VANDEN PLAS
20.02.2002
Quasimoto Music Hall in Pirmasens
www.vandenplas.de / www.new-extreme-obsession.de

VANDEN PLAS gehören nun schon seit längerem zu den besten und respektiertesten Progressive-Metal Acts im Lande, was sie nicht zuletzt mir ihrem bis dato stärksten Album ´Beyond Daylight´ (siehe Rubrik "Prog-Ecke") untermauern konnten! Eigentlich war dieser Live-Gig inkl. CD-Release-Party schon für den 26.04. vorgesehen, doch aufgrund des plötzlichen Todes von Sänger Andy´s Vater wurde das Konzert verständlicherweise verschoben.

< Andy Kuntz

Den Anfang machten die Ghotic-Rocker NEO, von denen Ich aber aufgrund meines relativ späten Eintreffens nur die letzten zwei Songs mitbekam. Diese hatten einen deutlich H.I.M-Einfluss, waren musikalisch jedoch auf der Höhe. Sänger Neo war Ville Vallo optisch und gesanglich relativ nahe, was vor allem bei den Mädels gut ankam. Mehr kann ich dazu jetzt natürlich nicht sagen, aber man sieht sich im Leben ja immer zweimal...

Nach dem obligatorischen Intro stiegen die Kaiserslauterer mit "Push" in das Geschehen ein, und konnten sofort mit gutem Sound und dem sehr agilen Andy Kuntz am Mikro beweisen dass ihnen u.a. der Support-Slot bei der damaligen DREAM THEATER-Tournee enorm viel Sicherheit und Selbstbewusstsein gegeben hat. Da auch noch dieselbe Instrumentierung wie bei der amerikanischen Prog-Institution besteht (Drums, Bass, Keyboards, Gitarre & Gesang) sind Vergleiche zumindest zu der ´Images And Words´-Phase des "Traumtheaters" nicht von der Hand zu weisen, zumal besonders das verdammt starke aktuelle Album durchweg von Ohrwürmern mit sehr anspruchsvoller Instrumentierung und intensivem Gesang geprägt ist. Auch die folgenden etwas älteren Tracks wurden von den ca. 200 Fans begierig aufgesogen und mit viel Applaus bedacht.

Zwar kann Ich persönlich den meisten Songs älteren Datums nicht so viel abgewinnen, aber erstens bin ich nicht der absolute Prog-Experte wie Kollege Maik (dem man aber kaum zumuten konnte für diesen Gig von Bochum anzureisen), und zweitens ist das wohl Geschmacksache. Doch dann ging es nach einem erneuten Intro mit Songs von ´Beyond Daylight´ weiter. Den Anfang machte der Album-Opener "Nightwalker", gefolgt von dem anspruchsvollen "Cold Wind", bevor mit dem grandiosen "Healing Tree" ein absoluter Höhepunkt folgen sollte: Diesen Song widmete Andy seinem zuletzt verstorbenen Vater, was in der Halle - und auch bei mir - ein gewisses Gänsehautfeeling auslöste, und vom Sänger naturgemäss mit sehr viel Feeling & Emotionalität interpretiert wurde. Jetzt folgte als guter Kontrast das schnelle "Free The Fire", wobei besonders Gitarrist Stephan Lill und Günter Werno am Keyboard mit filigranem Spiel zu überzeugen wussten. Absoluter Höhepunkt des Abends war dann aber das phantastische "Rainmaker", wo selbst mir als eingefleischtem Power-Metal Fan der Mund teilweise offen stand! Wer in der Lage ist einen solchen Song zu komponieren und auch noch in dieser tollen Manier auf die Bühne bringt, gehört wahrlich zu den ganz Grossen des Genres! An dieser Stelle sei angemerkt das VANDEN PLAS bei unseren Nachbarn Frankreich unangefochtenen Starstatus genießen, und fast regelmäßig in ausverkauften Hallen auftreten! Mit den beiden Zugaben "I Can See" und "Far Off Grace" wurde dann ein sehr kurzweiliges Konzert beendet, welches einmal mehr das Können dieser Band dokumentierte, und wohl keinen Fan unzufrieden zurückgelassen wurde.

VANDEN PLAS Setlist: - Intro- 1. Push 2. Lodic Rain 3. Into The Sun 4. We ´re Not God 5. How Many Tears (Acoustic) -Intro 2- 6. Nightwalker 7. Cold Wind 8. Healing Tree 9. Free The Fire 10. Beyond Daylight 11. Rainmaker Zugaben: 12. I Can See 13. Far Off Grace - Outro-

(Pit Schneider, Juli 2002)