VANDEN PLAS

15.03.2025
Pirmasens, Livemusik-Club "Z1"

Bandlink: www.vandenplas.de/

VANDEN PLAS begeisterte im Z1!

VANDEN PLAS aus Kaiserslautern, Europas Flaggschiff in Sachen Progressive Metal, gab am Samstagabend sein Debütkonzert im ausverkauften Pirmasenser Livemusic-Club Z1. 200 Besucher waren ins Z1 gepilgert, um diese Club-Show zu genießen.

Die Fans konnten im Z1 also ausnahmsweise ein VANDEN PLAS Konzert mit hautnahem Kontakt zu den Musikern erleben. Ohne Absperrungen und dem üblichen Fotograben kamen sie ihren Lieblingen dabei so nahe wie lange nicht mehr. Schon eine halbe Stunde vor Konzertbeginn breitete sich eine knisternde Spannung in der Location aus und das Publikum stand press vor den Bühnenrand gedrängt.

"Freundschaftliche Verbundenheit zum alten Musikerkollegen und Veranstalter Gunnar Henges vom Z1-Team machte es möglich, dass wir heute hier sind“, erzählte mir Ausnahmesänger und Bandmitbegründer Andy Kuntz vor dem Konzert. "Wir wollen diese Nähe, diese besondere Atmosphäre, um unseren Fans mal wieder richtig nahe zu sein. Das steckt in unserer DNA", erläuterte der Frontmann weiterhin. "Wir werden heute mehr als zwei Stunden spielen und unser aktuelles Album, auf das wir übrigens sehr stolz sind, entsprechend supporten. Auch um dem Können unseres neuen Keyboarders Allessandro Del Vecchio gerecht zu werden“, fügte Kuntz noch hinzu.
"Es ist für mich eine sehr große Freude und ein emotionaler Moment, dass VANDEN PLAS heute hier auftritt. Der erste Kontakt zu Andy und der Band war 1988 als die Formation in meinem damaligen Live-Club 'Music Hall' in Oberarnbach bei Landstuhl spielte", so Henges.

Nach dem obligatorischen vom Mischpult eingespielten Intro startete K-Towns finest von null auf hundert und präsentierte einen gelungen Querschnitt aus vier Dekaden Schaffenszeit. Natürlich wurde das aktuelle und hochgelobte Album 'The Empyrean Equation Of The Long Lost Things', das im April vorigen Jahres auf Platz 23 der deutschen Verkauf-Charts preschte, mit vier Songs entsprechend berücksichtigt. Hiervon stach insbesondere das dramatisch-epische und annähernd siebenminütige "They Call Me God" absolut heraus. Lediglich von Del Vecchio am Piano begleitet offenbarte Kuntz seine komplette Stimmgewalt inklusive enormer Reichweite sowie exorbitantem Phrasierungstalent. Die begeisterten Besucher belohnten auch diesen beeindruckenden Vortrag mit frenetischem Beifall und Gejohle. Doch auch die Anhänger der ersten Stunde kamen bei Stücken wie "Push" und "Iodic" vom 1994er Debütwerk 'Colour Temple' und 'Far Off Grace' vom gleichnamigen Longplayer aus dem Jahr 1999 auf ihre Kosten.

VANDEN PLAS präsentierte sich als perfekt eingespielte Band der Extraklasse und auch der Sound setzte neue Maßstäbe im Z1: Dynamisch und druckvoll, aber dennoch war jedes Instrument und der Gesang glasklar herauszuhören. Die Großteils komplexen Soundstrukturen, bei denen viele andere Musiker schnell an ihre Grenzen kämen, wurden von Gitarrist Stephan Lill, seinem Bruder und Schlagzeuger Andreas Lill, Bassist Torsten Reichert sowie dem bereits erwähnten Neuzugang Del Vecchio mit einer lässigen Souveränität gemeistert. Darüber hinaus kam die Spielfreude, plus die für das Segment Prog-Metal kennzeichnenden ausufernden Instrumentalpassagen
Ein weiterer Höhepunkt war zweifellos der hochmelodische Ohrwurm "Icarian Flight" aus dem aktuellen Werk, der schichtweg abgefeiert wurde. Hiermit ist den Lauterern ein richtiger Hit gelungen.

Nach mehr als zwei Stunden Spielzeit kamen Kuntz & Co. erwartungsgemäß nicht um eine Zugabe herum. Das kantig-komplexe "Frequency" und eine immens groovende Version von "Postcard To God" beendeten einen fulminanten Konzertabend, bei dem sich zahlreiche Vanden Plas-Fans eine Freudenträne nicht verkneifen konnten. Die Musiker wurden von den zwei Hundertschaften mit lange anhaltendem Beifall verabschiedet, bevor diese den bereits erwähnten Merchandise-Stand mit seinen Tour-Shirts, CDs und weiteren interessanten Artikeln in Visier nahmen.

Bericht & Photos: Pit Schneider