Interpret, Titel: ACCEPT - Too Mean To Die
Medium: CD
Stil: Traditional Heavy Metal
Erschienen: 29.01.2021
Label: Nuclear Blast (Vertrieb: Warner)
Link: www.acceptworldwide.com/
Bewertung:
7 von 10 Punkten

Kaum zu glauben, aber ACCEPT gibt´s tatsächlich schon seit 1971. Doch erst acht Jahre später wurde das selbstbetitelte Debütalbum rausgebracht und mit 'Breaker' kreierte man 1981 den auch international beachteten ersten Meilenstein, bevor mit späteren Klassikern wie 'Restless And Wild', 'Balls To The Wall' oder 'Metal Heart' die Welt erobert wurde.

Die-Hard-Fans der Band haben momentan schwer daran zu knabbern das Original-Bassist Peter Baltes die Band vor einiger Zeit verlassen hat... Somit ist Mainman, Hauptsongwriter & Meistergitarrist Wolf Hoffmann der letzte Originalmusiker bei der deutschen Tradtional-Metal-Legende. Mit Martin Motnik konnte hochklassiger Ersatz für Baltes engagiert werden, der sich auch direkt ins Songwriting eingeklinkt hat.
Anyway, kommen wir zu den Songs, welche meiner Meinung nach insgesamt nicht die Klasse des Vorgängers 'The Rise Of Chaos' aufweisen können. Vor allem die ersten drei Lieder wirken irgendwie zäh und uninspieriert... erst mit dem flotten "No Ones Matters" kommt Schwung und Finesse in den Longplayer. Ein weiteres Highlight ist die sehr geile Power-Ballade "The Best Is Yet To Come", in welcher Mark Tornillo sein Können als Sänger abseits des typischen ACCEPT-Screamings eindrucksvoll unter Beweis stellt.
"Mark hat diesen für uns eher ungewöhnlichen Song umwerfend gut gesungen. Das Fantastische an Mark ist ja, dass er nicht nur die typischen Metal-Screams beherrscht, sondern auch melodisch und schön singen kann. Dies stellt er in diesem Song eindrucksvoll unter Beweis", schwärmt Hoffmann von seinem Frontmann.
Als weitere Anspieltipps nenne ich die für ACCEPT absolut typischen und überaus hymnischen "The Undertaker", "How Do We Sleep" sowie das mitreissende "Symphony Of Pain". Das langweilig/monotone "Sucks To Be You" indessen hätte man besser ganz weg lassen sollen. Auch der Sinn des doch eher lanweiligen abschließenden Instrumentals "Samson And Delilah" erschließ sich mir nicht ... wäre doch eher was für Hoffmanns nächstes Solo-Album gewesen...
Produziert hat einmal mehr Andy Sneap (u.a. Judas Priest, Arch Enemy, Kreator) und am wuchtig/dynamischen Sound ist auch gar nix auszusetzen.

Doch wie schon erwähnt, reißt mich der Longplayer insgesamt nicht so mit wie die drei Vorgänger inklusive dem famosen Comeback 'Blood Of The Nations' (2010). Die Platte wirkt auf mich etwas konstruiert und es fehlen mir die absoluten Knallersongs sowie eine gewisse Furiosität.
Nichtsdestotrotz ist 'To Mean To Die' natürlich immer noch ein gutes, phasenweise starkes Album, das wohl die meisten Fans zufrieden stellen wird. Aber von einer Legende erwarte ich mir irgendwie viel mehr...

(Pit Schneider, Januar 2021)

Tracklist: 1. Zombie Apocalypse 2. Too Mean To Die 3. Overnight Sensation 4. No Ones Master 5. The Undertaker 6. Sucks To Be You 7. Symphony Of Pain 8. The Best Is Yet To Come 9. How Do We Sleep 10. Not My Problem 11. Samson And Delilah (Instrumental)