangs erwähnte Front-Lady alle Texte geschrieben hat.
"Es gibt einen roten Faden auf unserem Debütalbum, der sich mit allen möglichen existenziellen Fragen beschäftigt", sagt Smith über ihre Texte. "Das ist es, was Doom für mich ist. Ich komme aus einem anderen musikalischen Umfeld, aber wenn es darum geht, über den Tod nachzudenken, bin ich ein Naturtalent", lacht die Sängerin. "Avatarium ist ein Vehikel, das die Ernsthaftigkeit mildert und die pure Freude an der Musik bietet. Es gibt all diese Schichten auf dem neuen Album; es ist intellektuell, es ist existenziell, es gibt ernste Themen wie Religion, Philosophie und Psychologie, aber man kann trotzdem einfach die Musik genießen und sich in den Riffs verlieren."
Insgesamt klinkt die neue Platte etwas düsterer als der geniale Vorgänger und kommt auch nicht an dessen (überirdisches) Niveau heran. Nichtsdestotrotz sind Hammer-Songs wie "Stockholm", der feine Titeltrack mit seinem Ohrwurmrefrain oder das episch/hypnotische "Mother Can You Hear Me Now" und der gigantische Instrumental-Rausschmeisser "Transcendent" erste Sahne und ein wahrer Ohrenschmaus!

AVATARIUM- und Genre-Fans können also blind zugreifen!

(Yvonne Bernhard, Oktober 2022)

Tracklist: 1. A Love Like Ours 2. Stockholm 3. Death, Where Is Your Sting? 4. Psalm For The Living 5. God Is Silent 6. Mother Can You Hear Me Now 7. Nocturne 8. Transcendent