Interpret, Titel: AXEL RUDI PELL - Lost XXIII
Medium: CD
Stil: Hard Rock/Melodic Metal
Erschienen: 15.04.2022
Label: Steamhammer (Vertrieb: SPV)
Link: www.axel-rudi-pell.de    
Bewertung:
8,5 von 10

Der Wattenscheider Vollblutmusiker/Gitarrist AXEL RUDI PELL ist zweifellso ein Phänomen!
'Lost XXIII' ist bereits das 21te Album seiner gleichnamigen Band und bis dato hat er - klammern wir die nervige Ballads-CD-Serie mal aus - noch kein einziges auch nur mittelmäßiges Sutdioalbum veröffentlicht. Im Gegenteil, das Qualitätslevel seines Gesamtwerks ist durchweg enorm hoch, wie auch die seit vielen Jahren stabile Band-Besetzung: Ausnahmesänger Johnny Gioeli (Hardline), Bassist Volker Krawczak, Keyboarder Ferdy Doernberg und Bobby Rondinelli (Ex-Rainbow) an den Drums sind in der Tat eine perfekt geölte Maschinerie. Seit dem 2014er Langeisen 'Into The Storm' stürmt das Quintett regelmäßig in die Top 10 der deutschen Charts und mit diesem Silberling gelang erstmals gar der Sprung an die Pole Position. Congratulations!

Acht Songs plus ein einleitendes obligatorisches Intro sowie das Instrumental "The Rise Of Ankhoor" demonstrieren einmal mehr die Ausnahmestellung dieser Band im europäischen Hartwurst-Business. Seine Fans wissen es schon seit langer Zeit: Wer noch immer Richie Blackmore´s Rainbow oder älteren Deep Purple nachtrauert, bekommt von Pell & Co. stets die absolute Vollbedienung geliefert.
Doch kommen wir jetzt zum neuen Werk. Sei es nun das Gitarrenriff-geprägte Eröffnungsdoppel "Survive" & "No Compromise", der 9-minütige Epik-Knaller "Gone With The Wind", das schnelle, NWOBHM-affine, sehr geile "Follow The Beast" oder die Gänsehaut-Ballade "Fly With Me" - ARP haben´s einfach drauf und präsentieren abermals einen ganz feinen Querschnitt durch die Schnittmenge der Segmente Hard Rock und Melodic Metal.
Zu den Songs "Down On The Streets" und "Freight Train" sagte Pell: "Hier könnten auch Thin Lizzy beziehungsweise AC/DC ihre Finger im Spiel gehabt haben" und fügt augenzwinkernd hinzu: "In beiden Songs geht es um das Leben auf der Straße, von Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen obdachlos sind und – im Fall von "Freight Train" - in der Art amerikanischer Hobos auf Züge springen, um durchs Land zu reisen."
Und lösen wir noch das kleine Geheimnis um den Albumtitel: "XXIII ist die römische Ziffer für die Zahl '23' und symbolisiert den 23. Buchstaben im Alphabet, das 'W'. Und das steht in diesem Fall als Abkürzung für 'World', man könnte das Album also auch 'Lost World' nennen und es auf die derzeit besorgniserregende Situation der Welt münzen.", erzählt Pell.

Da es auch am Sound (Tommy Geiger) und dem schönen Coverartwork (Thomas Ewerhard) nix zu meckern gibt, ist 'Lost XXIII' verdientermaßen unser Album des Monats sowie ein weiteres Highlight in der wahrlich beeindruckenden ARP-Diskografie!

(Yvonne Bernhard, April 2022)

Tracklist: 01. Lost XXIII Prequel (Intro) (01:47 Min.) 02. Survive (05:02) 03. No Compromise (04:57) 04. Down On The Streets (04:46) 05. Gone With The Wind (08:56) 06. Freight Train (06:08) 07. Follow The Beast (05:02) 08. Fly With Me (05:42) 09. The Rise Of Ankhoor (Instrumental; 03:48) 10. Lost XXIII (08:35)